Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
auf ihnen und die männlichen Gestalten waren mehr als düster. Ach ja, um sie herum kamen auch noch drei weibliche Wesen aus dem Jenseits oder sonst wo her.
Hier und jetzt würde ihr Blut angeweiht werden, wenn diese fünf Vampire ihr gnädig gestimmt waren. Jedenfalls nahm Angel das an! Leider sah es momentan nicht rosig aus.
Die weiblichen, arrogant wirkenden Vampire inspizierten sie eingehend, umkreisten sie.
Während die beiden männlichen Vampire auf den Thronen, die wahrscheinlich aus menschlichen Knochen bestanden, steif herumlümmelten. So genau konnte Angel die Struktur dieser Herrschersitze von ihrem Standpunkt nicht erkennen.
In jedem Fall wirkten alle Blutsauger lethargisch und allem gegenüber überdrüssig.
War das ein schlechtes Omen?
War Angel es in ihren Augen nicht wert, geweiht zu werden?
Aidan saß dicht an ihrer Seite und stupste ihre Hand an. Beruhigend streichelte Angel ihn, ohne die anderen Vampire aus den Augen zu lassen.
Dann kam eine Vampirin näher und sprach Angel an.
Tja, nett, schon mal ein kleiner Anfang, Angel verstand kein Wort, denn sie sprachen anscheinend in einer sehr alten Sprache.
Dafür antwortete Angel mit einem uralten internationalen Zeichen, sie zuckte mit den Schultern.
Irritiert sah die Vampirin zu einem, der auf dem Thron saß. Dieser erhob sich und musterte Angel von oben bis unten. Er leckte über seine Fangzähne, die auf Angel den Eindruck machten, sie würden konstant draußen und eine Spur zu lang sein.
„Welche Sprache sprichst du?“, fragte er sie in gebrochenem Englisch.
„Deutsch“, antwortete Angel und ahnte, hier würde sie bestimmt keiner verstehen.
„Deutsch ... die Sprache des germanischen Volkes“, summte der Vampir, der noch auf seinem Thron saß, in einem komischen deutschen Dialekt. Seine Stimme war dunkel und jagte mit ihrer Schärfe Angel einen Schauer über den Rücken. „Nenne uns deinen Namen und dein Anliegen.“
„Mein Name ist Angel und ich folge dem Ritus der Blutreinigung.“
Der Vampir übersetzte es den anderen, dann drehte er sich mit seinem schwarzen Überwurf Angel zu. Hui, urplötzlich stand er dicht vor ihr! Wie ging das denn? Sprung durch nix und alles? Enterprise … Scotty, beam me … durch Zeit und Raum!
Ach, und nicht zu vergessen, um hier ein Klischee zu bedienen, einige Vampire trugen Umhänge. „Der Ritus ist einem Mann bestimmt!“, kam es schroff aus dem Mund dieses Hopsvampirs.
Unruhig tippelte Angel von einem Fuß auf den anderen. Wie sollte sie denen erklären, warum sie das hier überhaupt tat, geschweige denn, wer Terrag war und was er den Vampiren antun wollte? Und selbst wenn sie es verstehen würden, wären sie dann auf ihrer Seite oder würden sie der reinen Vampirblutlinie zusprechen?
Also sagte sie kurz und bündig. „Ist ein Mann mehr wert als eine Frau?“
So wie die Uraltsauger dreinschauten, waren ihre Worte anscheinend nicht geschickt gewählt, aber zurücknehmen konnte sie die Frage auch nicht mehr. Immerhin stand sie sicher vor Vampirikonen und deren antike Ansicht kannte sie ja nicht.
An dem Gesicht des Vampires konnte sie gut ablesen, er hatte mit solch einer Äußerung nicht gerechnet. Angel musterte nun ihrerseits die weiblichen Vampire.
Alle drei waren schlank, hochgewachsen und schwarzhaarig, genau Jacks vorheriger Typ. An Schönheit reichte eine der nächsten den Blutkelch.
Stände Jack hier, und sie wüsste es, er hätte keinen Kopf mehr auf den Schultern, wenn er auch nur eine der Schönheiten ansah. Obwohl es Angel mittlerweile nur noch an Größe fehlte, um mit ihnen mithalten zu können.
Die Männer beratschlagten sich und der sprechende Vampir drehte sich wieder Angel zu. „Legenden tragen ihren Ursprung in einem reinen Kern. Die Unschuld der Worte mit den gewandelten Geistern der Sprache formt sie nach ihrem Ermessen. Wir schließen nicht aus, du, Angel, gehörst der Legende an. Dennoch ist der Wille zur Blutreinheit denen vorbehalten, die einen unberührten Geist haben und diesen nicht zu schändlichen Zwecken nutzen wollen. Doch dazu müsstest du etwas mitbringen, was uns beweist, wie rein und keusch dein Geist ist.“
Plumps, sofort fiel Angel ihre neue Jungfräulichkeit ein. Sie musste ihre Kiefermuskeln zusammenpressen, um nicht zu grinsen. Dabei entging ihr doch glatt, dass der Vampir ihren Vornamen kannte.
„Wie messt ihr Keuschheit an geistigem Wissen und der Person, die es in sich trägt?“
Der Vampir gab den Frauen ein Handzeichen.
Die
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