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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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sollen? Das ist unmöglich.“
    „Es klingt zwar sehr unwahrscheinlich, aber es ist nicht ausgeschlossen. Was ist zum Beispiel mit Benedikt Hutmann? Er hätte Junker in dessen Haus aufsuchen und überfallen können. Dann wäre es für ihn kein Problem gewesen, in den Keller zu gehen, die Fotos anzubringen und Junkers Fingerabdrücke sowie DNA-Spuren zu hinterlassen. Vielleicht hat Hutmann herausgefunden, dass Junker aufgrund der Kündigung vor dem finanziellen Ruin steht. Somit wäre der Arbeitslose ein perfekter Sündenbock für ihn. Immerhin ist es auffällig, dass Hutmann bei Junkers Haus war und sich als Jana Schneidbrenners direkter Nachbar herausgestellt hat. Für die Morde hat er keine Alibis. Und er kann auch nicht nachweisen, durch einen anonymen Anruf in Junkers Nähe gelockt worden zu sein. Er könnte also durchaus der Mörder sein.“
    „Ich habe Hutmann aber überprüfen lassen. Er hat keine Vorstrafen und bezahlt pünktlich seine Rechnungen. Und da er gestern noch eine DNA-Probe abgegeben hat, konnten wir diese sofort mit den Spuren aus Junkers Keller vergleichen. Es gab keine Übereinstimmung. Darüber hinaus wäre er doch nicht so dumm, den dritten Mord praktisch vor Ihren Augen zu begehen. Er hätte ihn problemlos zu einem sicheren Zeitpunkt verüben können. Früh morgens oder spät abends. Aber die Uhrzeit des dritten Mordes stand doch auf der Rückseite dieses Fotos, das die Kollegen in Junkers Keller gefunden haben. Folglich hatte der Mörder diesen Zeitpunkt im Voraus gewählt. Bezogen auf Hutmann erscheint diese Planung völlig unsinnig.“ Er kratzte sich am Arm und sah Tommy an. „Welches Motiv sehen Sie überhaupt bei ihm?“
    „Das ist eine gute Frage. Bisher haben wir leider nichts in dieser Hinsicht herausgefunden. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass er etwas mit Gertrud Muster oder Trude Weishaupt zu tun hatte. Auch spricht nichts dafür, dass er mit Jana Schneidbrenner einen heftigen Streit oder sonstige Probleme gehabt hätte.“
    Kortmann nickte. „Sehen Sie? Junker ist der Mörder. Der Kerl hat mit dem Leben abgeschlossen. Er hat nichts mehr zu verlieren und rächt sich jetzt auf brutale Weise an reichen Frauen. Er spielt sich als Rachegott der sozialen Ungerechtigkeit auf. Dabei hätte er sich lieber selbst eine Kugel in den Kopf jagen sollen! Das würde uns viel Ärger ersparen!“ Das Schwergewicht zeigte auf die aktuelle Ausgabe des Göttinger Wochenblatts , die vor ihm auf dem Tisch lag. „Aber nun müssen wir uns zum vierten Mal mit einer Mordserie herumschlagen! Man könnte fast meinen, dass wir in einer amerikanischen Großstadt leben! Welchen Eindruck machen wir denn auf das restliche Deutschland? Jeder Bürger, der bei normalem Verstand ist, wird ab sofort einen riesigen Bogen um unsere wundervolle Stadt machen! Das ist eine Schande!“
    Während Tommy zustimmte, hockte Nora reglos auf ihrem Stuhl. Sie schien das Gespräch der beiden gar nicht wirklich wahrzunehmen. Ihre Gedanken drehten sich momentan nämlich nicht um den aktuellen Fall, sondern um Max. Kurz vor dieser Besprechung hatte sie sich im Krankenhaus nach ihm erkundigt, aber keine positive Nachricht erhalten. Noch sei es ungewiss, ob ihr Exmann die Schusswunde überleben würde. Zwar war es den Ärzten gelungen, die Kugel bei einer Notoperation zu entfernen, doch hatte diese eine Arterie so stark beschädigt, dass Max’ Überlebenschance nur sehr gering war.
    Es kommt alles wieder! Die schlimme Zeit mit Timo! Die Ungewissheit! Die Hilflosigkeit! Alles wiederholt sich! Aber diesmal liebe ich den Mann nicht, der um sein Leben kämpft. Diesmal bin ich diejenige, die das zu verantworten hat! Und das ist fast noch schlimmer für mich. Es ist nahezu unerträglich!
    Kortmann ging um den Schreibtisch herum und ließ sich in seinen Stuhl fallen. „Frank Gunst! Dieser elende Wichtigtuer! Er hat Karl Zander, Lutz Weishaupt und Benedikt Hutmann in seinem Leitartikel zu Wort kommen lassen! Können Sie sich erklären, wie er an diese Leute herangekommen ist?“ Er sah die Ermittler wütend an.
    „Sicherlich ist er Nora und mir wieder zu den Tatorten gefolgt. Wir haben ihn nicht bemerkt, weil wir uns in Anbetracht der Morde auf wichtigere Aspekte konzentrieren mussten. Sollten wir ihm aber noch einmal begegnen, dann werden wir ihn ordentlich zurechtweisen. Darauf können Sie Gift nehmen“, garantierte Thomas seinem Vorgesetzten.
    „Das bringt doch nichts! Ich habe schon persönlich beim Wochenblatt angerufen, um

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