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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sagte er. »Das war nur der Versuch von irgendwem, eine gute Geschichte zu dichten. Aber es muss ein ehrlicher Kuss sein.« Fast schon wütend wirbelte er wieder zu mir herum, den Pfannenheber ungeschickt in seiner verletzten Hand. »Mein Gott, Rachel. Bin ich so widerlich, dass du nicht mal einen Kuss ertragen kannst, um dein Leben zu retten?«
    »Nein«, erklärte ich betroffen. »Aber ich liebe dich nicht, und das könnte ich nicht vorspielen.«
Tue ich es?
Nein, tat ich nicht. Da war ich mir wirklich sicher.
    Er atmete tief ein und hielt dann für ungefähr drei Sekunden den Atem an, während er darüber nachdachte. »Gut«, erklärte er dann und drückte mir den Pfannenheber in die Hand. »Gut. Also, wenn du mich jetzt einfach küsst, können wir hier verschwinden.«
    Ich nahm den Pfannenwender, den er mir entgegenhielt, und legte ein drittes Plätzchen auf das Blech. »Dich küssen, hm?«, sagte ich, und er seufzte.
    »Hier in deinem Unterbewusstsein. Niemand wird es je erfahren. Außer uns.« Er suchte meinen Blick, und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Davon träumst du doch, seitdem wir zehn waren.«
    Ich runzelte die Stirn und legte ein viertes Plätzchen auf das Blech. »Tue ich nicht. Werd endlich erwachsen.«
    Er legte die Ausstechform zur Seite und drehte sich erwartungsvoll zu mir. Ein nervöses Kribbeln breitete sich in mir aus. Trent küssen? Okay, vielleicht war mir der Gedanke schon ein- oder zweimal gekommen, aber es war nichts, was ich jemals aus einem anderen Grund als Neugier tun würde. Weil er gut aussah, vielleicht sogar jetzt noch mehr, mit dem Bartschatten und der tiefen Erschöpfung im Blick. Auf keinen Fall ... Ich meine, er war Trent, und ich hasste ihn. Okay, ich hasste ihn nicht mehr, aber ein Kuss?
    Hör auf damit, Rachel,
dachte ich, wischte mir die Hände an der Schürze ab und drehte mich zu ihm um.
    Er stand zu nahe, und ich fing an zu zittern, als seine Hände sich um meine Taille legten. »Ich nehme an, ein kurzes Küsschen auf die Wange reicht nicht?«, meinte ich, als er sich langsam vorlehnte. Er war nur ein wenig größer als ich, und plötzlich war ich hundertmal nervöser. Er wirkte wilde Magie, und er konnte seine Feinde in den Tod oder meine Seele in eine Flasche singen. Jetzt war er gefährlich, verführerisch gefährlich, während er vorher einfach nur nervig gewesen war. Mein Pulsschlag beschleunigte sich.
    Ich versteifte mich, und seine Bewegung stockte. »Tut mir leid«, sagte er, dann trat er noch näher. Ich war unglaublich nervös, und ich wusste einfach nicht, was ich mit meinen Händen tun sollte. An seinen Hüften fühlten sie sich seltsam an, aber ich ließ sie dort liegen — als die beste Wahl in einer üblen Situation. Ich schloss die Augen, als er zu nahe kam und der Duft von Zimt und Wein mich traf.
    Das ließ mich den Kopf heben und mit einer überraschenden Berührung trafen sich unsere Lippen.
    Es war ein leichter Kontakt, als hätte er Angst oder als würde es ihm, was wahrscheinlicher war, widerstreben. Ein winziger Druck, dann lehnte er sich vor und zog mich an sich. Seine Lippen bewegten sich an meinen, und ich stand einfach nur still da, während mein Herz raste und ich ihn kostete — Eiche und Blätter, Sonne auf fließendem Wasser. Das Prickeln wilder Magie sauste verführerisch über meine Haut wie ein elektrischer Schlag. Sie warnte mich, während ich gleichzeitig spürte, wie ich darauf reagierte. Ich hielt den Atem an und entspannte mich, nur um festzustellen, dass meine Hände sich bewegten, sich an ihn anpassten, ihn vollkommen natürlich berührten.
    Okay, das war gar nicht so schlimm.
    Ermutigt legte ich den Kopf schräg und löste mich ein winziges Stück von ihm, um in der wortlosen Sprache von Liebhabern zu verlangen, dass er mir folgte. Und das tat er, so dass Erregung mich von seinen Lippen bis zu meinen Zehen erfüllte. Mein Herz machte einen Sprung, und ich drängte mich gegen ihn, passte meinen Körper an seinen an. Mit stockendem Atem reagierte er. Er hob seine unverletzte Hand, um mein Gesicht zu berühren, seine Finger sanft an meinem Kinn, während sie gleichzeitig mehr verlangten. Seine Zunge berührte meine, und in mir stieg plötzlich ein verstörender Gedanke auf.
    Oh mein Gott. Ich küsse Trent.
    Mit einem kleinen Geräusch zog ich mich zurück und starrte ihn mit klopfendem Herzen an. »Es funktioniert nicht«, sagte ich. Meine Lippen waren kühl, wo er sie gerade noch berührt hatte. Mein gesamter

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