Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
„Ist es möglich, dass Sie mir die nötigen Unterlagen schon in den nächsten Tagen zukommen lassen? Faxen Sie sie zur Ranch. Ich kümmere mich darum, dass meine Brüder unterschreiben. Schaffen Sie es so schnell?“
„Ja. Es sei denn, es tauchen unvorhergesehene Probleme auf.“
„Das darf nicht passieren.“
„Eine unserer Rechtsanwältinnen kommt in den nächsten Tagen nach Grand Hope. Ich werde ihr unser Anliegen erläutern, und wenn es Probleme gibt, können Sie sie treffen, solange sie sich in der Stadt aufhält. Sie heißt Janine Parsons und hat während ihres Abschlussjahresauf der Highschool bei uns gearbeitet. Vielleicht kennen Sie sie.“
Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor. Aber Matt konnte ihn nicht recht einordnen. „Nein, ich glaube nicht.“
„Ich richte ihr aus, dass sie Sie anrufen soll, wenn sie in Grand Hope ankommt. Sie wird ein paar Wochen bleiben, weil sie das Haus ihrer Großmutter verkaufen will.“
„Parsons“, wiederholte Matt.
„Nita Parsons war ihre Großmutter.“
„Wie gesagt, der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.“
„Nita ist vor ein paar Monaten gestorben. Könnte sein, dass Ihr Vater sie gekannt hat.“
„Ja, viel leicht.“
„Wie dem auch sei, ich bereite den Verkauf vor. Dann müssen nur noch Ihre Brüder unterschreiben.“
„Ich sorge dafür“, versicherte Matt, obwohl er bisher weder mit Thorne noch mit Slade über den Deal gesprochen hatte. Aber er nahm an, dass die beiden keine Probleme machen würden. Thorne hatte bereits erwähnt, dass er ein Haus in der Nähe kaufen wollte, und Slade war nicht der Typ, der irgendwo Wurzeln schlug. Matt war der Rancher unter den Brüdern. Er würde seine Brüder entschädigen und sich die Hälfte der Flying M sichern.
Matt legte auf und ließ den Blick über die Einrichtung des alten Hauses schweifen. Viele Jahre hatte er hier verbracht. Allein. Und es war gut gewesen. Aber jetzt wollte er mehr vom Leben. Die rothaarige Polizistin würde bald erfahren, was er im Sinn hatte.
Er wollte den Stein so schnell wie möglich ins Rollen bringen. Rasch wählte er die Nummer der Flying M, war mit Thorne verbunden und erklärte ihm, was geschehen war. „Hol Slade an den zweiten Apparat. Wir machen eine Konferenzschaltung“, verlangte er, „in den letzten Tagen habe ich nämlich gründlich nachgedacht. Kavanaugh kauft meine Ranch, und ich will nach Grand Hope übersiedeln. Schlag mir einen fairen Preis vor, dann kann ich euch zwei entschädigen.“
„Kurzen Prozess? Einfach so?“
„Wenn ihr verkauft“, meinte Matt.
Thorne zögerte. „Ich wüsste nicht, was dagegen spricht“, meint er schließlich. „Ich hole Slade ans Telefon, und wir besprechen die Sache.“
„Einfach so?“, wiederholte Matt.
„Ja. Das ist meine Art, Geschäfte zu machen.“
Kelly war genervt. Schwer genervt. Es gab nur einen einzigen Ort auf der Welt, wo sie in diesem Augenblick nicht sein wollte: auf Thorne McCaffertys Hochzeit. Aber sie hatte keine Wahl. Espinoza hatte darauf bestanden.
„Die Ermittlungen sind noch längst nicht abgeschlossen“, hatte er ihr in seinem Büro erklärt und dabei eine Zigarette geraucht. „Der Killer könnte immer noch draußen rumlaufen. Du hast die Chance, der ganzen Familie und ihren Freunden so nahe zu kommen wie noch nie zu vor.“
„Auf einer Hochzeit?“, hatte sie protestiert.
„Auf einer Hochzeit. Du kleidest dich als Gast, mischst dich unter den Empfang und sperrst Augen und Ohren auf.“ Er hatte kräftig an seiner Zigarette gesogen, den Rauch ausgeblasen und sie durch die Qualmwolke hinweg angesehen. „Ist das ein Problem, Detective?“
„Nein, nicht im Geringsten“, erklärte sie ihrem Spiegelbild laut und wiederholte damit wörtlich den Satz, den sie Espinoza kaum drei Stunden zuvor gesagt hatte. Inzwischen trug sie ein nachtblaues Seidenkleid, hatte ihr Haar zu kleinen Zöpfen geflochten und schlang sie im Nacken zu einem Knoten. Der Gedanke an Matt jagte ihr einen Schauder über den Rücken.
Du wirst darüber hinwegkommen. Betrachte es einfach als rein dienstliche Sache. Aber als sie sich die Nase puderte, braune Mascara auftrug und den pfirsichfarbenen Lippenstift auflegte, fühlte sie sich wie eine Betrügerin.
Während ihrer Ausbildung hatte Kelly es mit Männern aufgenommen, die doppelt so stark waren wie sie. Sie war dafür bekannt, dass sie jeden Verdächtigen dazu zwingen konnte, seine Waffe fallen zu lassen, selbst wenn er sie damit bedrohte. Sie scheute sich
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