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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Waffen nieder. Die andere Hälfte floh, dunkle Flecken, die über die grünen Hänge der westlichen Talseite rannten. Über jene Hänge, die sie nur wenige Stunden zuvor so stolz und siegesgewiss hinabmarschiert waren. Die sipanische Kavallerie jagte in Grüppchen über das Land, die Rüstungen schimmerten in der gnadenlosen Mittagssonne, und sie trieb die Überlebenden zusammen.
    »Alle erledigt, was, Victus?«
    »Sieht so aus.«
    »Für alle der schönste Teil der Schlacht. Die Treibjagd.« Außer für jene natürlich, die getrieben wurden. Cosca sah den winzigen Gestalten zu, die von der Furt davonrannten, über das niedergetrampelte Gras liefen, und er musste sich eines kalten Schauers erwehren, weil ihn der Anblick unwillkürlich an Afieri erinnerte. Doch zwang er sich weiterhin zu einem lässigen Grinsen. »Gibt doch nichts Schöneres als eine nette Treibjagd, oder, Sesaria?«
    »Wer hätte das gedacht?« Der massige Mann schüttelte langsam den Kopf. »Rogont hat gewonnen.«
    »Großherzog Rogont ist offenbar ein höchst unberechenbarer und einfallsreicher Edelmann.« Cosca gähnte, streckte sich, leckte sich die Lippen. »Ein Mann nach meinem Herzen. Ich freue mich darauf, für ihn tätig zu werden. Vielleicht sollten wir beim Aufwischen helfen.« Beim Durchsuchen der Toten. »Schließlich gilt es, Gefangene zu machen und Lösegelder festzusetzen.« Oder sie zu ermorden und zu berauben, je nach gesellschaftlichem Rang. »Und das unbewachte Gepäck muss konfisziert werden, damit es nicht verdirbt.« Oder geplündert oder verbrannt wurde, bevor er und seine Leute ihre behandschuhten Griffel darauflegen konnten.
    Victus zeigte ein zahnlückiges Grinsen. »Ich werde Vorkehrungen treffen, um alle Schäfchen ins Trockene zu bringen.«
    »Tu das, mein tapferer Hauptmann Victus. Ich würde sagen, die Sonne hat den Zenit überschritten, und es ist längst an der Zeit, dass unsere Männer sich ein wenig bewegen. Ich wäre zutiefst beschämt, wenn die Dichter später behaupten würden, die Tausend Klingen seien bei der Schlacht von Ospria gewesen … und hätten sich nicht gerührt.« Cosca lächelte breit, und dieses Mal war es echt. »Wie wäre es nun mit Mittagessen?«

DEN SIEGERN …
    Der Schwarze Dow pflegte zu sagen, dass nur eins noch besser war als eine Schlacht, nämlich eine Schlacht und ein anschließender Fick, und Espe konnte dem nicht widersprechen. Und sie offenbar auch nicht. Schließlich hatte sie auf ihn gewartet, als er in den dämmrigen Raum getreten war, splitterfasernackt, ausgestreckt auf dem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, ein langes, glattes Bein ihm zugewandt.
    »Wo hast du so lange gesteckt?«, fragte sie und wiegte die Hüften von einer Seite zur anderen.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da er von sich geglaubt hatte, schnell von Begriff zu sein, aber das Einzige, was im Augenblick schnell reagierte, war sein Schwanz. »Ich war …« Er hatte Schwierigkeiten, weit über das dunkel behaarte Dreieck zwischen ihren Beinen hinaus zu denken, und seine Wut versickerte wie Bier aus einem zerbrochenen Krug. »Ich war … na ja …« Mit einem Tritt warf er die Tür ins Schloss und ging langsam zu ihr hinüber. »Spielt keine Rolle, oder?«
    »Keine große.« Sie glitt vom Bett, begann sein Hemd aufzuknöpfen und tat dabei so, als hätten sie das alles abgesprochen.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich das hier … erwartet hätte.« Er streckte die Hand aus und hatte beinahe Angst, sie zu berühren, falls er dann nämlich feststellen würde, dass er das alles nur träumte. Ließ seine Fingerspitzen über ihre nackten Arme gleiten, die rau waren vor Gänsehaut. »Nicht nach unserer letzten Unterhaltung.«
    Sie schob ihm die Finger ins Haar und zog seinen Kopf zu sich herab, ihren Atem auf seinem Gesicht. Sie küsste ihn auf den Hals, dann aufs Kinn, dann auf den Mund. »Soll ich wieder gehen?« Sanft saugte sie wieder an seinen Lippen.
    »Scheiße, nein.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen.
    Sie hatte nun seinen Gürtel geöffnet, griff zu und zog seinen Schwanz hervor, begann ihn mit einer Hand zu bearbeiten, während seine Hosen langsam hinunterrutschten, an seinen Knien hängen blieben, und die Gürtelschnalle auf den Boden schabte.
    Ihre Lippen berührten kühl seine Brust, seinen Bauch, ihre Zunge strich über seine Haut. Ihre Hand schob sich unter seine Nüsse, kalt und kitzelnd, und er wand sich, stieß einen beinahe weiblichen kleinen Schrei aus. Dann hörte er ein

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