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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Händen da und von seinen Hügeln rieselte schwarzer Staub. Selbst ich musste zugeben, dass er gut aussah, besonders, wenn man ihn mit den kleineren, ausgezehrten Pixies um ihn herum verglich. In einer anderen Welt, in einer anderen Zeit, bei anderer Größe ... Aber er war Jenks, mein Freund, und meine Wut wuchs. Trotzdem wagte ich nicht, mich zu bewegen. Nicht, während ein gutes Dutzend vergiftete Pfeile auf Ivy gerichtet war.
    Um uns herum kicherten die Pixiefrauen, und mein Gesicht brannte, als eine von ihnen laut sagte: »Mir ist egal, ob er fliegen kann oder nicht. Ich würde ihn einfach auspacken und wie eine Pelzstola tragen.«
    »Wir haben dich gestohlen«, sagte der Oberpixie zu Jenks und bedeutete den anderen, sich zurückzuziehen. »Du gehörst uns.«
    »Jenks gehört niemandem!«, schrie ich, aber Ivy schwieg. Sie war ein Vampir, und Vampire waren dazu geboren, wie Dinge behandelt und anderen zum Vergnügen für einen Tag oder ein Leben überlassen zu werden.
    Bei meinem Ruf flog der Pixie auf die Blase zu und piekte mit Jenks' Schwert hinein. »Du bist nicht groß genug, um uns aufzuhalten. Steig in dein Auto und fahr weg, oder wir töten den Vampir.«
    Ich schluckte, und mir wurde kalt. »Bitte. Ich weiß, dass es seltsam ist, aber Jenks arbeitet seit über zwei Jahren mit uns zusammen. Ihm gehört die Kirche, in der wir leben. Ich zahle ihm Miete. Ihr könnt ihn nicht behalten. Er hat Verantwortung. Einen Job. Eine Hypothek. Er muss zurück zu seinen Kindern, weil ich nicht auf sie aufpassen werde!«
    »Er besitzt Eigentum?«
    Gesprochen hatte der Pixie mit dem Bogen, und ich nickte, worauf ein Raunen durch die Pixies ging.
    »In seinem Garten stehen so viele Blumen, dass man nirgends hintreten kann, ohne eine zu zertreten«, sagte ich. »Das Gras wächst so schnell, dass ich es jede Woche schneiden muss. Seine Kinder sind so klug, dass sie jeden Winter wach bleiben. Sie spielen im Schnee.«
    »Das klingt wie das Paradies«, sagte ein Pixie in einer weiten braunen Tunika.
    »Du bist nicht hilfreich ...«, sagte Ivy leise mit ihrer melodischen Stimme.
    Der Pixie mit dem Bogen runzelte die Stirn und flog ein Stück höher als die anderen beiden. »Ich habe doch gesagt, dass wir hätten fragen sollen. Auf der anderen Seite des Mississippi haben sie andere Sitten.«
    »Wir haben ihn gefangen!«, beharrte der Anführer, aber in mir stieg Hoffnung auf, als ich die ersten Risse in ihrer Entschlossenheit sah. »Haben seinen dämlichen Hintern durch das Gebiet von sechs Clans geschleppt. Und jetzt willst du, dass wir ihn aufgeben? Seine Frau ist tot, und er ist auf einer Reise, um seinen Samen in den Wind zu streuen. Warum sonst sollte er so viel Rot tragen?«
    Wie bitte?
    Ivy gab ein ungläubiges Schnauben von sich, und ich schaute zu Jenks. Er wirkte genauso verwirrt wie ich. »Ähm, wo ich herkomme, tut man das, um sicheres Geleit durch das Territorium eines anderen Pixie zu bekommen«, sagte er.
    »Ihr lasst sie nicht einfach passieren?«, fragte eine Pixiefrau und ihr braunes Seidenkleid bauschte sich, als sie nach oben schoss. »Wie findet ihr genug Essen, um zu überleben?«
    Ein kultureller Unterschied?,
dachte ich. Die ganze Sache war nur ein Missverständnis über die Bedeutung der Farbe Rot? »Der Fehler tut mir leid«, sagte ich und hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass wir die Sache ohne einen Kampf klären konnten. »Können wir ihn wiederhaben? Er wird auch kein Rot mehr tragen. Wir wussten das nicht.«
    Die Pixies schossen in der Sonne herum, und die Schatten ihrer Flügel huschten über Ivy, als sie in kleinen Grüppchen diskutierten. Langsam entspannte ich mich.
    »Er ist ein bewährter Versorger!«, sagte der Oberpixie. »Wir brauchen frisches Blut in unseren Kindern.« Aber die Bogen waren nicht mehr gespannt, und die Schwertspitzen zeigten nach unten.
    »Hört mal«, sagte ich und trat einen halben Schritt nach vorne, nur um sofort stehen zu bleiben, als die Pixies ihre Waffen wieder hoben. »Er wusste nicht, dass Rot bedeutet, dass er versucht, seinen, ähm, Samen zu verstreuen.«
    »Genau, ich wusste es nicht!«, sagte Jenks und wurde rot. »Ich kann nicht bleiben. Ich muss zu meinen Kindern zurück!«
    »Und ich bin mir sicher, dass wir eine Gegenleistung für eure Anstrengungen bieten können«, fügte ich hinzu. »Honig oder irgendwas. Was wollt ihr?«
    Ich hielt den Atem an, als die drei Anführer erst sich und dann die anderen ansahen, als würden sie ernsthaft darüber

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