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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ich«, antwortete ich und rang mir ein Lächeln ab.
    »Dann bist du so weit?«, wollte er wissen. Unsere Blicke trafen sich. Ich atmete tief durch und nickte.
     
    Wir hatten ein zweites, kleineres Feuer direkt im Steinkreis entfacht, denn sonst wäre es Sarin unmöglich gewesen, die richtige Position des Ringes zu bestimmen. Ich beobachtete ihn dabei, wie er den Druidenring stirnrunzelnd drehte und konzentriert auf die Zeichen sah.
    Ich schloss die Augen und betete, auch wenn ich eigentlich kein gläubiger Mensch war. Zu wem ich in Gedanken sprach, wusste ich auch nicht, aber ich war mir sicher, dass es irgendeine höhere Macht gab und ich hoffte inständig, dass sie mich hörte.
    »Jetzt müsste es stimmen«, hörte ich Sarin neben mir sagen. Ich öffnete die Augen und sah zu ihm.
    »Müsste?«, entgegnete ich entsetzt und war mir mit einem Mal nicht mehr sicher, ob er wusste, was er da tat. Sarin grinste.
    »Keine Angst, ich habe es richtig berechnet«, beteuerte er, als er meinen zweifelnden Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Bist du dir auch wirklich sicher?« Er kicherte und rutschte ein Stück näher, damit ich einen Blick auf den Ring werfen konnte. Mit dem Zeigefinger deutete er auf eines der Symbole, das wie ein Blatt aussah.
    »Siehst du dieses Symbol? Da wir nur etwas mehr als einen Tag in die Vergangenheit zurückreisen werden, darf der Ring nicht übergestreift werden. Ich werde ihn nur zwischen meinen Fingern halten und dieses Symbol muss auf den Altarstein gerichtet sein«, verriet er.
    »Und was genau muss ich machen?« Das hatten wir zwar schon besprochen, aber ich wollte es noch einmal hören, um ganz sicher zu sein.
    »Du musst nichts weiter tun, als dich an mir festzuhalten. Wenn wir beide miteinander verbunden sind, werden wir auch zusammen durch die Zeit reisen«, erklärte er. Plötzlich fasste er meine Hände und sah mich eindringlich an.
    »Was ist?«, fragte ich unsicher.
    »Versprich mir, dass du mich unter keinen Umständen loslässt, egal, was auch immer geschieht«, forderte er. Ich schluckte den Kloß hinunter, der mir die Kehle zuschnürte und nickte.
    »Du machst mir Angst«, sagte ich leise.
    »Angst ist gut, denn sie lässt dich wachsam bleiben. Und jetzt versprich mir, dass du auf keinen Fall meine Hand loslassen wirst.«
    »Ich verspreche es«, flüsterte ich.
    »Gut«, murmelte er und hielt mir seine Hand entgegen. Ich ergriff sie und umklammerte sie so fest, dass Sarin kurz das Gesicht verzog. Doch schnell trat wieder der konzentrierte Ausdruck auf seine Züge, als er den Ring mit dem gewünschten Symbol auf den Altarstein richtete, auf dem wir beide saßen.
    »Jetzt müssen wir nur noch die Worte sprechen.« Sarin versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt er war, doch ich konnte die Anspannung in seiner Stimme deutlich hören.
    »Bereit?«, wollte er wissen. Unsere Blicke trafen sich und ich nickte.
    »Ich bin soweit«, antwortete ich und wir begannen beide gleichzeitig, die Worte zu sprechen, die uns zurück in die Vergangenheit bringen sollten.
     
    "SOLUS NA GREINE, THEID MI
    CUIMHNICH AIR NA DADOINE O`N D`THANIG THU
    LEAN GU DLUTH CLIU DO SHINNSRE
    ANNS A`BHEATA SEO AGUS A`BHEATHA TEACHD
    IS MISE A THA AM."
     
    Ich fühlte die Hitze des Steines unter mir und jeder Muskel meines Körpers spannte sich an, in Erwartung dessen, was gleich geschehen würde. Ich hatte die Augen geschlossen und hielt Sarins Hand so fest umklammert, dass es mir selbst Schmerzen bereitete.
    Plötzlich fanden wir uns in einem Strudel, der uns mit sich zog. Ich öffnete die Augen und riskierte einen Blick. Wie schon auf meiner letzten Zeitreise in die Vergangenheit, befanden wir uns in einer Art Tunnel, dessen Wände transparent schienen.
    Landschaften und Personen rauschten an uns vorbei, doch ich konnte sie nur unscharf wahrnehmen. Ohne Vorwarnung drehten wir uns um die eigene Achse. Es wurde immer schwieriger, Sarins Hand zu halten. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich nur auf meinen Griff zu konzentrieren und darauf, dass ich Sarins Hand unter keinen Umständen loslassen durfte. Doch es war zu spät. Wie in Zeitlupe entglitt mir seine Hand. Ich wollte schreien, doch aus meiner Kehle kam kein Laut und dann durchbrach ich die Wand des Tunnels und alles wurde dunkel.
     
    »Hier, schütte ihr einfach etwas Wasser ins Gesicht«, hörte ich eine männliche Stimme sagen. Noch immer war alles um mich herum dunkel. Wo war ich und was war geschehen? Ich durchforstete meine Erinnerungen

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