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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Totalschaden abschreiben würden. Sobald die richtigen Leute angekommen waren, würden sie das Haus umzingeln und brennen lassen. Wahrscheinlich sollten wir vorher besser raus sein.
    Wir rannten taumelnd durch die Küche, und Ivy schnappte sich eine Tüte mit Essen zum Mitnehmen, sobald wir die unsichtbare Grenze überquert hatten, die mein Schutzkreis begrenzt hatte. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich sie stützte oder sie mich, als wir die Außentüren erreichten und das grelle Licht der Außenbeleuchtung in den Raum glitt. Ich riss den Kopf hoch, als die Luft sich veränderte. Sie war immer noch heiß, aber jetzt roch sie nur noch nach Müll. Ivy war als Erste draußen und starrte Trent an, der neben dem Auto meiner Mutter wartete, bevor sie den knappen Meter auf den Gehweg nach unten sprang und zu mir aufsah.
    Vivian setzte sich, um nach unten zu gleiten, und hinterließ im Licht der Straßenlaterne eine lange, nasse Spur. Pierce zögerte nur kurz, bevor er sprang und mit einem feuchten Geräusch auf dem Boden landete. Ivy hielt mir die Hand entgegen, und ich nahm sie, weil ich immer noch zitterte. Ku'Sox war verschwunden, aber jetzt wusste er, dass ich eine Bedrohung war.
    »Wir haben den Teufel erwischt«, sagte Pierce gut gelaunt, als wir alle auf das Auto zuhumpelten, das nur wenige Meter vor uns stand. Vielleicht hatte Trent ja doch etwas gelernt.
    »Du denkst, Ku'Sox wäre tot?«, fragte ich und stolperte neben Pierce vorwärts. »Ich habe keine Leiche gesehen. Hast du eine Leiche gesehen? Hat irgendwer eine Leiche gesehen? Ich sicher nicht!«
    Pierce hielt an, und Ivy verließ mich, als ich eine Hand auf dem Autodach abstützen konnte, um auf den Fahrersitz zu rutschen. Wasser tropfte von ihr herab. Vivian sprang auf den Rücksitz und schrie uns zu, endlich einzusteigen.
    »Niemand kann das überleben!«, erklärte Pierce und zeigte mit tropfendem Arm auf das brennende Gebäude. Ich zuckte zusammen, als die Feuerschutzmaßnahmen der Stadt sich einschalteten und ein gebäudegroßer Schutzkreis sich mit einem Knacken hob, um das Feuer zu begrenzen. Gott sei Dank waren wir da raus. Wir hatten nur noch Sekunden, bis jemand nach hinten kam und uns entdeckte. Vielleicht hatten sie sogar darauf gewartet, dass wir rauskamen.
Vielleicht.
    »Wenn es so einfach wäre, diesen Freak zu töten, glaubst du nicht, dass die Dämonen es geschafft hätten?«, fragte ich und fühlte Ivys Blick auf mir. »Er ist noch am Leben«, setzte ich hinzu, als ich wie betäubt ins Auto kletterte.
    Er war am Leben, aber vielleicht wusste ich jetzt, wie ich ihn töten konnte. Ich senkte beschämt den Blick, weil ich auch nur daran dachte. Es hieß, Newt hätte ihre Liebhaber getötet, indem sie eine Linie durch sie zog. Offensichtlich konnte ich dasselbe tun. Warum sonst hatte Ku'Sox Newt dazu gebracht, die anderen weiblichen Dämonen zu töten, die die Elfen übersehen hatten?
    Ich starrte im dämmrigen Licht auf meine zitternden Hände. Ich musste mit Newt reden. Super. Einfach fantastisch. Vielleicht dachte sie dann, ich wäre ein Dämon, und entschied sich, auch mich zu töten.
    »Pierce, steig ein!«, schrie Ivy hinter dem Lenkrad, und er schob mich in die Mitte, als er einstieg. Das gesamte Auto wackelte, als er die Tür zuschlug.
    Ein Blaulicht glitt über uns hinweg, und Trent duckte sich mit einem Fluch. Ivy trat aufs Gas und touchierte mit der Stoßstange den Schutzkreis um das brennende Gebäude, als sie einen engen Kreis fuhr. Pierce starrte hinter uns, während Ivy davonraste, als wäre der Teufel selbst hinter uns her. Sie holperte über Randsteine und fuhr über Grasflächen. Vivian und Trent schrien protestierend auf. Es folgte ein letztes holpriges Rumpeln, dann wurde die Fahrt ruhiger, als Ivy die Schnellstraße erreichte. Niemand folgte uns.
    Ich schloss die Augen und genoss den Geruch von aufgeregtem Vampir zu meiner Linken und den vielschichtigen Duft von Hexe zu meiner Rechten. Die Scheinwerfer der entgegenkommenden Wagen brannten sich durch meine Lider, und ich öffnete sie wieder, als mein Telefon vibrierte. Jenks' Flügel waren ein wunderschönes Gewebe aus Seide und Diamanten, als er sich an der Halterung des Rückspiegels festhielt und nach hinten starrte. Er war immer unsere Rückendeckung.
    »Alle da?«, fragte ich unnötigerweise. Mit zitternden Fingern klappte ich mein Telefon auf und stellte fest, dass es Bis war. Die letzten zwei Anrufe waren auch von ihm gewesen. Er musste gefühlt haben, wie ich

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