Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
Stimme, denn langsam verließ mich die Kraft.
    »Blain hat deine Wunden gereinigt und versorgt. Du musst dir keine Sorgen machen, es kommt alles wieder in Ordnung«, beteuerte er. Ich warf einen kurzen Blick zum Lagerfeuer und erkannte den Krieger, der sich um meine Wunden gekümmert hatte. Ich nickte ihm dankbar zu, denn zu weiteren Worten fehlte mir die Kraft. Blain war der Heiler unter Calebs Männern und kümmerte sich um alle möglichen Krankheiten und Verletzungen. Ich war froh, dass er sich meiner angenommen hatte, denn ich wusste, dass er ein fähiger Mann war.
     
    »Seonaid, wach auf. Du musst etwas essen«, hörte ich Calebs sanfte Stimme an mein Ohr dringen. Ich sah mich blinzelnd um. Meine Augen benötigten einen Augenblick, bis sie sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten. Nur das Lagerfeuer erhellte die Höhle, in der sich außer Caleb und mir, niemand mehr befand.
    »Wo sind denn alle?«, fragte ich beunruhigt.
    »Einige halten Wache und der Rest vertritt sich die Beine«, erklärte er und stellte eine kleine Holzschüssel neben mich auf den Boden. Sofort zog mir der Duft von Eintopf in die Nase und mein Magen knurrte laut. Ich nahm die Schüssel und den dazugehörenden Holzlöffel und aß. Es schmeckte köstlich, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich wirklich hungrig war.
    »Deine Kleider sind mittlerweile auch wieder trocken«, informierte mich Caleb und reichte mir das Bündel. Er half mir alles anzuziehen, denn ich konnte kaum meinen Arm bewegen, ganz zu schweigen von meinem verletzten Bein.
    Nachdem ich wieder angezogen war, nahm ich einen großen Schluck Wasser und lehnte mich erschöpft an Calebs Schulter. Nach und nach kamen auch die anderen Männer wieder zurück in die Höhle und wärmten ihre durchfrorenen Knochen am Lagerfeuer. Mir war klar, dass Caleb sie hinausgeschickt hatte, damit ich mich in Ruhe ankleiden konnte.
    Ich sah zum Höhleneingang und runzelte nachdenklich die Stirn. Es war immer noch dunkel draußen. Immer noch oder schon wieder?
    »Wie lange habe ich geschlafen?«, erkundigte ich mich bei Caleb.
    »Den ganzen Tag und die halbe Nacht«, bestätigte er meine Vermutung.
    »Und wie lange müssen wir noch hier bleiben?«
    »Bis es dir wieder etwas besser geht«, antwortete er knapp. Vorsichtig ließ ich meine Schulter kreisen und zuckte bei der Bewegung zusammen. Es tat höllisch weh. Meinem Bein ging es nicht viel besser, wie ich herausfand, als ich es ein wenig zur Seite drehte. Unter diesen Umständen könnte es noch Tage dauern, bis ich halbwegs wiederhergestellt war.
    »Ich würde gerne so schnell wie möglich wieder nach Hause«, erklärte ich Caleb und sah ihn mit flehendem Blick an. Er lächelte.
    »Das möchte ich auch, Seonaid, aber zuerst müssen deine Wunden etwas verheilen. Der Ritt ist lang und in deinem jetzigen Zustand würden sich deine Verletzungen nur verschlimmern«, teilte er mir mit. Während er sprach, zog ich den Leinenverband an meinem Oberschenkel vorsichtig beiseite und versuchte einen Blick auf die Wunde zu werfen, was nicht einfach war, da sie sich an der Hinterseite meines Beines befand.
    Zu meinem Erstaunen sah sie nicht so schlimm aus, wie ich befürchtet hatte, was aber sicher daran lag, dass sie mit zwei Stichen genäht worden war. Ich fragte mich, welches Material Blain benutzt hatte.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, setzte er sich neben Caleb und mich.
    »Darf ich?«, fragte er meinen Mann, der zustimmend nickte. Anschließend untersuchte er die Wunde und nickte zufrieden.
    »Es sieht sehr gut aus. Keine Entzündung und die Wunde schließt sich bereits«, erklärte er.
    »Was hast du zum Nähen benutzt?«, wollte ich wissen.
    »Mit Alkohol gereinigter Schafsdarm«, antwortete er und untersuchte jetzt auch die Verletzung unter meiner Schulter. Ich verzog angewidert das Gesicht bei der Vorstellung an den Schafsdarm.
    »Wann denkst du, dass ich wieder reiten kann?« Blain schob mir das Kleid wieder vorsichtig über die Schulter und lächelte.
    »Diese Wunde war etwas schlimmer, sieht aber auch schon viel besser aus. Ich denke, morgen könnten wir einen Versuch wagen. Wichtig ist nur, dass wir langsam reiten, damit die Nähte nicht reißen.« Ich bedankte mich und legte mich zurück auf mein Lager. Einen zusätzlichen Tag und eine weitere Nacht würde ich es in der Höhle noch aushalten, vor allem, da Caleb bei mir war.
    Er wich nicht von meiner Seite und kümmerte sich rührend um mich, wie all die anderen Männer auch. Sie

Weitere Kostenlose Bücher