Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
Glücksgefühle zuzulassen; nie hätte Matt geglaubt, dass er sich jemals ändern würde. Bis Nicole aufgetaucht war. Mit der Beziehung war alles anders geworden, und zwar im besten Sinne.
Die Tür der Kapelle öffnete sich knarrend. Der Pfarrer, ein großer, dürrer Mann mit wildem grauen Haar, einer dicken Brille und rosigen Wangen, betrat den Vorraum. „Sind wir bereit?“
Thorne nickte. „Natürlich.“
„Dann wollen wir anfangen.“
Thorne zögerte und wandte sich an seine Brüder. „Euch zwei wird es nicht anders ergehen“, prophezeite er ihnen. „Eure Tage als Junggesellen sind gezählt.“
Slade schnaubte missmutig.
Matt verkniff sich jeden Kommentar.
„Für mich nicht“, widersprach Slade.
„Hochmut kommt vor dem Fall.“
„Das gilt vielleicht für Matt. Er hängt doch sowieso schon am Haken.“
Ausnahmsweise stritt Matt es nicht ab. Ja, er war bereit. Aber die Frau, die er heiraten wollte, ging ihm aus dem Weg, wo sie konnte.
„Wie gesagt, Hochmut kommt vor dem Fall“, wiederholte Thorne und rückte sich die Krawatte zurecht. „Du wirst dich beizeiten daran erinnern, Slade.“ Er straffte die Schultern, bat seine Brüder mit einer Handbewegung in die kerzenbeleuchtete Kapelle und trat selbst ein. Das kleine Gebäude war über hundert Jahre alt, und auf den Bänken aus dunklem Holz hatten sich Freunde und Familienmitglieder versammelt.
Matt blieb beinahe das Herz stehen, als sein Blick auf Kelly fiel, und er nahm die anderen Gäste kaum noch wahr. Rachel und eine Ärztin namens Maureen Oliverio waren die Brautjungfern, und Matt hätte sie eigentlich begrüßen müssen. Aber er schaffte es nicht, seine Aufmerksamkeit von Kelly abzuwenden.
Du lieber Himmel, sie ist wirklich wundervoll, dachte er und zwang sich, in den hinteren Teil der Kapelle zu schauen. Dort erschienNicole in einem langen cremefarbenen Kleid, das im Kerzenlicht schimmerte. Langsam schritt sie durch die Kirche nach vorn, wo Thorne auf sie wartete und ihr die Hand entgegenstreckte. Aber aus den Augenwinkeln beobachtete Matt die ganze Zeit über Kelly.
Eigentlich sollte ich der Bräutigam sein, dachte er in einem lächerlichen Anfall von Trotz. Kelly und ich sollten da vor dem Altar stehen und uns ewige Treue schwören. Matt erinnerte sich an jenen Tag vor ein paar Monaten, als er versucht hatte, Diablo Rojo zuzureiten. Sein Vater hatte ihm damals geraten, sich häuslich niederzulassen, eine Familie zu gründen und dafür zu sorgen, dass der Name McCafferty nicht unterging.
Matt schluckte schwer.
Der alte Mann hatte recht gehabt.
Er hatte die Frau gefunden, mit der er sein Leben teilen wollte. Jetzt musste er nur dafür sorgen, dass sie ihn heiratete.
Irgendwie musste er diese Hochzeit überstehen. Er bemerkte, dass Nicole Tränen in die Augen traten, als Thorne ihr den goldenen Ehering auf den Finger steckte. Neidisch schaute er zu, wie sein Bruder seine Ehefrau küsste. Die Zeremonie war vorüber. Matt folgte dem Brautpaar nach draußen in die kalte Winterluft.
Schweigend fuhr er mit Slade zusammen ins Badger Creek Hotel , wo der Empfang stattfinden sollte. Am Ufer des Flusses erbaut, war es vor mehr als einem Jahrhundert nach dem Gewässer benannt worden. Ursprünglich hatte das Hotel als Postkutschenstation gedient, und es konnte auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Jetzt hatte man es in jenen prachtvollen Zustand zurückversetzt, den es im neunzehnten Jahrhundert gehabt hatte.
Slade stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab und stieg aus, während Matt bereits die Treppe zum Ballsaal hinaufstürmte. Es hatte ihn überrascht, dass Kelly an der Zeremonie in der Kapelle teilgenommen hatte, und er hoffte, sie auch auf dem Empfang zu erwischen.
Die Gäste hatten sich bereits in dem Saal mit der hohen Stuckdecke versammelt. An der Längsseite gaben breite Fenster den Blick auf die Landschaft frei, und Tausende kleiner Lichter funkelten im Kristallglas der drei riesigen Kronleuchter. Auf einem Podest in der Ecke spielte eine kleine Band. Champagner perlte aus einem Brunnen, nebendem eine Eisskulptur eines galoppierenden Pferdes stand.
Matt entdeckte sie in dem Moment, als sie den Saal betrat. Kelly hatte den Mantel abgelegt und trug ein langes Kleid in glänzendem Dunkelblau. Sie sah wundervoll aus. Um ihren langen Hals lag ein silbernes Collier. Das Haar hatte sie sich aus dem Gesicht frisiert, nicht besonders streng, aber auf eine selbstbewusste Art, die ihn sofort gefangen nahm.
Er schnappte
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