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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hinzuweisen, was einmal gewesen war. Ich fühlte mich so verdammt allein.
    Eine Tür knallte zu, und ich drehte mich um, während der letzte Gedanke noch in mir widerhallte. »Steig wieder ins Auto«, sagte ich zu Trent. Ivy stieg langsam aus, den Kopf über das Amulett in ihrer Hand gebeugt.
    Trent musterte mich mit verschlossenem Gesicht von oben bis unten. »Da drin ist es wie in einem Ofen«, sagte er und schaute auf die Karte in der Broschüre. »Und außerdem ist es eine Horde Pixies. Wie schlimm kann es schon werden? Geh einfach und hol ihn. Du bist tausendmal größer als sie.« Genervt lehnte er sich gegen das Auto und starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich werde hier stehen bleiben, bis du nach mir schreist. Versprochen.«
    Genau — als könnte das passieren.
Nervös schaute ich auf die Karte, die auf dem großen braunen Schild neben der Straße aufgezeichnet war, und entdeckte, dass es einen ungefähr fünfhundert Meter langen Weg um die Ruinen herum gab. Laut dem Schild hatten hier vor tausend Jahren fast vierhundert Leute gelebt.
    Ivy trat mit dem Fuß die Tür zu, und der Knall konnte die Stille nur für einen Moment füllen, bevor er eingesaugt wurde. »Du solltest öfter auf Quen hören«, sagte sie, schaute wieder auf das Amulett und dann stirnrunzelnd auf die leichte Anhöhe vor uns. »Pixies sind tödlich.«
    »Ein Clan wilder Pixies hat einen erfahrenen Runner gekidnappt«, sagte ich. »Sie leben in der Wüste. Was verrät dir das?«, fragte ich ihn.
    »Sie sind nicht klug genug, um umzusiedeln?«, sagte Trent, und ich gab ein angewidertes Geräusch von mir. Ivy hielt auf den schmalen gepflasterten Weg zu, und ich drehte mich um, um ihr zu folgen. Laut dem Schild hatten Archäologen damit begonnen, das Dorf zu rekonstruieren, aber keine der Mauern war mehr als kniehoch.
    Ich streckte mein Bewusstsein an den Erinnerungen von dem, was vielleicht einmal Kraftlinien gewesen waren, vorbei und zapfte die nächste wirkliche Linie an. Ich schloss die Augen, als ich Hunderte von ihnen fand, aber alle erst im nächsten Staat. Der Wassermangel hatte meine Reichweite verbessert, so wie das Fehlen von Bäumen erklärte, wie weit ich sehen konnte. So viel sichtbare Landschaft im Kopf zu haben sorgte dafür, dass mir fast schlecht wurde. Schnell speicherte ich eine gute Portion Jenseitsenergie in meinem Kopf. Die Linie hielt ich trotzdem fest, weil ich wusste, dass es nicht einfach werden würde. Ich wollte nicht auf Magie zurückgreifen müssen. Wenn ich sie nicht davon überzeugen konnte, Jenks gehen zu lassen, war ich mir nicht sicher, ob ich sie dazu zwingen konnte, ohne sie zu verletzen.
    Vivians Tür öffnete sich mit einem lauten Klicken, aber sie klappte sie nur ein Stück auf, um Durchzug zu erzeugen.
    Und ja, da war auch noch die Vivian-Sache zu bedenken. Alles, was ich tat, würde dem Hexenzirkel berichtet werden. Stirnrunzelnd folgte ich Ivy, bis ich sie eingeholt hatte. Mein Herz raste, als wir die kleine Anhöhe hinaufstiegen. Die Höhenmeter machten auch mir zu schaffen. Ich versuchte, mich leise zu bewegen und auf das Klappern von Pixieflügeln zu lauschen, aber ich hörte nur den Wind.
    Wie hier irgendetwas überleben konnte, ging über meinen Verstand, besonders die blumenliebenden Pixies. Die einzige Pflanze, die ich bis jetzt gesehen hatte, war widerstandsfähig und krautartig — eine Pflanze, der ich zu Hause niemals einen zweiten Blick geschenkt hätte, aber hier hoben sich die winzigen Blüten von der Landschaft ab. »Trent ist so dämlich, am liebsten würde ich ihn in Honig tauchen und zwischen ihnen absetzen«, sagte ich angespannt, als wir dem schmalen Pfad folgten, Steine auf beiden Seiten.
    lvy sah nicht von dem Amulett auf, zu besorgt, um die raue Schönheit um sich zu bemerken. Es war ein gutes Gefühl, sich zu bewegen, auch wenn es ein unheimlicher Gedanke war, dass ich wie ein Geist eine verlassene Straße entlangwanderte. Mir gefiel die Müdigkeit in meinen Beinen nicht. Wir waren erst knapp zwanzig Meter gegangen, aber in der Hitze und der Höhe fühlte es sich an wie ein Kilometer. Kein Wunder, dass Jenks nicht fliegen konnte.
    Der Weg machte eine Kurve, wir hielten am Ende des Dorfes an und sahen über etwas hinweg, das wahrscheinlich einmal die Müllkippe gewesen war. Unter uns, am Fuß einer steilen Klippe, waren Figuren im Stein zu sehen. Die dunkle Oberfläche war eingeritzt worden, um den weißen Stein darunter freizulegen. Die meisten der Symbole waren

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