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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Ausschau nach einem Ginsterbusch. In der Dunkelheit war es schwer überhaupt etwas zu erkennen und so dauerte es eine ganze Weile, bis ich das verfluchte Gewächs endlich gefunden hatte.
    Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass sich dieser in der Mitte der Felsen befand, was bedeutete, dass ich wieder ein Stück nach oben klettern musste.
    Ich weiß nicht, wie es mir mit meinem verletzten Knie gelungen war, aber irgendwann hatte ich den Ginsterbusch erreicht und erkannte die kleine Höhle dahinter. Völlig erschöpft nahm ich mein Bündel, das ich mir um die Hüfte gebunden hatte, und warf es auf den Boden. Ich schnürte es auf und zog meinem Umhang heraus. Auch wenn er noch recht feucht war, warf ich ihn mir über und ließ mich an einer der Wände zu Boden sinken, wo ich bitterlich zu weinen begann.
    Ich hatte die Nase voll von diesen widrigen Umständen und Caleb fehlte mir. Außerdem sehnte ich mich nach meinem weichen Bett und einer von Mistress Graham zubereiteten Mahlzeit. Ich schluchzte und fragte mich, womit ich all dies verdient hatte. Ich wusste es nicht. Ich zitterte am ganzen Körper. Jeder Knochen im Leib tat mir weh und ich machte mir furchtbare Sorgen um unser Kind.
    Ich legte die Hand auf meinen Bauch und versuchte in mich zu lauschen. Nicht, dass ich wirklich etwas gehört hätte, aber ich folgte meiner inneren Stimme und die sagte mir, dass noch alles in Ordnung war. Lange würde das aber mit Sicherheit nicht so bleiben, wenn ich hier in der Kälte sitzen würde.
    Es war keine richtige Höhle, in der ich mich befand, sondern eher eine Einbuchtung in den Fels die ungefähr zwei Meter tief in das Gestein reichte. Der große Ginsterbusch direkt davor bot zwar Schutz vor ungewollten Blicken, aber er vermochte es nicht den eisigen Wind abzuwehren.
    Bibbernd vor Kälte saß ich da und presste mich so flach ich konnte an die Wand, um dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und betete, dass Malcolm bald eintreffen würde. Allein hier zu sitzen, umgeben von Dunkelheit und Kälte zeigte mir, wie unselbständig und hilflos ich war. Ich konnte noch nicht einmal ein einfaches Lagerfeuer machen, das mich wärmen würde.
    Ich hatte andere schon oft dabei beobachtet, wie sie mit einem Messer, einem Feuerstein und etwas Zunder ein Feuer entfachten, doch selbst traute ich mir dies nicht zu. Abgesehen davon, dass ich nichts davon bei mir trug.
    Sollte ich dies alles heil überstehen, würde ich mir von Caleb alles beibringen lassen, was man zum Überleben wissen musste. Noch einmal wollte ich nicht in eine solche Situation geraten.
    Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich auf das stetige Sprudeln des Flusses und versuchte nicht an die Kälte zu denken. Meine Hände waren von dem Dornenbusch aufgerissen und klebrig vom Blut. Mein Knie pochte und mein Mund war staubtrocken. Ich hatte furchtbaren Durst.
    Ich blieb noch eine Weile regungslos sitzen, unentschlossen, ob ich zum Wasser gehen, etwas trinken und mir das Blut abwaschen sollte. Das würde bedeuten, ich müsste wieder nach unten klettern, und wenn ich fertig war, auch wieder hinauf. Doch je länger ich über das kühle Nass nachdachte, desto heftiger wurde das Durstgefühl.
    In meiner eigenen Zeit hätte ich es nicht gewagt aus einem Fluss zu trinken, doch hier in den Highlands war das Wasser glasklar und sauber. Also stand ich auf und quälte mich wieder den Fels hinunter, bis ich festen Boden unter den Füßen hatte. Ganz langsam, einen Schritt vor den anderen machend, lief ich über das Geröll zum Flussufer.
    Nachdem ich mir die Hände gesäubert hatte, schöpfte ich das kalte Wasser und trank gierig. Es war ein himmlisches Gefühl, als das kalte Wasser meine Kehle hinunterlief und mein Durst nach und nach gestillt wurde.
    Ich wollte gerade wieder aufstehen und zurück zu der kleinen Höhle gehen, als ich Hufschläge vernahm. Ich blieb regungslos stehen und überlegte, was ich jetzt tun sollte.
    Wenn es Caleb war, der nach mir suchte, wäre es dumm sich zu verstecken. Sollten es aber die Männer sein, die Trom-Castle angegriffen hatten, dann stand ich hier völlig ungeschützt. Zwar würde mir die Dunkelheit etwas Schutz bieten, doch irgendwann würden sie mich entdecken, da war ich mir sicher.
    Doch dann war es zu spät, denn ich sah die Silhouetten der Reiter, die oben auf dem Pfad entlangritten. Regungslos stand ich da und versuchte mich keinen Millimeter zu bewegen. Es schien kein Mond und wenn ich ganz still stand,

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