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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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aufmachen und heiraten wollte er auch. Der hat sich sogar seine Zigaretten gekauft. Ich hab noch nie gesehen, dass Steve sich ’ne Schachtel gekauft hat, der knackt ’nen Automaten und fertig. Seine Tusse mag’s nicht, wenn er klaut. Nicht zu fassen.«
    »Warum hat er sich dann auf den Bruch eingelassen?«
    »Ich mag’s nicht, wenn man mich hängen lässt. Also hab ich gesagt, entweder er macht mit und ist mich danach los, oder ich pack bei seiner Rose und diesem Jaunausch mal ein wenig über ihn aus. Mal sehen, ob die ihm dann noch die Stange halten. Außerdem hab ich ihm gesagt, ein Bruch und er hat die Kohle für seinen Laden, er war ja inzwischen fertig mit dem Meister. Und dann kann er seine Rose heiraten und ’n Dutzend Gören in die Welt setzen.«
    »Und das hat er gemacht?«
    »Ne, er hat dann diese reiche Schnepfe geheiratet. Nicht zu fassen, ey, krallt der sich die Ebershausen. Aber was soll die blöde Frage, das weißte doch eh.«
    »Du bist erwischt worden bei dem Bruch. Warum hast du Steve nicht verpfiffen?«
    »Er hatte die Kohle. Ich bin doch nicht blöd. Und als ich dann raus bin, erzählt mir der Sack was von er hätte die Kohle investiert und kann mir meinen Teil erst in einem Jahr auszahlen. Er hätte das so geplant, dass das Geld da wäre, wenn ich aus’m Bau komme.«
    »Du bist aber ausgebrochen …«
    »Damit muss man immer mal rechnen. Jedenfalls hab ich die Kohle sofort gebraucht und nicht erst in einem verdammten Jahr. Und dann bin ich massiv geworden, und der Drecksack hat sich verpisst.«
    Lautes Scharren.
    »Also hast du dich an seine Tochter rangeschlichen.«
    »Ist ja wohlbekannt. Ich hätt der Kleinen nichts getan. Er hätte nur zahlen müssen.«
    »Und woher hattest du den Schlüssel, um in die Wohnung einzubrechen?«
    »Hä?«
    »Du warst doch in Warringtons Wohnung.«
    »Blödsinn. Ich hab die beobachtet. Aber drin war ich nie. Hey, was soll das? Willst du mir jetzt was anhängen?«
    Scharren. Gemurmel.
    »Natürlich nicht.«Steins Stimme ist hart. »Setz dich wieder hin, wir sind noch nicht fertig.«
    Scharren.
    »Was weißt du über Steves Kindheit und Jugend?«
    Stille.
    »Wirklich nichts? Er hat nie mit dir darüber geredet?«
    »Ne. Muss aber ziemlich scheiße gewesen sein, so wie der drauf war. Mann, wir sind doch keine Betschwestern, die bei ’nem Bier ihre Lebensbeichte ablegen.«
    Stein drückte auf Stopp.
    Schweigen breitete sich in der Küche aus wie ein unangenehmer Geruch. Hanna war völlig klar, was Rob gemeint hatte, als er von Steves Investition gesprochen hatte. Ihr Erbe. In ein paar Monaten war es so weit. Dann konnte sie es antreten und nach Gutdünken darüber verfügen, und Steve hätte Rob problemlos seinen Teil der Beute mit Zins und Zinseszins zurückerstatten können. Sie hätte ihm vollen Zugriff auf ihr Geld gegeben. Sie hatte ihm blind vertraut.
    »Rob ist also kein Problem mehr«, brach Stein die Stille. »Der einzige offene Punkt ist noch, wer in der Wohnung gewesen ist. Könnte es nicht doch Steve gewesen sein? Vielleicht sucht er etwas. Und dass er sich nicht mehr traut, Ihnen unter die Augen zu treten, finde ich ziemlich verständlich.«
    Hanna nickte stumm. Es wäre möglich. Vielleicht suchte er das Heft, hinter dem Linus her war. Vielleicht hatte er es versteckt und fand es nicht mehr. Das wäre Steve zuzutrauen.
    »Als ich hierhergeflogen bin, war ich mir ziemlich sicher, dass ich Entwarnung geben kann. Grünes Licht, ihr könnt nach Hause. Ich glaube nicht, dass Steve eine Gefahr für euch darstellt. Wenn es so wäre, dann hätte er längst zugeschlagen.« Stein verstummte einen Moment. »Aber jetzt …« Er wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit George.
    »Ach, hört doch auf«, fuhr Hanna dazwischen. »Es war ein Steinschlag. Sonst wäre ich jetzt nämlich tot. Denn wer auch immer das gemacht haben sollte, hätte ausreichend Zeit gehabt, den bedauerlichen Unfall zu vollenden.«
    »Vielleicht wollte derjenige dich nur erschrecken«, warf George ein. »Damit du aufhörst, nach Steve zu suchen. Dann bist du außer Gefahr, wenn du jetzt nach Hause fliegst.«
    Hanna vernahm ein Seufzen und sah zu Mary, die die schlafende Lilou an sich drückte, als spüre sie schon jetzt den Abschiedsschmerz.
    »Warum sind Sie überhaupt hierhergekommen? Hätte ein Anruf nicht genügt?«, wandte Hanna sich an Stein, um von Mary abzulenken.
    »Natürlich, aber ich wollte etwas vor Ort klären. Das mit der falschen Adresse hat mir keine Ruhe gelassen. Also

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