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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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jetzt einfach wurden. So viele wie möglich töten, solange der Feind noch überrascht war. Die Überzahl ein wenig verringern. Elf gegen sechsundzwanzig war keine gute Ausgangsbasis.
    Er stach einen rothaarigen Offizier in den Bauch, bevor der seinen Degen ziehen konnte, schubste ihn gegen einen dritten und holte weit aus, trat näher an die beiden Gegner heran und schlug das Beil in die Schulter seines Gegners, so dass die schwere Klinge durch Kleidung und Fleisch fuhr. Er wich einem Speer aus, und der Soldat, der die Waffe schwang, stolperte vornüber. Freundlich rammte ihm das Messer in die Armbeuge und riss es wieder heraus, und die Klinge schrammte gegen den Rand des Brustpanzers.
    Mit einem kreischenden, rasselnden Geräusch verschloss das Fallgitter den Durchgang, der von zwei Soldaten bewacht worden war. Das Gitter fuhr direkt hinter dem einen hinab, der dadurch mit allen anderen in der Galerie eingeschlossen war. Der andere hatte sich offenbar zurückgelehnt, um sich außer Gefahr zu bringen, und die herniederfahrenden Spitzen erwischten ihn am Bauch und drückten ihn hilflos zu Boden, dellten den Brustpanzer ein, während ein Bein unter ihm eingeklemmt blieb und das andere wild hin und her schlug. Er schrie, aber das machte nichts. Inzwischen schrie jeder.
    Der Kampf weitete sich über den ganzen Garten aus und erreichte auch die vier wunderschönen Korridore, die ihn umschlossen. Cosca fällte einen Wächter mit einem Schlag gegen die Rückseite seiner Oberschenkel. Espe hatte gleich zu Beginn einen Mann beinahe in zwei Hälften gehauen und wurde nun von drei weiteren eingekreist, versuchte rückwärts zu dem Saal mit den Statuen auszuweichen, schwang wild die Axt und stieß ein seltsames Geräusch aus, das halb zwischen Lachen und Brüllen lag.
    Der rothaarige Offizier, den Freundlich niedergestochen hatte, humpelte stöhnend durch den Eingang in den ersten Saal und hinterließ eine Reihe blutiger Flecke auf dem polierten Boden. Freundlich sprang hinterdrein, duckte sich unter einem panischen Degenhieb hindurch, erhob sich wieder und schlug dem Mann mit seinem Beil den Hinterkopf ein. Der Soldat, der unter dem Fallgitter eingeklemmt war, brabbelte und gurgelte und zerrte hilflos an den Stäben. Der andere, der jetzt erst richtig begriff, was vor sich ging, richtete seine Hellebarde auf Freundlich. Ein verwirrt dreinblickender Offizier mit einem Feuermal auf der Wange, der eines der achtundsiebzig Gemälde betrachtet hatte, zog endlich seinen Degen.
    Damit waren sie zwei. Eins und eins. Freundlich hätte beinahe gelächelt. Das hier verstand er.
     
    Monza schlug erneut nach Ganmark, aber einer seiner Soldaten trat ihr in den Weg und drängte sie mit seinem Schild ab. Sie rutschte aus, rollte zur Seite und rappelte sich wieder auf, während der Kampf um sie herum weiter tobte.
    Sie beobachtete, wie Salier wild aufbrüllte und ein schmales Kurzschwert zog, das er auf dem Rücken getragen hatte; er fällte einen überraschten Offizier mit einem Schlag quer durchs Gesicht. Er warf sich gegen Ganmark und zeigte sich überraschend behände für einen Mann seiner Körperfülle, aber letztlich war er doch nicht schnell genug. Der General wich ihm aus und stach dem Großherzog von Visserine ganz gemächlich seine Klinge in den dicken Bauch. Monza sah, wie ein fußlanges Stück blutiges Metall aus dem Rücken von Saliers weißer Uniform wieder hinausdrang. Genau, wie es damals aus Bennas weißem Hemd gedrungen war.
    »Uff«, sagte Salier. Ganmark hob den Fuß, um die Klinge zurückzuziehen, und der Herzog taumelte über das Pflaster und fiel gegen den Sockel des marmornen Kriegers. Er glitt daran hinab, die dicken Hände auf die Wunde gepresst, und Blut durchdrang das weiße, weiche Tuch.
    »Tötet sie alle!«, brüllte Ganmark. »Aber achten Sie auf die Bilder!«
    Zwei Soldaten kamen auf Monza zu. Sie sprang beiseite und ließ sie gegeneinander rennen, wich einem achtlos von oben geführten Hieb aus, schlug selbst zu und traf den einen direkt unterhalb des Brustpanzers, stach tief in seine Eingeweide. Er stieß einen hellen Schrei aus, fiel auf die Knie, aber bevor sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ging der andere auf sie los. Sie parierte nur, und die Gewalt des Schlages riss ihr beinahe den Calvez aus der Hand. Er rammte ihr den Schild gegen die Brust, und der Rand ihrer Rüstung bohrte sich in ihren Bauch und trieb ihr die Luft aus den Lungen, machte sie wehrlos. Wieder hob er das Schwert, kreischte,

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