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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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Steve hatte doch, was er wollte. Du kommst ja erst in ein paar Monaten an dein Erbe ran.«
    »Er hat eben nicht, was er will! Er will ja nur mein Geld – für diese Rose.« Sie stieß den Namen mit einem Hass hervor, der sie selbst erschreckte.
    Britt fuhr zusammen. »Stimmt, die gibt es ja auch noch. Aber krass finde ich, dass Marten nicht davor zurückschreckt, Lilou mit hineinzuziehen. Mit der Kleinen zu dieser Verrückten, ganz ehrlich, ich hätte da als Mutter nicht mitgemacht. Ich will ja nichts sagen, aber ich habe dich gleich vor dem Typen gewarnt.«
    Hanna drückte Lilou an sich. Sie war eingeschlafen, der Mund leicht geöffnet, die Lippe geschwollen. Wie hatte sie nur so die Kontrolle verlieren können? Sie beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf Lilous Stirn.
    »Und wie erklärst du dir, dass du Steve siehst?«, fragte Britt.
    »Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach. Es gibt ganz banale Tricks, um eine Illusion hervorzurufen. Ich habe das mal im Fernsehen gesehen, da haben die hinter die Kulissen geschaut, und schon war der ganze geheimnisvolle Zauber beim Teufel.«
    »Aber was versprechen sie sich davon? Damit kommt Steve doch nicht an dein Geld.«
    »Stell dir mal vor, ich wäre ihm jetzt nicht draufgekommen«, sagte Hanna mit gepresster Stimme. »Ich … ich würde glauben, dass ich verrückt werde. Ich sehe Dinge, die nicht da sind. Weißt du, wie fertig mich das macht? Immer wenn ich an einem Spiegel oder Schaufenster vorbeilaufe, habe ich Angst hineinzusehen. Dann diese Geschichte bei der Auraleserin. Von wegen, dass Steve tot sei. Und schwupps, direkt im Anschluss kriege ich diesen Film mit Steve als verwesende Leiche. Wenn ich nicht wüsste, dass Marten dahintersteckt …« Ein Zittern durchlief Hannas Körper. Die Großaufnahme von Steves Gesicht. Die Hautfetzen, die von dem Loch in der Wange hingen, die Maden, die aus der Augenhöhle quollen. Es hatte unglaublich echt gewirkt. »Die versuchen, mich fertigzumachen. Die Leute sollen mich für verrückt halten. Das geht schneller, als du denkst. Glaub mir, ich weiß, wie so was abläuft. Wenn ich anfange zu erzählen, dass Steve tot ist und ich von Visionen von ihm verfolgt werde, dann bin ich nur noch einen Schritt von der Klapse entfernt. Und wenn Lilou schon reden könnte, würde sie morgen früh in der Krippe erzählen, dass sie eine kaputte Unterlippe hat, weil ich sie für einen Fuchs gehalten habe. Und dann taucht Steve plötzlich wieder auf und lässt mich einweisen und verwaltet mein Erbe. Das bekomme ich ja trotzdem nach meinem Geburtstag, und es ist beachtlich. Nur habe ich keinen Zugriff, wenn ich entmündigt bin. Steve zockt sich ein paar Millionen zur Seite und kann sich mit seiner Rose absetzen.«
    Britt drehte die Tasse unaufhörlich in den Händen. »Und wie macht Marten das?«
    »Ich weiß es nicht. Halluzinogene? Nur, wie kann er steuern, dass ich immer Steve sehe? Außerdem finde ich es ziemlich auffällig, dass mir Steve immer nur als Spiegelbild erscheint, außer vorhin im Film. Aber der ist sowieso was ganz anderes, und es ist ziemlich einfach, einen Computer von außen zu steuern. Dazu braucht es nur ein simples Streamingprogramm, das kann man sich kostenlos herunterladen.« Sie zog den Laptop, den sie auf dem Küchentisch abgestellt hatte, zu sich heran und fuhr ihn hoch. »Warte, ich zeige ihn dir.«
    Britt setzte sich näher zu Hanna.
    »Könnte Marten mit einer Projektion arbeiten?«
    »Spiegel, Glas … reflektierende Flächen. Ich bin mir sicher, dass es da einen Trick gibt.« Hanna öffnete das Internet und ließ sich den Browserverlauf anzeigen.
    »Er könnte etwas in der Wohnung und in deinem Auto installiert haben und es dann per Fernbedienung oder über Lichtschranke auslösen«, überlegte Britt laut. »Und am Flughafen und bei Mary und George war er ja eh dabei, da muss er dann nur den Taschenprojektor auf die Scheibe halten, und schon denkst du, du bist gaga.« Sie schlug sich mit der Hand vor den Mund. »Scheiße, Hanna, wenn er das bei hundertachtzig auf der Autobahn ausgelöst hätte …«
    Hanna schauderte. Und für alle hätte es wie ein normaler Unfall ausgesehen. »Ich finde den Film nicht. Der ist weder im Browserverlauf noch im Speicher. Den Streamer finde ich auch nicht. Entweder ich bin zu blöd oder Marten hat alles gelöscht.«
    Enttäuscht klappte sie den Laptop zu.
    Britt erhob sich. »Vergiss es. Wenn Marten gut ist, und das muss er sein, sonst könnte er das nie so krass bringen, dann

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