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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Weltenrund.
    Er biss sich auf die Lippe und versuchte das amüsierte Beben seiner Rippen durch ruhiges Atmen zu ersetzen. Monza rührte sich und streckte sich lächelnd auf der speckigen Decke aus.
    »Benna …«, murmelte sie. Die Tür flog auf, und der Degenfechter platzte hinein. Monza riss verwirrt die Augen auf. »Wassum …«
    Der zweite Mann stürmte ungeschickt hinterdrein und riss seinen Kumpel beinahe um, hob den Streitkolben über den Kopf und schabte mit dessen Spitze etwas Putz von der niedrigen Decke. Es war beinahe wie ein Angebot, und es wäre unhöflich gewesen, es abzulehnen, also riss ihm Espe die Waffe aus der Hand, während er den anderen Kerl in den Rücken stach.
    Die Klinge glitt hinein und wieder hinaus. Schnelle, ruhige Stiche bis zum Heft. Espe knurrte durch die zusammengebissenen Zähne und kicherte dabei immer noch halb, weil so viel Lachen von vorhin in ihm steckte, während sein Arm ausholte und wieder zustieß. Der Niedergestochene ließ jedes Mal einen kleinen, entsetzten Laut entweichen, als sei er nicht sicher, was gerade geschah, drehte sich dann weg und wand Espe damit das Messer, das noch in seinem Körper steckte, aus der Hand.
    Der andere fuhr mit aufgerissenen Augen herum, stand aber zu nahe, um weit auszuholen. »Wa…«
    Espe rammte ihm das untere Ende des Streitkolbens auf die Nase und fühlte, wie sie brach, dann krachte der Mann in den kalten Kamin. Bei dem, auf den er eingestochen hatte, gaben die Knie nach, er blieb erst mit der Degenspitze an der Wand über Monza hängen und fiel dann auf sie. Um den musste man sich keine Sorgen mehr machen. Espe tat einen kleinen Schritt, ging in die Knie, damit der Streitkolben nicht gegen die Decke prallte, und brüllte, als er den schweren Eisenknüppel schwang. Er traf seinen früheren Besitzer mit einem satten Geräusch auf der Stirn, schlug ihm den Schädel ein und ließ Blut gegen die Decke spritzen.
    Hinter sich hörte er einen Schrei und fuhr herum. Die Frau sprang durch die Tür, eine kurze Klinge in jeder Hand. Doch sie stürzte über Monzas zuckendes Bein, während die gerade versuchte, sich unter dem sterbenden Fechter hervorzuarbeiten. Ein glücklicher Zufall, denn der Schrei der Frau wandelte sich von Wut zu Entsetzen, als sie in Espes Arme fiel und versuchte, eines ihrer Messer zum Einsatz zu bringen. Er packte ihr Handgelenk, als er stürzte und sie mit sich riss, fiel auf den Leichnam des Streitkolbenschwingers, und sein Kopf krachte dabei gegen die Kamineinfassung. Ein heller Blitz in seinem Kopf blendete ihn kurz.
    Mit aller Macht hielt er dennoch die Hand der Frau weiter fest, während sie mit den Nägeln an seinem Verband riss. Sie knurrten einander stumpfsinnig an, ihr Haar hing herunter und kitzelte ihn, und sie hatte die Zunge zwischen die Zähne geklemmt, während sie versuchte, ihm mit all ihrem Gewicht die Klinge in den Hals zu stoßen, ihr Atem roch nach Zitronen. Er wand sich unter ihr hervor und versetzte ihr einen Schlag unters Kinn, dass ihr der Kopf nach hinten flog und ihre Zähne tief in ihre Zunge fuhren.
    Im gleichen Augenblick fuhr der Degen ungelenk in ihren Arm, die Spitze schrammte knapp an Espes Schulter vorbei und ließ ihn hastig zurückweichen. Monzas weißes Gesicht tauchte hinter der Frau auf, mit ungerichtetem, verschwommenem Blick. Mit einem weiteren wilden Schlag krachte die Breitseite der Klinge auf den Kopf der Frau, die zur Seite kippte. Monza taumelte gegen die Wand, fiel über das Bett und erstach sich beinahe selbst, als ihr der Degen wieder aus der Hand glitt. Espe entwand das Messer dem schlaffen Griff seiner Gegnerin und stieß es ihr bis ans Heft unterhalb des Kinns in den Hals. Blut spritzte über Monzas Hemd und gegen die Wand.
    Er befreite sich mit ein paar Tritten aus dem Gewirr der toten Körper, packte den Streitkolben, zog sein Messer aus dem Rücken des toten Fechters und schob es sich wieder in den Gürtel, und dann hastete er zur Tür. Auf dem Flur war niemand zu sehen. Er packte Monza am Handgelenk und riss sie hoch. Sie starrte auf ihre Kleider, die vom Blut der Frau durchtränkt waren.
    »Wa … wa …«
    Rasch hob er ihren schlaffen Arm über seine Schulter, zog sie durch die Tür und schleppte sie die Treppe hinunter, wobei ihre Stiefel gegen die Stufen schlugen. Hinaus durch die offene Hintertür und ins Sonnenlicht. Sie machte einen unsicheren Schritt und spie wässrige Kotze gegen die Mauer. Stöhnte und würgte erneut. Er schob sich den Stiel des

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