Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
auf der Suche nach einer Antwort. Gerade als mir wieder einfiel, dass ich mit Sarin eine Zeitreise unternommen hatte, platschte mir etwas Eiskaltes ins Gesicht.
    Erschrocken und entsetzt kreischend öffnete ich die Augen. Ich lag auf einer Decke neben einem Lagerfeuer und jemand hatte mir meinen Beutel als Kissen unter den Kopf geschoben. Mein Blick fiel auf drei Männer, die mich besorgt musterten.
    »Da ist sie ja wieder«, sagte der Kahlköpfige unter ihnen und grinste mich freudig an.
    »Patrick?«, stammelte ich fragend und runzelte die Stirn.
    »Derselbe wie vor ein paar Minuten«, versicherte er. Ich sah zu den anderen beiden Männern.
    »Lewis, Adam?«
    »Aye, wir sind immer noch die Alten«, sagte Lewis und knuffte Adam in die Rippen. Ich legte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. Nach und nach kamen alle Erinnerungen zurück. Anscheinend war alles so verlaufen, wie Sarin und ich es geplant hatten, aber wieso war ich nicht auf mein anderes Ich getroffen? Nicht, dass ich es vermisst hätte, einen Willenskampf mit meinem eigenen Gegenüber auszufechten. Ich setzte mich vorsichtig auf und sah mich um.
    Wie es schien, befand ich mich in der Höhle am Wasserfall, genau so, wie wir es berechnet hatten. Demzufolge musste Sarin sich gerade bei Caleb und den anderen Männern befinden. Sofort begann mein Herz wie wild zu schlagen, als ich an meinen Mann dachte und daran, dass er wieder am Leben war.
    Mein Blick huschte zum Höhleneingang. Draußen war es noch dunkel und das herabfallende Wasser reflektierte die Flammen des Feuers. Es sah aus, als würden einige der Tropfen brennen.
    »Was ist passiert?«, erkundigte ich mich.
    »Du bist einfach umgekippt«, berichtete Lewis. »Plötzlich hast du gesagt dir sei schwindelig und dann haben deine Knie nachgegeben. Gott sei Dank war Adam direkt neben dir und konnte dich auffangen, bevor du unsanft auf dem Boden aufgeschlagen bist.«
    »Danke«, sagte ich an Adam gewandt. Er grinste und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »War doch selbstverständlich«, antwortete er grinsend.
    »Ist es mitten in der Nacht?«, wollte ich wissen. Wie aufs Kommando sahen alle drei Männer zum Höhleneingang.
    »Es müsste bald hell werden«, verriet Patrick, der sich wieder zu mir drehte.
    »Dann sind sie vielleicht schon auf dem Weg hierher?«, murmelte ich nachdenklich. Das war durchaus möglich, denn Sarin hatte mir erzählt, dass sie sich getrennt hatten, als es noch dunkel gewesen war. Wenn es wirklich bald hell werden würde und Sarin ihnen mittlerweile alles erzählt hatte, mussten die Männer sich bereits auf den Weg zu uns gemacht haben.
    »Wer ist auf dem Weg hierher?«, erkundigte sich Lewis und sah sich erschrocken um.
    »Wovon redest du?« Patrick sah mich besorgt an und legte seine Hand auf meine Stirn. »Fieber scheinst du nicht zu haben«, stellte er fest. Ich überlegte fieberhaft, was ich ihnen sagen sollte. Wenn ich ihnen etwas von einer Zeitreise erzählen würde, glaubten sie womöglich ich hätte den Verstand verloren. Ich räusperte mich.
    »Ich … also ich wollte sagen …«, stotterte ich und hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt. Wieso fiel es mir so schwer zu lügen? Patrick sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Warum nur habe ich das Gefühl, dass du uns etwas verheimlichst?« Ich kratze mich verlegen am Kopf und lief puterrot an.
    »Ich weiß nicht, was ich euch erzählen soll«, sagte ich leise. Dies entsprach ja auch völlig der Wahrheit. Ich wusste wirklich nicht, welche Lüge ich ihnen auf die Schnelle auftischen sollte.
    »Wie wäre es mit der Wahrheit?«, schlug Adam vor. Ich seufzte und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Wenn das so einfach wäre«, murmelte ich und wünschte mir, ich könnte ihnen wirklich alles erzählen. Patrick legte seine pfannengroße Hand auf meine und sah mir lange in die Augen.
    »Du weißt alles über uns. Wir haben dir nichts verheimlicht und dir keine Unwahrheiten erzählt. Meinst du nicht, dass wir im Gegenzug auch die Wahrheit verdient haben?« Ich wusste, dass er recht hatte und doch zögerte ich.
    »Ihr würdet mir sowieso nicht glauben«, antwortete ich niedergeschlagen.
    »Lass dich einfach überraschen«, entgegnete er und nickte mir aufmunternd zu. Sein Blick war so ehrlich und aufrichtig, dass ich die Entscheidung traf, ihnen alles zu erzählen. Was konnte schon passieren, außer, dass sie mich für völlig verrückt halten würden? Ich sah jeden der Männer für einen kurzen Moment an,

Weitere Kostenlose Bücher