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Racheherz - Roman

Racheherz - Roman

Titel: Racheherz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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vollkommen unabhängig von den Telefonleitungen im Haus war, eine separate Stromversorgung, die nicht mit dem Rest des Anwesens verbunden war, und Frischluft- und Abluftrohre für eine eigenständige Belüftung machten den Panikraum autark. Eindringlinge konnten die Leitungen, die zum Haus führten, kappen - oder im Falle einer Belagerung konnten die Behörden sie abstellen - und dieser Unterschlupf würde immer noch versorgt werden.
    Lebensmittelkonserven, Wasserflaschen, eine Toilette in einer Ecke, eine chemische Reservetoilette und andere Vorräte würden jeden, der hier Schutz suchte, tagelang versorgen. Zwei Stühle und ein Bett standen ebenfalls bereit.
    Auf dem Bett lag die Zellophantüte mit den Zuckerherzen.

36
    In Pantoffeln und einem Bademantel über seinem Schlafanzug eilte Ryan die vier Treppen zum Erdgeschoss des Hauses hinunter, schaltete im Vorbeilaufen die Lichter ein und begab sich auf direktem Weg zu dem rückwärtigen Korridor, an dessen Ende die Waschküche lag.
    Einer der Lagerräume, die von diesem Flur abgingen, nämlich der, für den er sich jetzt interessierte, war immer abgeschlossen, doch er besaß einen Schlüssel für die Tür. In einer Ecke dieses Abstellraumes stand ein breiter, hoher schwarzer Metallschrank, der ebenfalls abgeschlossen war und sich der Bequemlichkeit halber mit demselben Schlüssel öffnen ließ.
    In dem Schrank standen ganze Reihen von Rekordern, die auf Magnetscheiben die Beobachtungen der Sicherheitskameras auf dem Anwesen aufzeichneten. Zwanzig Kameras überwachten die Außenmauern des Hauses und das Grundstück. Sieben weiteren oblag die Überwachung der Hausflure und des Treppenabsatzes vor dem Penthouse, doch in keinem der Räume waren Kameras installiert.
    Er schaltete einen Monitor an, auf dem ein Menü erschien, aus dem er mit einer Fernbedienung Optionen auswählte. Am meisten interessierte ihn die Kamera, die auf den Treppenabsatz vor dem Penthouse gerichtet war, da sie jeden aufnahm, der diesen Bereich auf dem Weg zur Tür seiner Suite durchquerte, ganz gleich, ob er über die Treppe oder mit dem Aufzug dort angelangt war.
    Nachdem er die Kamera ausgewählt hatte, wies das Menü
ihn an, das Datum, die Stunde und die Minute einzugeben, von der an er die Aufzeichnung sehen wollte. Er wählte das aktuelle Datum und die gegenwärtige Stunde, allerdings dreißig Minuten eher.
    Der sechs Meter lange und vier Meter breite Treppenabsatz vor seiner Suite erschien auf dem Bildschirm. Das Datum wurde unten links eingeblendet. Unten rechts zeigte eine Digitaluhr die laufende Uhrzeit in Stunden, Minuten und Sekunden an.
    Ryan konzentrierte sich gebannt auf die Aufzeichnung, während er im Schnellvorlauf die Bilder der nächsten dreißig Minuten innerhalb von fünfzehn Minuten betrachtete.
    Es dauerte nicht lange, bis er sich selbst die Treppe hinaufkommen und auf dem Weg ins Bett mit Samanthas Buch in der Hand auf die Tür seiner Suite zugehen sah.
    Um Speicherplatz zu sparen, zeichnete die Kamera kein durchgehendes Video auf, sondern nahm jede halbe Sekunde einen Schnappschuss auf. Auf dem Bildschirm bewegte sich Ryan wie eine Figur, die für ein Daumenkino auf einen Packen biegsamer Kärtchen gezeichnet worden war.
    Nachdem er das Schlafzimmer betreten hatte, hatte er zuerst auf dem Bett nachgesehen, ob ihn ein zweites Geschenk erwartete. Da er nichts auf seinem Kopfkissen vorgefunden hatte, hatte er sich mit Muße die Zähne geputzt und sich zum Schlafengehen bereitgemacht.
    Jetzt unterließ es die Kamera in all diesen Minuten, jemanden zu zeigen, der die abgeschlossene Suite nach ihm betreten hatte.
    Hier war der Beweis dafür, dass sich der Eindringling bereits in seiner Suite befunden haben musste, als er sie betreten hatte - in dem Alkoven, neben dem Schlafzimmer.

    Während Ryan im Bad gewesen war, hatte der Unbekannte, der jetzt jedoch jeden Moment zu sehen sein würde, den Anhänger auf das Kissen gelegt, die Suite verlassen und den Sicherheitsbolzen irgendwie wieder verriegelt.
    Aber die Aufzeichnung unterließ es, diese Theorie zu bestätigen. Niemand kam aus der Suite heraus, bis Ryan selbst wieder auftauchte, diesmal in einem Bademantel über seinem Schlafanzug, wie er zur Treppe und schließlich in diesen Raum eilte, in dem er sich jetzt die Aufnahmen der Sicherheitskamera ansah.
    Nachdem er den herzförmigen Anhänger gefunden hatte, hatte er eine gründliche Durchsuchung der Suite vorgenommen. Selbst Orte, an denen sich nur ein kleines Kind

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