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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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allen möglichen Viechern macht. Wenn ich das mitnehme, kann ich euch vielleicht bald was über Rasse und Herkunft sagen.«
    »Gern.«
    Gloria warf einen weiteren Blick auf Quigg. »Der arme Kerl geht abends mit seinem Hund raus, und dann passiert so was …« Stirnrunzeln. »Aber wo ist überhaupt der vierbeinige Begleiter? Vielleicht hat er Fido zu Hause gelassen?«
    Milo sagte: »Oder unser Bösewicht hat ihn als lebendige Trophäe mitgenommen.«
    »Hasso steht daneben und sieht zu, wie sein Herrchen ermordet wird, und anschließend geht er freiwillig mit dem Täter? Das kann jedenfalls keine Rasse mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt sein, so viel steht fest.« Sie hielt den Atem an. »Oder das arme Ding liegt irgendwo in der Nähe und sieht genauso aus wie Mr. Quigg.«
    »Die Kollegen haben die unmittelbare Umgebung bereits abgesucht, aber wir werden uns noch einmal umsehen, sobald der Erkennungsdienst da ist.«
    Gloria überflog mit den Augen den Erdboden. »Fußabdrücke sind keine zu sehen, weder menschliche noch tierische.«
    »Unser Killer hat sorgfältig aufgeräumt.«
    »Genau wie beim ersten Mal«, sagte sie. »Für mich macht das das Ganze noch abscheulicher.«
    Ich sagte: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er jeden Quadratzentimeter Boden bis zum Sunset Boulevard aufgewischt hat.«
    Milo rief Reed auf dem Handy an. »Moses, riegeln Sie das gesamte Gelände ab. Keiner kommt hier rein oder raus, bis Sie mit Ihren Leuten, wer auch immer Dienst hat, jeden Zentimeter zwischen dem Tor und dem Sunset nach Spuren abgesucht haben. Ich meine Reifen, Füße, Pfoten, ganz egal.«
    Er beendete den Anruf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Gloria bückte sich noch einmal und zog Marlin Quiggs letzte verbliebene Hosentasche auf links. »Leer.« Wieder aufgerichtet, fotografierte sie den Tatort aus verschiedenen Perspektiven, um mit Nahaufnahmen des gefalteten braunen Poloshirts zu enden.
    Sie betrachtete das Etikett. »Von Macy’s. Größe M.«
    Kein Blut. Das Kleidungsstück war vor dem Aufschneiden entfernt worden.
    Sie hockte sich wieder neben die Leiche und begann, sie auf die Seite zu rollen. Dann hielt sie inne, schob die Hand darunter und zog etwas heraus.
    Ein Stück Papier, mehrfach gefaltet, die Ecken sauber übereinander.
    Sie fotografierte es aus der Nähe, dann legte sie es auf eine sterile Unterlage und faltete es auf.
    Es war weiß und hatte die Größe eines normalen Briefbogens. In der Mitte stand eine simple Botschaft:
    ?

14
    Marlin Quiggs Wohnung lag in einem der hübschen Häuser, an denen wir vorbeigefahren waren.
    Eine nahe Fußgängerampel erleichterte das Überqueren des Sunset Boulevard. Ein angenehmer Weg zum Temescal Canyon Park.
    Die Wohnanlage war im Stil einer riesigen Hacienda erbaut, mit einem etwas zu roten Ziegeldach, einem falschen Glockenturm und einer großen überdachten Veranda, die den bogenförmigen Eingangstüren Schatten spendete. Gegenüber dem Hauptgebäude lag ein Carport, ebenfalls mit Ziegeldach, dazwischen ein großer gepflasterter Hof.
    Der Carport hatte acht Stellplätze. Quiggs Kia stand auf Nummer zwei. Quigg, B. und M. stand auf dem Briefkasten der Wohnung Nummer zwei.
    Es war eine Parterrewohnung im Zentrum der Anlage. Ich erkannte die Frau, die uns die Tür öffnete, weil ich sie soeben erst auf den Fotos gesehen hatte.
    Milo sagte: »Mrs. Quigg?«
    »Ja, ja, ich bin Belle. Haben Sie sie gefunden?«
    »Wen?«
    »Marlin und Louie.«
    »Wir haben Mr. Quigg gefunden.«
    »Louie nicht? Marlin ist gestern Abend mit ihm rausgegangen und nicht mehr zurückgekommen. Ich war ganz krank vor Sorge, als ich bei der Polizei anrief, aber die Kollegen meinten, ich könne keine Vermisstenanzeige aufgeben, solange …« Sie brach ab und legte eine Hand auf den Mund. »Alles okay mit Marlin?«
    Milo seufzte. »Ich fürchte nein.«
    »Ist er verletzt?«
    »Ma’am, leider müssen wir …«
    Belle Quigg sagte: »Oh nein, oh nein, nein, nein, nein nein, nein, nein .«
    »Es tut mir so leid, Mrs. Quigg …«
    Sie hob die Hände und riss sie wieder herunter, als wollte sie Wolken vom unbarmherzig klaren Himmel holen. Sie starrte uns an. Schnappte nach Luft. Dann begann sie, Milo auf die Brust zu trommeln.
    Eine zierliche Frau, die auf einen dicken Mann eintrommelt, das gilt noch nicht als tätlicher Angriff. Milo hielt durch, bis ihr die Puste ausging und sie die Arme schlaff an der Seite hängen ließ.
    »Mrs. Qui…«
    Ihr Kopf kippte zur Seite, und ihre Haut nahm einen ungesunden

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