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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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als er sich aus den hohen Bäumen fallen ließ.
    »Gott, Jenks!«, jaulte ich, und mein Herz raste, als ich anhielt, eine Hand an den Baum neben mir gestützt. »Du hast mich erschreckt. Wo ist Trent?«
    Der Pixie schwebte vor mir und verlor roten Staub. Er betrachtete mein mitgenommenes Aussehen und akzeptierte es. Er war klug genug, nicht zu fragen, was passiert war. Ich war hier, der Killer nicht. Das reichte Jenks, und im Moment reichte es auch mir. »In einem Loch im Boden«, sagte er, und ich verspannte mich. »Irgendeine Art von Gartenbunker. Es war seine Idee. Ich habe ihm gesagt, er soll Ivy suchen, aber er wollte nicht auf mich hören. Sie werden ihn finden, Rache! Es ist nicht mein Fehler! Er wollte nicht auf mich hören!«
    Ich drehte mich keuchend um und sah den Weg zurück, den ich gekommen war. »Zeig es mir«, sagte ich, und er schoss davon, wobei er genug Staub verlor, dass ich ihm selbst humpelnd folgen konnte. »Wenn dieser Mann sich umbringen lässt, dann werde ich ihn zusammenschlagen!«, murmelte ich und machte mich an den sanften Aufstieg.
    Beiläufig bemerkte ich, wie ruhig und entspannend es hier war. Die Rasenflächen waren weitläufig und gut gepflegt. Die Bäume waren riesig und erhoben sich über uns wie eine hohe Decke. Möwen schrien und umflatterten ein weinendes Kind mit einer Schachtel voller Hundekuchen. Atemlos sah ich, wie zwei Anzüge hinter einer Reihe hoher Büsche verschwanden.
    Verdammt, ich will das nicht nochmal machen.
    Meine Tasche eng an den Körper gepresst, rannte ich ihnen hinterher. Ich konnte Jenks' schwache Spur auf dem feuchten Gehweg ausmachen. Vor mir standen die zwei Männer an einer bunkerartigen Tür, die in einen Erdhügel eingelassen war. In der Ferne erhob sich ein Ende des Gateway Arch. Ohne mich zu bemerken, glitten die Männer hinein — und die Tür fiel zu.
    Ich blieb keuchend vor der braun gestrichenen Stahltür stehen und lauschte, während ich darum kämpfte, wieder normal zu atmen. Ich drückte die Klinke nach unten. Verschlossen — und zwar nicht mit einem Zauber, den ich vielleicht brechen könnte, sondern eher mit einem altmodischen Riegel von innen. Zumindest war Jenks mit da drin.
    »Verdammt!«, zischte ich, ließ mich zurückfallen und zog mein Handy aus der Tasche. »Geh ran, Ivy«, sagte ich, als ich auf den Knopf drückte und zur selben Zeit an der Tür zerrte.
    »Direkt hinter dir«, erklang ihre Stimme, und ich wirbelte herum.
    »Wo ...«, setzte ich an, dann verdrängte ich den Gedanken. »Die Tür«, brabbelte ich und ließ das Handy wieder in meine Tasche fallen. »Zwei von ihnen. Da drin mit Trent.«
    Ivy bedeutete mir, beiseitezutreten, dann verpasste sie dem Knauf mit einem Schrei einen Seitentritt. Ich hörte Metall brechen und war nicht überrascht, als der Knauf abfiel, als sie daran zog. Die Tür öffnete sich. Gott, ich hatte wirklich gute Freunde.
    Schulter an Schulter schauten wir einen langen, nur schwach erleuchteten Korridor entlang. Die Lampen waren fahl, und die Sonne erleuchtete ihn nur ein paar Meter weit. Es war ruhig und eine kühle Brise unterirdischer Luft bewegte meine Haare.
    »Wohin?«, fragte Ivy, während ich hineinschlich und die Kälte auf meiner Haut fühlte. Als die Tür sich hinter uns schloss, sahen wir die schwache Spur aus Pixiestaub, und ich deutete darauf.
    »Da lang.«
    Es roch nach Öl und Feuchtigkeit — nach verschwitzten Männern, alten Maschinen und staubigem Papier, das schon seit zwanzig Jahren nicht mehr an der Sonne war. Diesen Raum bekamen Touristen wohl nicht zu sehen, und ich fragte mich, wo wir waren, als wir dem Flur nach unten folgten. Wir ignorierten Türen und offene Durchgänge, wenn Jenks' Staub uns an ihnen vorbeiführte.
    »Wo ist der dritte?«, fragte sie.
    »Beim Auto, bewusstlos. Lass sie bloß nicht anfangen zu singen, okay?«, hauchte ich. Sie nickte und glaubte es mir einfach.
    Wir müssen jetzt fast unter einem der Pfeiler sein, dachte ich und fragte mich, wie Quen täglich dafür sorgte, dass Trent in Sicherheit war. Wahrscheinlich war es einfacher, Trent in einem Büro zu bewachen, als ihn vor drei Kerlen in einem Cadillac zu beschützen. Aber wenn ich den Mann lebendig fand, würde ich ihm eine Leine kaufen.
    Ich hörte ein leises metallisches Knacken und dann Jenks' Aufschrei.
    »Scheiße«, fluchte Ivy, sprang an mir vorbei und rannte den Flur entlang.
    Keuchend eilte ich hinter ihr her. Trent schrie etwas — es klang wie Latein —, und ich packte einen

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