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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Blase von der Größe eines Nadelkopfes.
    »Mir nicht.« Ivy schaute durch den Rückspiegel auf Trent. »Du stinkst.«
    Ich schaute nach hinten und verzog das Gesicht, als ich den blutdurchtränkten Lappen und das zusammengeknüllte Papier an seinem Ohr sah, das inzwischen rot war. »Tut mir leid«, sagte er säuerlich. »Ich wollte niemanden belästigen.«
    »Du belästigst mich nicht«, erklärte sie kurz. »Du machst mich scharf. Steig aus. Mach dich sauber.«
    Ich hielt den Mund und drehte mich wieder nach vorne. Die Reifen knirschten über Kies, als Ivy auf eine selten befahrene Straße neben zwei aufgegebenen Tankstellen und einem halb verfallenen Fast-Food-Lokal einfuhr. Langsam rollte sie über den bewachsenen Asphalt zu der Tankstelle, die noch am besten aussah. Sie stoppte das Auto quer zu den angezeichneten Parkplätzen und schaltete mit einem Seufzen den Motor aus.
    Schweigen und Grillen übernahmen die Regie. Laut meinem Handy war es vier Uhr, aber es fühlte sich an, als wäre es fünf. Irgendwann hatten wir die Zeitzone gewechselt. »Wo sind wir?«
    Jenks schaute durch den getönten Streifen in der Scheibe zu einem verblassten Schild auf. »Saint Clair?«
    Trent schlug laut seine Autotür zu, und über uns fuhr ein Auto auf der Autobahn vorbei. »Gut«, sagte er, als er das Schild musterte. »Das ist die 47, die da unter der Autobahn entlangführt. Wenn wir die nehmen, können wir in einer Stunde die 1-70 erreichen und uns zwanzig Stunden Fahrt sparen.«
    Ivy lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich fahre nicht auf zweispurigen Straßen. Nicht hier in den verlassenen Gegenden. Und nicht nach Einbruch der Dunkelheit.«
    »Hast du Angst?«, spottete Trent.
    Jenks schwebte nervös auf und ab, aber Ivy ließ sich nur tiefer in die Sonne sinken. »Absolut«, sagte sie leise, und ich nickte zustimmend. Ich wollte auch nicht von der Autobahn abfahren. In den verlassenen Gegenden gab es üble Dinge, besonders im Westen, wo es von Anfang an schon weniger Bevölkerung gegeben hatte.
    »Mach den Kofferraum auf, ja?«, sagte Trent und stellte damit klar, dass er nicht vorhatte, weiter Druck zu machen.
    Während Trent zum Heck des Wagens schlurfte, fing ich an, den Müll zusammenzusuchen.
Ich erinnere mich nicht dran, dass jemand Milk Duds gekauft hat ...
    »Beeil dich!«, sagte Ivy laut, als sie nach dem Hebel für den Kofferraum griff. »Und versuch nicht, in den Gebäuden Wasser zu finden. Ich habe in der Außentasche meines Koffers Erfrischungstücher.«
    »Ich bin klug genug, nicht an Türen zu klopfen«, erklärte Trent und befühlte sein Kinn, als er seinen Koffer aus dem Auto zog und zum Heck ging.
    Ich beobachtete ihn im Seitenspiegel, bis der Kofferraumdeckel aufging und mir die Sicht versperrte. Nervös stopfte ich den restlichen Abfall in die Tüte. Ich glaubte ihm den Quatsch über Mordversuche an mir nicht, aber irgendwann würde ich unsere Abmachung erfüllen müssen. Hier mitten im Nirgendwo war besser als mitten in San Francisco, wo mir die Hexen im Nacken saßen. Ich vertraute ihm nicht, aber jetzt war besser als später. Und vielleicht würde er dann auch mal die Klappe halten.
    »Ivy«, sagte ich und griff nach meiner Tasche. »Haben wir zwanzig Minuten?«
    »Du musst auch aufs Klo?«, riet Jenks und schoss aus dem Fenster, um sich in der Sonne aufzuwärmen. »Tinks Unterhosen, ich weiß einfach nicht, warum ihr Frauen dafür so lang braucht.«
    »Vielleicht, weil wir nicht alle zwanzig Minuten müssen«, schlug ich vor.
    »Hey!«, meinte er beleidigt, aber Ivy hatte die Augen geöffnet und wartete auf eine Erklärung.
    »Ich will mich um sein Vertrautenmal kümmern«, sagte ich fast schon wütend.
    »Schuldgefühle?«, fragte sie und schloss die Augen wieder.
    »Nein«, antwortete ich schnell. »Und ich habe auch keine Angst davor, dass er mich umbringt, aber zumindest hat er dann eine Sache weniger, über die er motzen kann.«
    Ivys Mundwinkel zuckten. »Wenn es ihn zum Schweigen bringt, kann es auch eine Stunde dauern.«
    »Ich brauche nur zwanzig Minuten.« Ich war mir Trents Gegenwart sehr bewusst, als ich mit meiner Tasche in einer Hand und der Mülltüte in der anderen aus dem Wagen stieg und mit dem Fuß die Tür hinter mir zutrat. Jenks flog höher, um die Umgebung abzuchecken, und mit einem Blick auf die verlassene Tankstelle seufzte ich. Gelbliches Gras wuchs aus den Sprüngen im Asphalt, aber unter dem Dach gab es eine relativ ebene Stelle. Das war wahrscheinlich der beste

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