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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zu speichern — alles, um die Energie zu bewältigen, die mich erfüllte.
    Keuchend gelang es mir, die Welle zu meistern, und mit einem triumphierenden Schrei drückte ich die gespeicherte Energie wieder aus mir heraus und in sie, bevor ich die Verbindung mit der Kraftlinie völlig trennte, damit sie mir nicht die Synapsen frittierte. Das war keine wilde Magie, damit konnte ich umgehen. Hurensöhne ...
    Welcher Dämon hatte ihnen das beigebracht? Und wie viel hatte es sie gekostet?
    Ich hob in meiner kauernden Haltung den Kopf und vergaß dabei völlig, dass ich gefallen war. Ivy stand neben mir, und ich spähte durch einen Tränenschleier zu den zwei Elfen, die sich gerade wieder sammelten. Ich hätte mich ja gut gefühlt, wenn ich nicht immer noch Schmerzen gehabt hätte.
    »Bist du okay?«, fragte Ivy, und ihr Griff an meinem Arm, mit dem sie mich auf die Beine zog, tat weh. Meine Haut fühlte sich an als hätte jemand Sand durch meine Poren gejagt. Sie ließ mich los, als ich das Gesicht verzog, sah aber selbst nicht viel besser aus als ich mich fühlte. Ihre Wange schwoll an, und Schmutz überzog ihre gesamte rechte Körperseite.
    »Prima. Wie ist es bei dir?« Ich nahm meine Tasche vom dreckigen Boden und drehte mich zu den zwei Mördern um.
    »Ich werde es überleben«, verkündete sie finster. »Was mehr ist, als man von ihnen sagen kann.«
    Ja. Ich empfand genauso und unterdrückte ein Stöhnen, als ich zusammen mit Ivy vortrat, bereit, sie fertigzumachen, wenn sie nicht verschwanden. Irgendwie ging ich, wenn ich sie mir so ansah, nicht davon aus. Ich holte Luft, weil ich ihnen ein paar Takte erzählen wollte, dann zögerte ich, als ich ein leichtes Rumpeln hörte und fühlte. Staub rieselte von der Decke, und die zwei Elfen sahen auf. Derjenige, der gegen den Stützpfeiler geknallt war, wirkte vollkommen verängstigt. Er zeigte nach oben, drehte sich um und rannte Richtung Ausgang davon.
    »Hey! Kommt zurück!«, schrie ich, als der andere ihm folgte.
    Jenks schoss mit verängstigter Miene zu uns. »Raus!«, kreischte er, als das Rumpeln lauter wurde. »Lauft!«
    »Was?«, war das Einzige, was ich hervorstoßen konnte, bevor die Erde sich bewegte. Ich verlor das Gleichgewicht und griff nach irgendwas, um nicht zu fallen. Betontrümmer landeten dort, wo die Elfen gestanden hatten. Ivy tänzelte und blieb irgendwie auf den Füßen, während ich mich an einen verrosteten Pfeiler klammerte.
    »Er bricht ein!«, schrie Jenks. Er war das Einzige, was sich in der plötzlich staubigen Luft nicht bewegte.
    Unsicher packte Ivy meinen Arm, und wir stolperten zur Tür. Der Boden hörte auf, sich zu bewegen, und wir rannten los.
    »Erdbeben?«, riet ich, als wir Trent benommen in der Mitte seines gefallenen Schutzkreises fanden. Die Kappe war ihm vom Kopf gerutscht, und er hielt die Kreide in der Hand.
    »Wir befinden uns auf einem tausend Jahre alten Sumpf«, sagte Ivy. »Hier gibt es keine Bruchlinien.«
    »Lauft!«, schrie Jenks. »Es ist noch nicht vorbei!«
    Ich packte Trents Koffer und zusammen rannten wir auf die braune Tür zu. Wir waren drei Schritte weit gekommen, als eine Dreckwelle uns überholte, unsere Lungen füllte und unsere Augen zum Tränen brachte. Die Lichter gingen aus, und die Erde bewegte sich wieder. Keuchend tastete ich mich voran, blinzelte an Trent vorbei und folgte Ivy, die Hindernisse aus unserem Weg räumte.
    »Da!«, schrie sie, und ich sah das gedämpfte Licht der Sonne.
    Der Boden machte einen Sprung, und etwas krachte so laut, dass ich mich duckte. Mit einer Hand an Trents Arm riss ich ihn nach vorne, als er hustend stehen blieb. Wir ergossen uns in einer Staubwolke aus dem Boden und rannten noch mehrere Meter, bevor wir anhielten, uns umdrehten und die Öffnung anstarrten. Verdammt, vielleicht hätte ich den Kerl nicht gegen den Stützpfeiler werfen sollen.
    »Sie entkommen«, sagte ich und zeigte auf die Elfen auf dem Gehweg, bevor ich meine Hände auf die Knie stützte. Als sie uns sahen, drehten sie sich um und rannten weg. Feiglinge.
    »Lass sie gehen«, sagte Ivy, und ich drehte mich zu ihr um, während ich versuchte, zu ignorieren, dass Trent sich gerade ins nächste Gebüsch übergab.
    »Ich schulde ihnen Schmerzen!«, sagte ich und zog meine Tasche auf der Schulter höher. »Verdammt nochmal, Trent!«, schrie ich und zog ihn auf die Füße, obwohl er sich gerade noch den Mund mit der roten Schärpe abwischte, die er sich von der Schulter gezogen hatte. »Ich habe dir gesagt,

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