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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Aufträge zu bekommen. Aber es muss ihm auch vorher schon ganz gut gegangen sein, sonst hätte er nicht vierundzwanzig Riesen Miete im Voraus berappen können. Vielleicht hat er vorher schon irgendwo praktiziert. Oder er hat noch eine andere Masche drauf.«
    Ich sagte: »Oder er kassiert eine monatliche Rente. Nach zwanzig Jahren Anstellung beim Staat müsste er ein großzügiges Gehalt gehabt haben, womöglich auch eine Abfindung für sein vorzeitiges Ausscheiden. Und Huggler dürften alle möglichen Zuschüsse zustehen. Wenn die zwei bescheiden leben, können sie eine beträchtliche Summe gespart haben. Und wenn sie vom Staat leben, muss es eine Adresse geben, an die die Schecks gehen.«
    Milo versuchte es noch einmal bei Maria Thomas, während er dasaß und mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte. »Geh ran, verdammt noch mal.«
    Die Bitte blieb ungehört, also versuchte er eine andere Nummer. Mit dem gleichen Ergebnis.
    Petra sagte: »Wer war deine zweite Wahl?«
    »Seine Voluminosität.«
    »Du hast seine Privatnummer?«
    »Ich habe eine Nummer, unter der er manchmal rangeht.« Eine Nummer mit 411er Vorwahl verband ihn mit der Zentrale der Rentenkasse in Sacramento, wo aber erst am folgenden Tag wieder jemand erreichbar sein würde.
    Fluchend schaufelte er sein Essen in sich hinein.
    Biro kam an den Tisch zurück. »Ich habe einen interessanten Treffer in Camarillo, eine Frau namens Joanne Morton, verschwunden vor achtzehn Monaten. Sie war wandern, in den Gebirgsausläufern in der Nähe des ehemaligen V-State-Geländes, und wurde seither nicht mehr gesehen. Die Vermisstenmeldung war anfangs als minder dringlich eingestuft worden, später war man von Selbstmord ausgegangen, weil Morton an Depressionen und zudem schwer unter ihrer dritten Scheidung litt. Es war der Ex, der sie vermisst gemeldet hat; er blieb nicht lange unter Verdacht, weil er in Reno lebt und nachweisen konnte, wo er sich in der fraglichen Zeit aufgehalten hatte.«
    »Warum hat er angerufen?«, fragte Petra.
    »Hat sich Sorgen um sie gemacht. Sie hatten sich in aller Freundschaft getrennt. Er erklärte der Polizei, dass Joanne ›Probleme‹ habe und er fürchte, dass sie sich was antun könne. Und, ja, sie war OP -Schwester und war freiberuflich in verschiedenen Kliniken tätig.«
    Reed sagte: »Probleme? Wer Wainright dabei geholfen hat, Kinder zu verstümmeln, dürfte allerdings Probleme haben.«
    Milo sagte: »Hatte sie einen Hund dabei?«
    »Zumindest«, sagte Biro, »stand nichts davon im Bericht.«
    »Für den Täter«, bemerkte Petra, »ist der Hund keine Bedingung, sondern nur eine Dreingabe. Vor achtzehn Monaten war das? Die gehen hundertprozentig nach einer Liste vor.«
    »Anderthalb Jahre«, sagte Reed, »da wäre zwischen Wainright und Morton noch Zeit für ein weiteres Opfer, genauso wie zwischen Morton und Berlin.«
    Ich sagte: »Oder sie haben langsam begonnen und dann Fahrt aufgenommen. Es geht nämlich längst nicht mehr nur um Rache.«
    »Sondern?«, fragte Milo.
    »Um Entspannung.«
    Mehrere Sekunden lang sprach niemand ein Wort.
    Milo sagte: »Moe, Sie und Sean und wer auch immer sonst noch zur Verfügung steht, Sie klappern noch einmal die Umgebung sämtlicher Tatorte ab und zeigen Hugglers Zeichnung und Harries Führerscheinfoto herum. Petra, du versuchst mit Raul zusammen die Klinik zu finden, in der Huggler laut unserem Tipp seine Schilddrüsen-Medikamente bekommen hat. Falls ihr da nicht weiterkommt, fahrt ihr noch einmal zum North Hollywood Day Hospital und bringt Mick Ostrovine dazu, Hugglers Krankenakte rauszurücken. Wir wissen, dass er dort war, und ich kaufe Ostrovine das ahnungslose Unschuldslamm nicht ab, das er uns vorspielt. Ich werde morgen früh als Erstes bei der Rentenkasse anrufen und in Erfahrung bringen, ob einer unserer Finsterlinge oder sogar beide Schecks von dort bekommen. Wenn ich eine Adresse bekomme, setzen wir uns noch mal zusammen und arbeiten ein Zugriffsmanöver aus, vermutlich mit SWAT -Beteiligung. Ich werde außerdem mit Dr. Jernigan reden, um zu sehen, ob diese Augäpfel genetisch zuzuordnen sind, und wenn ja, werde ich mich mit den Wainrights in Verbindung setzen.«
    Er griff zum Handy und ließ sich eine Personenbeschreibung von Wainrights Krankenschwester Joanne Morton geben. »Braune Augen, ihre sind es also nicht. Noch Fragen?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stand er auf, klopfte seine Hose ab und warf Geld auf den Tisch.
    Als die anderen zu ihren Brieftaschen griffen, sagte

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