Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
du sollst Ivy suchen, nicht, dass du dich in einem Loch im Boden verstecken sollst! Ich kann dich nicht am Leben halten, wenn du nicht auf mich hörst!«
    »Lass ihn in Ruhe«, sagte Ivy und zog mich von ihm weg. Sie starrte in den Himmel, und ihr Mund stand offen.
    Ich blutete. Ich starrte entsetzt meine Hand an und bewegte meine Finger, bis mir klarwurde, dass es nicht mein Blut war, sondern Trents. Sein Oberarm, an dem ich ihn vorwärtsgezogen hatte, war blutüberströmt. Und auch aus seinen Ohren lief Blut, und die Hand, mit der er sich über den Mund wischte, war ebenfalls rot. Das machte mich nur noch wütender. Verdammt, er war verletzt.
    »Ich bin für dich
verantwortlich!«,
schrie ich genervt. »Wenn du jemals wieder so was tust, werde ich dich selbst umbringen.
Hast du das verstanden?«
    Trent starrte mich böse an und wischte sich noch einmal mit der Schärpe über den Mund, bevor er sie fallen ließ. »Du bist nicht mein Hüter«, sagte er mit blitzenden grünen Augen, die mich an den Elfen erinnerten, der mich fast umgebracht hatte, indem er mich in den Tod sang.
    »Im Moment bin ich genau das!«, schrie ich und schob mein Gesicht direkt vor seines. »Komm damit klar!«
    »Rache!, würdest du bitte den Mund halten!«, schrie Jenks. »Wir haben ein größeres Problem.«
    Plötzlich bemerkte ich, dass Trent bleich geworden war und wie Ivy und Jenks zum Fluss starrte. Ich drehte mich um und fühlte, wie mir das Gesicht entgleiste.
    »Oh«, sagte ich. Plötzlich ergaben die näher kommenden Sirenen einen Sinn. Ich glaubte nicht, dass ich mir noch Sorgen darüber machen musste, dass ich Unfallflucht begangen hatte. Die Polizei, sowohl I.S. als auch das FIB, hatten jetzt andere Sorgen.
    Der Gateway Arch war verschwunden. Irgendwie. Die zwei Endpfeiler standen zum Teil noch, aber der Rest lag in hausgroßen Trümmern zwischen den gebrochenen Enden.
    Mein Magen verkrampfte sich. Ich schaute auf den Bunker und verstand, was passiert war. »Das war nicht mein Fehler«, sagte ich leise, aber meine Stimme zitterte, weil ich es selbst nicht glaubte.
    »Vielleicht sollten wir von hier verschwinden«, schlug Jenks vor.
    »Gute Idee«, sagte Ivy. »Vergesst den Mietwagen. Sie haben Verfolgungszauber in den Rahmen eingelassen, und jetzt wird sicher niemand mehr nach dir suchen.«
    Ich nickte, packte Trents Ärmel und zog ihn hinter mir her. »Sie haben inzwischen wahrscheinlich auch einen Verfolgungszauber am Auto meiner Mom.«
    »Ich kann jede Wanze finden«, erklärte Jenks und flog höher, als Trent zu seinem Rollkoffer schlurfte und mir dann folgte. Zusammen traten wir auf den Gehweg und schlossen uns den Verletzten an, nur dass wir gegen den Strom liefen, der aus den umliegenden Stadtvierteln zu Hilfe eilte. Ausnahmsweise bemerkte niemand unsere dreckige Kleidung oder unsere Wunden. Wir waren auf den Beinen, und es gab jede Menge Leute, denen es nicht so gut ging.
    Auf keinen Fall hatte das ein einziger fallender Stützpfeiler ausgelöst. Es waren die zwei Elfen gewesen und die Magie, die ich in sie zurückgedrückt hatte. Das war nicht mein Fehler. Und als ich mich an die spielenden Kinder erinnerte, schwor ich mir, dass die Withons dafür zahlen würden.
Mit Zins und Zinseszins.

7
    Ein leichter Duft nach Zimt, Blut und Wein wehte vom Rücksitz nach vorne, obwohl wir alle Fenster offen hatten. Mein Ellbogen ruhte in der Öffnung, und meine Haare waren ein einziges Vogelnest. Jenks saß auf dem Rückspiegel, die Flügel eng an den Rücken gelegt, um zu verhindern, dass sie in Fetzen gerissen wurden. Ivy fuhr. Wir waren eine Stunde hinter St. Louis, und niemand war glücklich. Ich hätte Ivy ja gefragt, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn ich mein Fenster wieder hochkurbelte, aber sie hielt das Lenkrad fest umklammert und ihre Augen waren halb schwarz, langsam auf dem Weg in den Hunger.
    Meine Brust tat weh, und ich schlang die Arme um den Bauch, während ich in das weite Nichts starrte, durch das wir fuhren. Die Sonne veränderte ihre Stellung, als wir eine Kurve nahmen. Auf dem Rücksitz stieg eine neue Wolke aus Zimt und Wein auf, als die Sonne den schmollenden Trent traf und seine Haut erwärmte. Ivy schluckte schwer. Dass wir nicht angehalten hatten, damit er sich umziehen konnte, verriet mir, wie viel Angst sie hatte.
    Ich wechselte einen besorgten Blick mit Jenks. Trent musste sich waschen, aber mit Wasser aus der Flasche und Papierservietten ließ sich nicht alles beseitigen. Getrocknetes Blut löste

Weitere Kostenlose Bücher