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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schleppender als sonst, ein Hinweis sowohl auf seinen Ärger als auch auf die Höhenkrankheit, mit der er kämpfte. Ich hatte ihm den Zauber angeboten, der ihn groß werden ließ, aber er hatte mit der Begründung abgelehnt, dass das Auto schon voll genug war.
    »Das sagst du immer wieder«, antwortete Trent genauso leise. Ich hätte sie niemals gehört, wenn ich nicht auf dem Beifahrersitz gesessen hätte.
    »Tritt einfach weiter das Gas durch«, schoss er zurück. Der Stimme nach saß er im Aschenbecher, nicht auf dem Rückspiegel. »Du solltest ihr vertrauen. Sie hatte jede Berechtigung, dich neben der Straße auszusetzen, weil du Ku'Sox befreit hast, und sie hat es nicht getan. Das muss ja mal ein tolles Gespräch gewesen sein, das ihr auf dem Klo geführt habt, denn wenn ich es gewesen wäre, läge dein Arsch jetzt schon unter der Grasnarbe.«
    Jeder Gedanke an Schlaf verflüchtigte sich, aber ich bewegte mich nicht. Jenks würde wissen, dass ich wach war, weil meine Aura heller wurde oder irgendwas in der Art, aber Trent nicht. Ich achtete darauf, weiterhin langsam und ruhig zu atmen. Vivian musste ebenfalls schlafen, sonst hätte Jenks den Dämon niemals angesprochen.
    »Du weißt einfach nicht, wann du in der Scheiße sitzt, Elfenjunge.«
    Es war ein leises Murmeln gewesen, aber ich wusste, dass Trent es gehört hatte, weil ein leises Quietschen erklang und die Lüftung plötzlich kalte Luft produzierte. »Ich habe meine Gründe«, erklärte Trent.
    »Du hast Vertrauensprobleme, die hast du», blaffte Jenks zurück. »Und mach die Lüftung aus. Was bist du, ein verdammter Pinguin?«
    »Du ahnst nicht mal die Hälfte von dem, was vorgeht.«
    Das stimmt,
dachte ich, als die Heizung wieder angeschaltet wurde. Ein Faden meines Mantels kitzelte mich an der Nase, aber ich bewegte mich nicht, weil ich hoffte, dass Trent weiterreden würde. Tat er vielleicht. Jenks und Trent hatten eine Menge Zeit miteinander verbracht, während der Rest von uns geschlafen hatte, und Jenks redete gerne. Besonders, wenn er schlecht drauf war. Bei über siebenhundertsechzig Meter über dem Meeresspiegel hatte er Probleme mit dem Fliegen. Ab tausend ging gar nichts mehr.
    »Also?«, fragte Jenks sarkastisch und forderte ihn damit heraus.
    Trent gab ein misstrauisches Geräusch von sich. »Du würdest es ihr erzählen.«
    »Und?«
    »Und ich will ihr Mitgefühl nicht.«
    Mitgefühl? Ich öffnete die Augen gerade genug, um das leichte Glühen von Pixiestaub im Aschenbecher zu erkennen. »Komm schon, Trent«, nölte Jenks, wobei er die Serviette von sich herunterschob und sich aufsetzte. »Was in Seattle ist so verdammt wichtig? Vielleicht kann ich helfen.«
    Trent schnaubte nur ungläubig. »Du redest zu viel.«
    Jenks' Flügel leuchteten aufgebracht. Er flog mühsam zum Armaturenbrett, um dort erst mal die Hände auf die Knie zu stemmen und zu keuchen. »Ich habe Quen geholfen, deinen Papierkram aus dem FIB zu stehlen«, sagte er atemlos. »Ich habe niemals etwas verraten. Ich kann helfen. Es ist erlaubt. Ich habe es gecheckt. Wenn du wirklich auf einer Elfenqueste bist, darfst du einen Pixie haben. Pixies haben Elfen ständig auf Questen geholfen.«
    Elfenqueste,
dachte ich. Es klang so ... würdelos, wie ein überkandideltes Kostümfest. Ich unterdrückte ein Lächeln, als ich mir Trent vorstellte, wie er im Kostüm durch den Wald ritt, um die gefangene Prinzessin zu befreien.
Dreck, wird er mit Ellasbeth zurück nach Cincy kommen?
    »Ich breche in ein Hochsicherheitsgebäude ein und reite nicht auf einem märchenhaften Abenteuer quer durch das Land«, antwortete Trent angespannt. Offensichtlich dachte er in dieselbe Richtung wie ich.
    »Also sitzt du in einem geliehenen Buick statt auf deinem edlen Ross und dein Pixiekumpan kann die Sicherheitselektronik kurzschließen, statt Orks zu erspähen. So sind die Zeiten, Trent. Nimm es hin.«
    Jenks lachte ihn aus, und obwohl ich Trent nicht sehen konnte, konnte ich mir doch genau seine zusammengepressten Lippen und die roten Ohren vorstellen, als er grummelte: »So ist es nicht.«
    »Für mich sieht es aber so aus«, sagte Jenks. »Du hast sogar eine komische Bande dabei.«
    Im Sitz hinter mir bewegte sich Ivy, und für einen Moment schwiegen beide.
    »Was hast du vor?«, flüsterte Jenks. »Willst du die Steuererklärung der Withons manipulieren?«
    Ich wagte wieder zu atmen und hätte fast Trents leise Antwort verpasst: »Ich beanspruche etwas für mich. Ellasbeth hat es, aber es gehört

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