Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)
Kriegern, die alle ihre Mühe hatten, ihm zu folgen.
Vor einiger Zeit waren sie zu einem kleinen Gehöft gekommen, von dem Caleb wusste, dass dort Freunde von Malcolm wohnten. Er konnte sich erinnern, wie der Krieger öfter darüber gesprochen hatte und dass er diese besagten Freunde mindestens zweimal im Jahr besuchte. An dem kleinen, mit Stroh bedeckten Haus hatten sie Halt gemacht. Seine Krieger hatten die Pferde versorgt und er hatte sich bei einer jungen, rothaarigen Frau, welche sich als Mary vorgestellt hatte, erkundigt, ob Malcolm hier vorbeigekommen war. Die zierliche Frau hatte ein kleines Mädchen auf dem Arm und bestätigte seine Vermutung. Vor einigen Stunden waren Malcolm und eine Frau hier gewesen und hatten sich ein Pferd und etwas Proviant mitgenommen. Das Pferd sei mittlerweile wieder zurückgekommen, wie Mary ihn informierte.
Doch dann sagte sie etwas, dass sein Herz fast zum Stillstand brachte. Mary erklärte ihm, dass sie kurz darauf beobachtete hatte, wie ungefähr ein Dutzend Reiter den selben Weg in die Berge genommen hatten. Sie konnte ihm allerdings nicht sagen, um wen es sich dabei gehandelt hatte, denn die Männer hatten nicht an ihrem Haus Rast gemacht. Caleb war sofort klar, dass dies kein Zufall sein konnte. Er dankte der Frau und drückte ihr einige Münzen in die Hand, die sie beschämt entgegennahm und dabei leicht errötete.
Caleb wusste, dass die Menschen hier auf dem Land kein leichtes Leben hatten, und war froh ihnen mit etwas Geld vielleicht einen sorgloseren Winter bescheren zu können, als es ohne die Münzen möglicherweise der Fall gewesen wäre.
Jetzt war er sich sicher, wo er Malcolm und Janet finden würde. Er hatte zusammen mit dem Krieger einige Orte herausgesucht, an denen er seine Frau verstecken sollte, wenn es notwendig werden würde. Zwei davon lagen südlich in dichten Wäldern und einige in den Highlands, so wie die Höhle, zu der er nun reiten würde.
Nachdem die Pferde getränkt und die Männer wieder aufbruchbereit waren, ritten sie weiter. Nun war es die Angst um Janet, die ihm Flügel verlieh und Jaxus gab alles, um seinen Herrn so schnell wie möglich ans Ziel zu bringen. Der Regen hatte jetzt zugenommen und peitsche den Männern unerbittlich ins Gesicht.
Caleb warf einen Blick über die Schulter zu seinen Kriegern, die ihm mit grimmiger Entschlossenheit folgten. Sie waren die Wetterbedingungen hier in den Highlands gewohnt und die Kälte machte ihnen kaum noch etwas aus. All seine Männer trugen Plaids in den Clanfarben der Malloys, nur er und Seamus waren mit normalen Hosen, weißen Hemden und Umhängen bekleidet. Anfangs hatte er dies getan, um Janet zu gefallen, da sie ihm mitgeteilt hatte, das Männer in ihrer Zeit nur Hosen trugen. Doch mittlerweile hatte er Gefallen daran gefunden und trug fast nur noch die angenehmen Beinkleider.
Rechts und links von ihnen ragten die Berge empor und der Untergrund, auf dem sie sich bewegten, bestand fast nur noch aus Gestein. Dadurch kamen sie nicht mehr ganz so schnell voran und das machte Caleb verrückt. Es war zwar nicht mehr sehr weit, bis zu dem Platz, wo er Malcolm und Janet vermutete, aber die Tatsache, dass andere Reiter ihnen gefolgt waren, beunruhigte ihn.
Er wusste zwar, dass die Höhle sehr geschützt lag und nur entdeckt werden konnte, wenn man sich in der unmittelbaren Nähe des Eingangs befand, aber das minderte seine Sorge nicht. Malcolm würde bei diesem Wetter mit Sicherheit ein Feuer entzünden, und wenn der Rauch nach draußen zog, würde er sie verraten.
Seamus kam an seine Seite geritten und musterte seinen Bruder.
»Ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht«, versuchte er Caleb zu beruhigen, dessen Gesichtszüge angespannt wirkten.
»Das hoffe ich«, entgegnete er, tief in Gedanken versunken. Sollte Janet etwas zugestoßen sein, wüsste er nicht was er tun würde.
Als sie sich schließlich ihrem Ziel näherten, hob Caleb die Hand. Die Männer stiegen von ihren Pferden und sahen ihn abwartend an. Er legte den Zeigefinger auf seine Lippen und bedeutete ihnen mit dieser Geste, sich still zu verhalten. Anschließend pirschte er sich im Schatten der Felswände näher an die Höhle heran. Es dämmerte bereits. Das Zwielicht tauchte die Highlands in eine undefinierbare Farbe und gab der Umgebung ein düsteres Aussehen.
Der felsige Untergrund wich einem Stück Wiese, die unter seinen Stiefeln laut schmatzte, vollgesogen vom Dauerregen. Als er die Höhle fast erreicht hatte, fielen ihm
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