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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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KILOMETER-Schild über uns hinweghuschte. Er würde es schaffen. Und noch besser war, dass ich es auch schaffen würde.
    »Danke dir, Trent«, sagte ich, und mein Kopfweh ließ ein wenig nach.
    »Ich werde es nicht schaffen«, wiederholte er und klang jetzt eher verloren als wütend.
    Ich konnte nicht mehr so tun, als würde ich schlafen, also griff ich nach der Tüte mit Zucker und Kohlenhydraten, die wir in einem anderen Staat gekauft hatten, und wühlte darin herum, bis ich einen angeschlagenen Brownie fand.
Wer zum
Wandel
kauft die Milk Duds?
    »Du wirst es schaffen«, sagte ich, als ich die Tüte aufriss und mir der Geruch von weißem Mehl und Schokolade in die Nase stieg. Ich biss ab: Die Schokolade war wächsern und die Erdnussstücke schmeckten schal, aber es war Zucker. Ich lehnte mich vor und gab Jenks ein Stück von der Größe seines Kopfes. »Sobald ich mich beim Hexenzirkel angemeldet habe, werde ich Al dazu bringen, dich dort abzusetzen«, erklärte ich mit vollem Mund. »Fall erledigt.«
    Trent gab ein Geräusch von sich, das ein wenig klang, als würde seine blinde Wut nur von heißem Zorn kontrolliert. Ich wandte den Blick von Jenks ab, der mit dem Brownie in der Hand salutierte, und schaute Trent an, der mich eisig anfunkelte. »Willst du was davon?«, fragte ich und hielt den Brownie hoch.
    »Du hättest mich jederzeit dort hinspringen können?«, fragte Trent aufgebracht.
    »Ja«, sagte Jenks mit vollem Mund. »Man schlägt nur die Hacken aneinander und schon ist alles wunderbar.«
    Trent biss die Zähne zusammen und wechselte die Spur, um nicht den Lastwagen vor uns zu rammen. »Rachel«, sagte er und in diesem einen Wort lag eine gesamte Diskussion. Er war stinkig und umklammerte das Lenkrad mit aller Kraft. Wir fuhren auch ungefähr zwanzig Stundenkilometer schneller.
    »Nein, ich kann es nicht jederzeit, wann immer ich will«, sagte ich mit einem breiten Grinsen, auch wenn ich die Lippen geschlossen hielt, um mit dem Brownie zwischen den Zähnen nicht auszusehen wie ein Ork. »Die Magie funktioniert nicht, außer du lernst etwas fürs Leben«, zog ich ihn auf. »Aber es hat doch Spaß gemacht, oder? Nur noch dreihundertdreißig Kilometer. Das schaffen wir im Kopfstand! Außer es verstößt gegen die Regeln deiner Elfenqueste? Ich meine, ich bin dein Schwert, dein Schild und dein Spiegel, also ist es nur fair, wenn ich diejenige bin, die dich hinbringt, oder?«
    Auf dem Rücksitz schnüffelte jemand. Offensichtlich war Ivy immer noch wach, aber Trent hatte es nicht bemerkt. »Über dreitausend Kilometer, Rachel«, sagte er angespannt, und ich ging davon aus, dass es die Regeln, denen er bei dieser Sache unterworfen war, nicht verletzte, denn er war sicherlich nicht hier, um den Hexenzirkel davon abzuhalten, mich anzugreifen. »Ich habe zwei Tage lang nur Dreck gefressen und Klos benutzt, auf die ich nicht mal meine Hunde schicken würde. Und was ist mit dem Paar in dem Wohnwagen kurz vor Texas? Ich werde dieses Bild nie mehr aus dem Kopf bekommen.«
    Ich nickte und popelte mir den Brownie aus den Zähnen. »Ich wäre auch ganz gut ohne diesen Anblick ausgekommen.«
    »Ich hätte auf diese gesamte Fahrt verzichten können«, grummelte Trent, aber seine Wut ließ langsam nach, da ihm klarwurde, dass er in ein paar Stunden schon in Seattle sein würde.
    Ich zog einen Fuß auf den Sitz und drehte mich zu ihm um. »Du willst, dass ich für dich arbeite, richtig?«, fragte ich, als ich die Verpackung zusammenknüllte und in die Tüte warf. »Betrachte diese Fahrt als dein Bewerbungsgespräch.«
    Jenks verschluckte sich an seinem Brownie und starrte mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Mit rotem Kopf schaute er zwischen mir und jemandem auf der Rückbank hin und her — wahrscheinlich Ivy. Ich schenkte dem Pixie eine kleine Grimasse. Was sollte ich denn realistisch gesehen hier tun? Entweder ich schmierte Trent genügend Honig ums Maul, damit er bei dem Treffen in zwei Tagen die richtigen Dinge sagte, oder ich landete erst in Alcatraz und dann im Jenseits, wenn ich zugab, dass ich meine Wette mit Al verloren hatte und unter seine Fittiche floh. Tolle Auswahl, aber trotzdem war Trent noch die bessere Variante. Selbst wenn er Ku'Sox freigesetzt hatte. Dämlicher Elf.
    Trent schnaubte. »Du hast mich auf Eignung überprüft. Du.
Mich?«
    Ich unterdrückte ein Zittern. »Vielleicht.« Ich konnte Ivys Blick fühlen, der sich in meinen Hinterkopf bohrte. Es war fast schmerzhaft.
    Trents

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