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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Dinge! Produktives und effizientes Zeitmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich bin der beste Beweis dafür. Acht Minuten nachdem ich Jutta Hartig ermordet hatte, tauchten schon die ersten Bullen bei der Villa auf. Was konnte ich innerhalb dieser Zeitspanne erledigen? Das ist die Frage, die sich die Bullen hätten stellen müssen. Doch sie haben es nicht gemacht. Danke, Nora Feldt und Thomas Korn. Ihr seid einmalig! Ich werde sicherlich noch oft an euch denken!
    Der Mörder schaltete das Radio ein und suchte einen interessanten Sender. Sobald er klassische Musik vernahm, nickte er zufrieden und lehnte sich im Sitz zurück. Mit gerade einmal vierzig Stundenkilometern fuhr er über die Landstraße. Schließlich wollte er keinen dummen Fehler begehen, indem er zum Beispiel in eine Radarkontrolle geriet. Dann wäre sein ganzer Plan sofort zerstört.
    Es liegt auf der Hand, wieso die Bullen sich nicht gefragt haben, was ich in diesen acht Minuten alles gemacht habe. Zwar ist diese Frage essentiell, doch erschien sie den Kommissaren als überflüssig. Sie werden die Antwort als selbstverständlich vorausgesetzt haben. Ich kann ihre Gedanken praktisch hören: ‚Der Mörder drang in die Hartig-Villa ein, um Jutta zu ermorden. Dabei gelang es ihr jedoch, den Alarm auszulösen. Folglich musste der Täter rasch reagieren. Er zerstörte die Videobänder des Überwachungssystems, schleppte Gerald Trand als Ablenkungsmanöver ins Wohnzimmer und machte sich dann auf dem schnellsten Weg davon. Für etwas anderes blieb ihm keine Zeit.
    Der Mörder lachte.
    Die Bullen ahnen nicht, dass ich den entscheidenden Aspekt erst nach diesen Schritten in Angriff genommen habe. Und zwar kurz bevor die ersten Beamten die Villa erreichten. Der Mord zog die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Immerhin war er Teil einer ganzen Mordserie! Also lag das Hauptaugenmerk der Kommissare zwangsläufig auf dieser Tat. Denn was gibt es Schlimmeres, als einem Menschen das Leben zu nehmen? Im Vergleich dazu sind alle anderen Verbrechen ein Witz. Sie sind kaum der Rede wert. Genau deshalb waren die Morde so wichtig. Ihre Zusatzfunktion ist im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Ablenkung und Verwirrung!
    Acht Minuten voller Druck tausche ich jetzt gegen die nächsten zwanzig Jahre purer Entspannung. Kein schlechter Tausch.
    Ganz und gar nicht!
     
    Wilfried Hartig schlurfte mit hängenden Schultern auf die Haustür seiner Villa zu. Er kramte den Schlüssel aus der Hosentasche und ließ seine Gedanken zu den schönen Erinnerungen schweifen, die er mit seiner Frau Jutta verband. Zunächst sah er sie bei ihrer Heirat. Dann auf Safari in Südafrika. Schließlich sah er sie an seiner Seite, als er vor drei Jahren eine schwere Lungenoperation über sich ergehen lassen musste. Ohne jeden Zweifel war Jutta für ihn die Frau seines Lebens gewesen. Es gab so viele Momente, in denen er ohne ihre Hilfe verzweifelt wäre. Sie war der Fels in seiner Brandung gewesen. Sie hatte ihm alles bedeutet.
    Doch nun ist sie tot. Sie wird nie wieder zurückkommen. Ab sofort wird mein Leben von Grund auf ein anderes sein. Es wird fortan von Trauer und Schmerz bestimmt. Niemand kann diese Lücke füllen. Niemand kann diesen unfassbaren Verlust ersetzen.
    Er steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Dabei dachte er über den seltsamen Anruf nach, den er vor einer halben Stunde erhalten hatte.
    Wenn Kommissar Korn mich nicht in die Direktion bestellt hat, wer ist es dann gewesen? War es wirklich der Mörder? Sollte das ein dummer Scherz sein? Will der Mistkerl mich auf verschiedene Weisen quälen?
    Die Antworten auf diese Fragen erhielt Hartig schneller als gedacht. Denn kaum hatte er seinen Flur betreten, da wurde ihm schlagartig bewusst, welcher Zweck sich wirklich hinter dem Anruf verborgen hatte. Sein Kopf schoss vor. Er konnte nicht begreifen, was er dort sah. Vollkommen aufgelöst betrachtete er die Wand zu seiner Linken. Sie war komplett kahl.
    Kalter Schweiß brach auf Hartigs Stirn aus. Eine beklemmende Befürchtung nagte sich in sein Unterbewusstsein. Instinktiv rannte er hinüber ins Wohnzimmer – und zuckte zurück.
    Nein! Nicht doch! Nicht auch das noch!
    Die wertvollen Keramikschalen fehlten. Auch die teuren Kerzenständer waren verschwunden.
    Im Nu rannte Hartig zurück in den Flur. Dann lief er über die Treppe ins Obergeschoss. Dort visierte er sein Arbeitszimmer an, riss dessen Tür auf – und sank zu Boden.
    Für gewöhnlich hing ein großes

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