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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hätte, die man sich in den Staaten überhaupt nicht vorstellen könne. Sie meinen doch nicht im Ernst, dass der Kerl was damit zu tun hat? Ich meine, wie hätte er sie finden sollen? Das Ganze ist jetzt bestimmt zwei Monate her. Und er ist nie wieder hier aufgetaucht.«
    Ich fragte: »Was können Sie uns noch über ihn sagen?«
    »Nur das, was ich schon gesagt habe. Er war weiß, zwischen dreißig und fünfunddreißig und sah eigentlich ganz normal aus.«
    »Rasiert?«
    »Ja.«
    »Haare?«
    »Braun, kurz. Im Grunde eine recht gepflegte Erscheinung. Von diesem idiotischen Mantel abgesehen, das war so ein richtig dickes Ding für den Winter, aus falschem Lammfell.«
    »Farbe?«
    »Ein Braunton. Glaube ich.«
    »Irgendwelche auffälligen Merkmale? Narben, Tätowierungen, irgendetwas Ungewöhnliches?«
    Sie überlegte. »Nein, er sah ganz normal aus. Nicht weiter auffällig.«
    »Über den Scan gibt es doch bestimmt Unterlagen. Haben Sie die gesehen?«
    »Wir sehen von dem Papierkram nichts, das wird alles am Empfangsschalter erledigt. Die Patienten bringen nur ein Formblatt mit den wichtigsten Daten und einer Kennungsnummer mit, da steht nicht mal ein Name drauf.«
    Ich sagte: »Was sollte bei ihm untersucht werden?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich ließ ihr Zeit.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht mal sicher, dass ich nachgesehen habe.«
    Milo sagte: »Wären Sie bereit, sich mit einem Phantomzeichner zusammenzusetzen?«
    »Sie meinen wirklich, dass er es war?«
    »Nein, Ma’am. Aber bei Mordermittlungen kommt es auf die geringsten Kleinigkeiten an.«
    »Mein Name würde aber nicht draufstehen«, sagte sie. »Ich meine, auf der Zeichnung.«
    »Natürlich nicht.«
    »Ehrlich, Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich kann dem Zeichner auch nicht mehr sagen als das, was ich Ihnen gerade gesagt habe.«
    »Wären Sie denn bereit, es zumindest zu versuchen? Uns zu helfen?«
    »Ohne dass ich mit hineingezogen werde?«
    »Absolut.«
    Sie schlug ein Bein über das andere und kratzte sich an einem nackten Knöchel. »Und Sie glauben wirklich, dass das wichtig ist?«
    »Ehrlich gesagt, Mrs. Wheeling, wissen wir das nicht genau. Aber solange Ihnen nicht noch jemand anders einfällt, mit dem Dr. Usfel aneinandergeraten ist, haben wir nur diese Spur.«
    »Wer würde denn für so eine Lappalie einen Mord begehen?«
    »Jedenfalls kein normaler Mensch.«
    »Das stimmt … Aber ein Phantomzeichner? Ich weiß nicht.«
    Milo sagte: »Als Don noch bei der Polizei war, hätte er sich in so einem Fall bestimmt auch über Unterstützung gefreut.«
    »Ich denke schon«, sagte Margaret Wheeling. »Okay, ich versuch’s. Aber Sie verschwenden Ihre Zeit. Der sah aus wie Hinz und Kunz.«

22
    Wheelings Tür schloss sich hinter uns, und wir gingen auf Milos Wagen zu.
    Milo sagte: »Ein Fettwanst in einem Lammfellmantel. Usfel hat ihm ordentlich die Meinung gegeigt, und Vita zweifellos auch.« Er runzelte die Stirn. »Und auf irgendeine Art und Weise muss ihn auch der allseits beliebte Mr. Quigg auf dem falschen Fuß erwischt haben.«
    Ich sagte: »Seine Konfrontation mit Usfel war ein kurzer, einmaliger Moment, der nur in seinem Kopf solche Dimensionen angenommen hat. Auch seine Begegnungen mit den anderen müssen nicht unbedingt dramatischer Natur gewesen sein.«
    »Ein überaus empfindlicher Geselle.«
    »Was das Überraschungsmoment noch verstärkt.« Wir stiegen in das Auto. Ich sagte: »Das Einzige, worin sich Usfel von den anderen unterscheidet, ist, dass er sie angebunden hat. Vielleicht weil er sie live erlebt hat und wusste, dass sie tough genug war, um ihm gefährlich zu werden.«
    »Und trotzdem hat sie ziemlich schnell aufgegeben, Alex. In dem Schlafzimmer gab es keinen Hinweis auf einen Kampf.«
    »Er hätte sie mit einer Waffe in Schach halten können. Sie hat vermutlich damit gerechnet, dass er sie vergewaltigen will, und versucht, um ihr Leben zu verhandeln. Sie hatte keine Ahnung, worauf er wirklich aus war.«
    »Wenn er bei Usfel eine Waffe benutzt hat, hätte er das auch bei den anderen tun können. Klopf, klopf, Pizzaservice, darf ich vorstellen, mein kleiner Freund aus Stahl. Vita, voll wie sie war, hätte ihm sein Vorhaben sowieso leicht gemacht, und ein Mann wie Quigg hätte sich nicht gewehrt.« Er griff zum Handy. »Okay, dann wollen wir unserem Chorknaben mal ein Gesicht verpassen.«
    Er rief Alex Shimoff an, einen Kollegen aus Hollenbeck, der Künstler gewesen war, bevor er den Beruf gewechselt hatte. Als weder auf dem Handy

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