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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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irgendwo in der Umgebung geparkt. Nach acht Uhr ist hier das Parken allerdings verboten, das heißt, ein Fahrzeug wäre sofort aufgefallen, und die Anwohner hätten sich wahrscheinlich beschwert. Ich habe mit dem Ordnungsamt gesprochen. Niemand hat etwas gemeldet, und es wurden auch keine Strafzettel verteilt.«
    »Die Kollegen sollen das gesamte Gelände noch einmal durchkämmen.«
    »Das haben sie gerade schon gemacht. Nichts.«
    »Dann sollen sie es ein drittes Mal machen. Sie beaufsichtigen das, Moe. Sean soll sich auch an der Suche beteiligen, ihm fallen manchmal Dinge auf, die andere übersehen.«
    »Sean klappert gerade die nächsten Anwohner ab.«
    »Dann Sie. Sorgen Sie dafür, dass es ordentlich gemacht wird.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich rede jetzt nicht nur von offensichtlichen Beweisen, Moses. Ich rede von beliebigem Müll, Flaschen, Bonbonpapier. Alles außer diesen verdammten Bäumen, Sträuchern und Steinen, die Gott dahingesetzt hat.«
    »Das Einzige, was beim zweiten Durchsuchen neu aufgetaucht ist, war eine tote Schlange neben einer leeren Mülltonne. Eine Kettennatter, noch ganz klein, ein hübsches Exemplar mit blauen, gelben und roten Streifen. Und ich bin mir nicht sicher, ob die hier nicht ganz normal zur Fauna gehört.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie Tiersendungen anschauen. Um mich zu beeindrucken, müssen Sie aber schon eine Kobra anschleppen.«
    Reed lachte. »War aber wirklich hübsch, das arme Ding.«
    Milo beendete das Telefonat. Eine Sekunde später ertönte Brahms. »Sturgis hier … Oh, hallo. Danke für den Rückruf … klar … natürlich verstehe ich das mit den Terminen, ein Freund von mir ist Arzt … Richard Silverman, er ist auch im Cedars-Sinai … tatsächlich? Ja, ist er. Wann kann ich denn mit Ihnen beiden sprechen? Je früher, desto lieber … verstehe. Ja, das ist okay, geben Sie mir einfach Ihre Zimmernummer. Schön, wir sehen uns dann in zwanzig Minuten.«
    Er gab Gas und jagte den Wagen so um die Kurven, dass die Federung in die Knie ging. In vollem Tempo zischte er an dem mit Bäumen gesäumten riesigen Campus der Universität entlang.
    Ich sagte: »Vitas Wohnungsnachbarn?«
    »Die Feldmans. Das war die männliche Hälfte. Ihre Schicht war gerade zu Ende, als sie von dem Mord erfahren haben. Die beiden waren so geschockt, dass sie sich nicht nach Hause getraut haben. Sie haben sich fürs Erste in einem Hotel gegenüber vom Krankenhaus eingemietet.«
    Ich sagte: »Geschockt, weil sie ganz allgemein Angst haben oder weil sie etwas wissen?«
    »Das werden wir bald sehen, ich bin schon auf dem Weg zu ihnen. Irgendwelche Ideen, was den bedauernswerten Mr. Quigg angeht?«
    Ich wiederholte, was mir Letty Pomeroy erzählt hatte.
    »Ein Saubermann«, brummte er, als wäre das die schlimmste aller Charaktereigenschaften. »Vielleicht zu vertrauensselig?«
    »Für Louie trifft das bestimmt zu. Ein Hund ohne jeglichen Beschützerinstinkt.«
    »Und jetzt liegt er wahrscheinlich mit verknoteten Gedärmen in irgendeinem Graben. Was zum Henker ist da los, Alex? Ein Opfer ist die meistgehasste Frau in ganz Südkalifornien, das andere so was wie ein Heiliger. Erkennst du da irgendein Muster?«
    »Das Einzige, was die beiden gemeinsam haben, ist ihr Alter.«
    »Ein Psycho, der es auf in die Jahre gekommene Babyboomer abgesehen hat? Da bleiben mir ja zum Glück nur noch ungefähr ein paar Millionen potenzielle Verdächtige. Verdammt noch mal, Alex, vielleicht sollte ich die Grauen Panther darauf ansetzen. Ich war wirklich der Meinung, dass die Tat etwas mit Vita persönlich zu tun hatte. Und jetzt hab ich einen verkackten Willkürtäter am Hals. Oder einen, der so geisteskrank ist, dass sein Handeln willkürlich erscheint. Bitte, sag mir, dass ich falschliege.«
    »Willkürliche Taten wären längst nicht so gut geplant. Ein Willkürtäter würde nicht saubermachen und neben dem Opfer warten, bis es sicher tot ist, bevor er zum Messer greift.«
    »Also ein Spinner. Na super.«
    »Es sind sorgfältig geplante Verbrechen, nicht die Taten eines Irren. Ich vermute, dass Vita und Quigg ausspioniert wurden. Vita war eine Stubenhockerin, die ihre Wohnung nur zum Einkaufen oder Essen verlassen hat. Quigg hat jeden Abend zur gleichen Zeit seinen Hund Gassi geführt.«
    »Gewohnheitstiere«, sagte er. »Schön, aber warum hatte der Täter es ausgerechnet auf sie abgesehen? Dass Vita einen Psycho zur Raserei bringen kann, ist leicht nachvollziehbar. Aber der sanftmütige Marlin? Vielleicht ist Quigg

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