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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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„Das ist ein Witz, oder? Es wäre Ihre Pflicht gewesen, die Karte zu -“
    „Schon gut, ich sehe meinen Fehler ein. Es war dumm von mir. Das kommt nie wieder vor. Aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Es bringt nichts, weiter darauf herumzureiten. Okay?“
    Der Kommissar atmete tief durch. Dann biss er sich auf die Zunge und schluckte seinen Ärger herunter. „Okay, schon gut. Sie haben recht. Das hätte tatsächlich keinen Sinn. Vergessen wir es einfach. Aber beschreiben Sie die Karte wenigstens. Das können Sie doch wohl, oder?“
    „Ja, natürlich. Sie war so groß wie die Innenfläche meiner Hand. Herkömmliches Papier. In der Mitte stand eine Ziffer.“
    „Welche?“
    „Die zwei. Sie wurde ausgedruckt. Normale Schriftart. Größe 12 oder 14. Das werden die Kollegen genau feststellen können.“
    „Mehr stand nicht auf der Karte?“
    „Nein. Weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite. Nur die zwei.“
    „Das sagt nicht viel aus.“ Tommy grübelte. „Aber vielleicht handelt es sich ja gar nicht um eine Botschaft des Mörders. Die Karte könnte ebenso gut dem Opfer gehören.“
    „Das glaube ich nicht. Denn wir haben weder das Portmonee noch den Hausschlüssel der Frau gefunden. Es befand sich auch kein Autoschlüssel in ihren Taschen. Deshalb vermute ich, dass die Karte sehr wohl vom Täter stammt. Es scheint eine Nachricht an uns zu sein. Wir müssen sie nur noch entschlüsseln.“
    „Ich bin mir dessen noch nicht sicher. Warten wir lieber erst ab, was die Leute im Labor herausfinden. Danach sehen wir weiter.“ Tommy sah Ruttig einige Sekunden lang skeptisch an. Dann trat er an dem Mann vorbei und kniete sich vor die Leiche. Judith Breim war eins siebzig groß und trug eine weiße Bluse zu einer Bluejeans. Die schwarzen Schuhe waren vorne sehr dreckig. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Auf der rechten Wange konnte Tommy ein eingeritztes X sehen. Beide Schnitte waren mit einer Blutkruste überzogen.
    „Und wann wollten Sie mir von dieser Botschaft berichten?“, fragte der Kommissar über die Schulter hinweg.
    „Oh, richtig.“ Ruttig stieß sich leicht gegen die Stirn und erklärte: „Das X ist natürlich auch als Nachricht an uns zu verstehen. Ich habe aber keine Ahnung, was es bedeuten könnte. Vielleicht soll es lediglich das Opfer markieren. Das klingt zwar ziemlich krank, doch wer weiß schon, was im Kopf des Mörders vor sich geht?“
    „Tja, wer weiß das schon.“ Thomas ließ seinen Blick weiter über den Leichnam schweifen. „Ich sehe keine auffälligen Verletzungen.“
    „Das kann ich ändern.“ Ruttig nahm den Kopf des Opfers in seine behandschuhten Hände und drehte ihn nach rechts. Am Hinterkopf konnte Tommy eine Wunde samt Blutfleck sehen.
    „Das war der tödliche Schlag“, sagte Ruttig. „Da gehe ich jede Wette ein. Die Obduktion wird das später bestimmt bestätigen.“
    „Möglich.“ Tommy inspizierte die Wunde. Weil er jedoch nichts Auffälliges an ihr feststellen konnte, richtete er sich wieder auf und wandte sich an Dorm: „Wer hat die Leiche gefunden?“
    „Eine junge Frau namens Frida Truhe. Sie ist hergekommen, um das Grab ihrer Großeltern auf Vordermann zu bringen.“
    „Wann war das?“
    „Vor vierzig Minuten.“
    „Also um kurz vor sieben?“
    „Ja.“
    „Wo ist die Frau jetzt?“
    „Dort vorne. Vielbusch befragt sie bereits.“
    Tommy sah in die Richtung, die Dorm mit seinem Finger anzeigte. Etwas weiter abseits entdeckte er die beiden besagten Personen. Während Vielbusch ein stämmiger Kommissar mit breitem Kreuz war, wirkte Frida Truhe wie eine Puppe. Sie war klein, dünn und zerbrechlich.
    „Ich nehme an, dass sich keine Zeugen gemeldet haben?“, fragte Tommy seinen Kollegen.
    „Stimmt. Von den Leuten, die momentan hinter der Absperrung stehen, hat angeblich niemand etwas gesehen. Auch sonst hat sich keine Menschenseele gemeldet.“
    „Wäre auch zu schön gewesen. Aber warten wir noch ein wenig ab. Wunder geschehen immer wieder.“
    „In diesem Fall glaube ich nicht daran. Denn sieh dich mal um. Wir sind hier am östlichen Rand des Friedhofs. Die Hecke ist fast zwei Meter hoch. Von außerhalb konnte garantiert niemand etwas sehen. Und selbst hier auf dem Grundstück bezweifle ich das, weil der Mörder die Frau in der Nacht hergebracht hat. Um den Leichnam herum befindet sich nämlich kein Blut. Der Friedhof ist also lediglich der Fundort. Außerdem hätte man sie schon gestern Abend gefunden, wenn der Transport zu

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