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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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dass es einen Wettbewerb »Wieviele Betten bekomme ich in ein Zimmer?« gegeben hatte. Es war gestopft voll mit Betten. Jedes Bett berührte mindestens ein weiteres.
    »Hübsch intim, nicht?«, sagte Mike trocken.
    Ich lachte. Ich dachte, er machte Spaß. Obwohl ich auch dann gelacht hätte, wenn ich das nicht gedacht hätte.
    »Komm, lass uns wieder runtergehen«, sagte Mike, nachdem ich alle Komplimente gemacht hatte, die mir einfielen.
    »Nein, zeig mir den Rest«, protestierte ich.
    »Ach nein«, sagte er. »Jetzt ist es dunkel und kalt draußen. Das machen wir morgen.«
    Daraus entnahm ich, dass das Fitnessstudio und das Schwimmbad und die Sauna in einem anderen Gebäude untergebracht sein mussten. Also gingen wir wieder nach unten. Wieder in den Speisesaal, wo immer noch ungefähr zehn Männer saßen, die immer noch Tee tranken, immer noch löffelweise Zucker in ihren Tee schaufelten, immer noch eine Zigarette nach der anderen anzündeten.
    Offenbar liebten sie diesen Speiseraum, es war wie eine Art spiritueller Heimat. Schweren Herzens musste ich schließlich erkennen, dass diese Männer nie in ein Fitnessstudio gingen. Dass sie wahrscheinlich nie den Speisesaal verließen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie dort schliefen. Sie alle kümmerten sich einen Dreck um ihre Figur und ihr Aussehen. Das war ja nur allzu offensichtlich.
    Mit Ausnahme von Chris. Er war verschwunden, und ich hätte wetten können, dass ich wusste, wo er war.
    Ich setzte mich und war – ich konnte es nicht leugnen – deprimiert. Die gelben Wände setzten mir zu, die Teetrinkerei zermürbte mich, obwohl ich gar nicht mitmachte. Und ich musste wieder an Luke denken. Der Glanz dieser Stätte, der mir helfen sollte, Luke zu verdrängen, blieb im Verborgenen, und das machte mich ganz kribbelig.
    Ich versuchte mich aufzuheitern, indem ich Oliver, den Mann mit dem Stalin-Schnurrbart, fragte, woher er käme. Ich wollte einfach hören, dass er sagte: »Ich bin ein waschechter Dubliner.« Und als er sagte: »Ich bin aus Dublin, ein waschechter Dubliner«, heiterte mich das ein bisschen auf, aber nur für einen Moment.
    So hatte ich mir das hier nicht vorgestellt, dachte ich in einem heftigen Anflug von Traurigkeit.
    Als mir der Gedanke kam, dass es vielleicht zwei Cloisters gab und dies das andere war, worauf mein Magen sich zusammenkrampfte, kam Clarence herein. Er hatte ein knallrotes Gesicht, seine Haare waren nass, und er grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Und wo kommst du denn her?«, fragte Peter mit einem aufgesetzten Lachen, woraufhin ich ihm am liebsten eine Tasse heißen Tee über den Kopf gegossen hätte.
    »Drüben aus der Sauna«, sagte Clarence.
    Bei diesen Worten machte mein Herz vor Freude einen Sprung. Und auch, ich gebe es zu, vor Erleichterung. Jetzt, da der Beweis erbracht war, schienen mir meine Sorgen dumm. Lächerlich geradezu.
    »Und, wie war’s?«, fragte Mike.
    »Klasse!«, sagte Clarence. »Einfach klasse.«
    »War es nicht das erste Mal?«, fragte jemand.
    »Ja«, sagte er. »Und es war toll, wirklich wahr. Jetzt fühle ich mich richtig gut.«
    »Das hast du auch verdient«, sagte ein anderer. »Gut gemacht.«
    »Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, wenn man all die Unreinheiten los wird?«, sagte ich begierig, weil ich unbedingt mitreden wollte.
    »Sprich mir nicht von Unreinheiten«, lachte Clarence. »Klar, ich hatte keine saubere Unterhose mehr in meinem Besitz.«
    Lieber Himmel! Ich zuckte angewidert zurück. Igitt! Wie eklig! Warum musste er seine Unterhosen erwähnen. Das war ja abstoßend. Schade eigentlich, wo ich doch gerade angefangen hatte, ihn zu mögen.
    Clarence setzte sich, und die anderen nahmen den Faden da wieder auf, wo sie ihn verloren hatten, als er kam. Plötzlich war ich sehr schläfrig und konnte dem Gespräch kaum noch folgen. Ich hörte nur noch das Auf und Ab ihrer Stimmen, während die Unterhaltung diese und jene Wendung nahm. Es erinnerte mich an unsere Besuche bei Granny Walsh in ihrem Cottage. Abends nach der Arbeit kamen immer Besucher, die um den Kamin saßen, Tee tranken und bis spät in die Nacht plauderten. Meine Schwestern und ich lagen in einem Zimmer neben dem Wohnzimmer, und das Gemurmel der Männer nebenan, die Granny besuchten, drang sanft an unsere Ohren, während wir langsam in den Schlaf sanken. (Nein, sie war keine Prostituierte.)
    Und als jetzt die Stimmen, überwiegend Männerstimmen mit ländlichem Zungenschlag, über mich hinweggingen, wurde ich schläfrig,

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