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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Elena euch mitgeteilt hat, dass du schwanger bist, hat sie dir da nicht auch gesagt, dass du in diesem Zustand nicht durch die Zeit reisen sollst?«, fragte er in herausforderndem Tonfall.
    »Ja, das hat sie, aber ...«, gab ich zu, doch Sarin unterbrach mein Gestammel.
    »Es ist zu gefährlich für das Baby. Du allein kannst dich gegen dein vergangenes Ich zur Wehr setzen und es bezwingen, aber dein Kind kann es nicht. Was, wenn etwas schief geht?« Ich schluckte und senkte den Blick. Sarin hatte recht. Mutter Elena hatte mich davor gewarnt, während meiner Schwangerschaft irgendwelche Reisen diesbezüglich zu unternehmen, aber was blieb mir denn anderes übrig?
    Sarin war noch ein Junge. Er war zwar für sein Alter schon sehr erwachsen, aber hier ging es nicht um einen illustren Ausflug in die Vergangenheit, sondern um das Leben geliebter Menschen.
    Reisen in die Vergangenheit waren gefährlich, da man in eine Zeit reiste, in der man selbst schon existierte. Dadurch traf das vergangene auf das reisende Ich und es kam zu einer Art geistigem Kampf, denn es konnte nur einer von beiden existieren.
    Bei meiner letzten Reise hätte ich um ein Haar diesen Kampf verloren, deshalb wusste ich, wie schwer es war, dieses Gefecht zu gewinnen. Ich traute Sarin eine Menge zu, aber ich war mir nicht sicher, ob er die Kraft aufbringen konnte, um sein vergangenes Ich zu bezwingen. Gelänge ihm dies nämlich nicht, würde er sich nicht an die Zeitreise erinnern und daran, dass er etwas verändern sollte.
    »Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber ich bin bereit dieses Risiko einzugehen«, sagte ich ruhig. Sarin sah mich sehr lange schweigend an, dann nickte er traurig.
    »Na gut, wie du willst. Ich sehe schon, dass ich dich nicht davon abbringen kann«, seufzte er und hob die Hände zum Zeichen seiner Kapitulation.
     
    Die kommenden Stunden saßen wir abwechselnd vor dem Feuer, um zu beraten, wie wir vorgehen wollten oder draußen am Wasserfall um den Ring und die darauf befindlichen Druidenzeichen im Tageslicht zu untersuchen.
    Zu meinem Erstaunen konnte sich Sarin noch an jede Einzelheit erinnern, was die Berechnung der Zeitspanne anging, die man zurücklegen wollte. Ich selbst hatte keine Ahnung mehr, wie man den Ring handhaben musste. Wäre ich auf mich allein gestellt gewesen, hätte ich nur hoffen können, dass ich mich nicht zu weit zurück katapultierte.
    Sarin wusste genau, wie man die Jahre, Monate, Tage und Stunden berechnete. Die einzige Frage, die jetzt noch ungeklärt war: Wie weit wollten wir zurückreisen?
    »Mutter Elena hat einmal gesagt: Je kürzer die Zeitspanne ist, die man reist, desto ungefährlicher ist es«, erklärte Sarin nachdenklich.
    »Klingt einleuchtend«, stimmte ich ihm zu. Dann schwiegen wir eine ganze Weile, bis ich den Kopf hob und sagte:
    »Wenn wir zu dem Zeitpunkt zurückreisen, als ihr euch in zwei Gruppen aufgeteilt habt, müsste es genügen«, überlegte ich.
    »Zu dieser Zeit warst du schon hier in der Höhle, nicht wahr?«, erkundigte sich Sarin.
    »Ja, ich denke schon«, antwortete ich nachdenklich.
    »Du würdest also genau hier wieder in die Vergangenheit eintreten«, stellte er fest.
    »Genau, aber du wärst bei Caleb, Kalech, Seamus und Vargan. Du hättest die Chance ihnen alles zu erzählen und sie daran zu hindern, sich zu trennen. Ihr könntet alle zusammen hierher kommen, um mich abzuholen und anschließend würden wir dann ohne Umwege nach Trom-Castle reiten. Kalech und Caleb würden nicht auf Duncan und seine Männer treffen und somit auch nicht sterben«, erklärte ich aufgeregt. Allein der Gedanke, dass ich Caleb erneut retten konnte, gab mir neue Kraft.
    Den Gedanken, dass etwas schief gehen konnte oder ich nicht die Kraft haben würde, mich gegen mein vergangenes Ich zu behaupten, verdrängte ich. Ich war mir sicher, dass es zusammen mit Sarin erheblich leichter sein würde, diese Reise unbeschadet zu überstehen, als alleine.
    Mein Blick wanderte zu dem Steinkreis, der in der Höhle nur schwach zu erkennen war. Ich ließ meine letzte Reise vor meinem geistigen Auge Revue passieren und erinnerte mich, wie heiß der Stein geworden war, auf dem ich gesessen hatte. Als ich an die eigentliche Reise dachte und daran, wie schmerzhaft es gewesen war, mein anderes Ich zu besiegen, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.
    Sarin bemerkte meine Unruhe und legte besänftigend die Hand auf meinen Oberarm.
    »Wir schaffen das schon«, sagte er aufmunternd.
    »Ja, das hoffe

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