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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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versorgten mich mit heißem Tee und leckeren Mahlzeiten. Blain nickte jedes Mal zufrieden, wenn er meine Verbände wechselte und auf die Wunden eine dicke Schicht Kräuterpaste gab.
     
     
    Ich schlief in den darauffolgenden 24 Stunden sehr viel und fühlte mich bei jedem Erwachen ein wenig besser. Der kalte Schweiß war verschwunden und der Schmerz hatte auch ein wenig nachgelassen. Nachdem Malcolm mir etwas Kaninchen serviert hatte und ich mich erheblich besser fühlte, als noch einen Tag zuvor, beschlossen wir aufzubrechen.
    Caleb bestand darauf, dass ich bei ihm mitreiten sollte, was ich natürlich nur zu gerne tat. Die Männer hoben mich vorsichtig vor ihn auf das Pferd und Blain schob eine weiche Decke unter mein verletztes Bein, so dass dieses gut gepolstert war.
    Anfangs hatten meine Verletzungen sehr geschmerzt, aber ich hatte die Zähne aufeinandergebissen und versucht mir nichts anmerken zu lassen. Nach einiger Zeit ging es besser und ich lehnte mich schutzsuchend an Calebs Brust. Er ritt sehr umsichtig und lenkte sein Pferd routiniert über den felsigen Untergrund. Auch Jaxus schien zu begreifen, was von ihm verlangt wurde, denn seine Bewegungen waren ruhig und weniger hart als sonst.
    Ich fühlte mich noch immer etwas unwohl in seiner Nähe oder auf seinem Rücken. Schließlich war es Jaxus gewesen, der mich mit einem Huftritt fast ins Jenseits befördert hatte. Er war ein wunderschöner Hengst mit glänzendem, schwarzen Fell und großen, klugen Augen und er war schneller als jedes andere Pferd in Calebs Stall. Doch es gab nur einen Menschen, den er auf sich reiten ließ und das war Caleb. Niemand sonst wagte es dem Pferd zu nahe zu kommen und auch mich duldete er jetzt nur, weil sein Herr bei mir saß.
    Wir legten viele Pausen ein und während des langen Rittes nickte ich immer wieder kurz ein. Der Tag verging und die Nacht brach herein. Caleb schlug vor, ein Lager aufzuschlagen und erst am Morgen weiterzureiten, doch ich versicherte ihm, dass mit mir alles in Ordnung war und es mir nichts ausmachte, noch eine Weile zu reiten.
    Murrend gab er nach und wir erreichten irgendwann den Wald von Trom-Castle. Von hier aus war es zwar immer noch ein ganzes Stück Weg bis zur Burg, aber zu wissen, dass wir uns wieder auf Calebs Ländereien befanden, war beruhigend. Hier in der Nähe lag auch das Lager der Zigeuner. Caleb hatte ihnen dieses Fleckchen Land geschenkt, zum Dank, dass sie mir geholfen hatten.
    Ich zog den Umhang fester um mich und schmiegte mich an Calebs Brust. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und flüsterte zärtliche Worte, die ich jedoch nicht verstand, weil er Gälisch sprach. Angestrengt lauschte ich den seltsam klingenden Silben. Selbst wenn er mir gerade erzählte, wie man einen Hirsch zerlegte, so klang es doch wundervoll.
    Ich konnte es kaum erwarten, wieder in unserem eigenen, warmen Bett zu liegen und von Mistress Graham verwöhnt zu werden. Caleb befahl zweien seiner Männer vorauszureiten und alles für unsere Ankunft vorzubereiten. Mit schweren Lidern sah ich, wie die beiden im Galopp davon ritten, dann schlummerte ich, wieder gegen meinen Mann gelehnt, ein.
    »Seonaid, wir sind gleich da«, hörte ich Caleb zärtlich in mein Ohr raunen. Ich öffnete die Augen und sah Trom-Castle vor uns.
     
    Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Im Kamin brannte ein wärmendes Feuer und ich lag in unserem weichen Bett. Mistress Graham steckte immer wieder den Kopf zur Tür herein und wollte wissen, ob sie mir etwas bringen konnte.
    Caleb und Seamus kümmerten sich um die Wacheinteilung und schickten verschiedene Reiter aus, um in den umliegenden Dörfern nach dem Rechten zu sehen. Sie schienen nach dem Angriff alle sehr angespannt und hatten Boten zu den befreundeten Clans ausgesandt und um ein Treffen gebeten. Doch auch wenn er viel zu tun hatte, so ließ Caleb es sich doch nicht nehmen, immer wieder nach mir zu sehen.
    Ich bekam von alledem nur sehr wenig mit, denn Caleb bestand darauf, dass ich das Bett hütete und mich von meinen Verletzungen erholte. In der darauffolgenden Woche langweilte ich mich zu Tode und es war das erste Mal, dass ich meinen Fernseher vermisste.
    Ein Unwetter zog auf und die Temperaturen gingen derart in den Keller, dass sogar das Kaminfeuer Mühe hatte, unser Schlafzimmer zu erwärmen. Ich war heilfroh, dass es nicht ganz so eisig gewesen war, als ich mich mit Malcolm auf der Flucht befunden hatte.
    Meine Wunden heilten erstaunlich schnell und nach zehn Tagen begann

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