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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Gang. »Es haut mich doch immer wieder um, was Männer im Bett so alles antörnt. Wissen Sie, was ›Rimming‹ ist?«
    Der Polizist zuckte die Achseln.
    »Wenn man jemandem das … na, Sie wissen schon, leckt.« Jo zeigte auf ihren Hintern. »Die Mädchen müssen Spanngummis über den Zähnen tragen, um eine Ansteckung mit Hepatitis zu vermeiden. Was ist mit ›Roasting‹? Haben Sie davon schon mal gehört?«
    Der Uniformierte schüttelte den Kopf.
    »Dabei bedient ein Mädchen zwei Männer gleichzeitig. Denken Sie an ein Spanferkel, das von beiden Enden aufgespießt wird und sich an einem Rost dreht.« Jo trank einen Schluck Tee und bemerkte über die Schulter zu Jeff: »Aber Tara denkt bei der Arbeit bestimmt immer nur an Ihr hübsches Gesicht.«
    Der Polizist kicherte.
    Jeff sprang mit wutverzerrter Miene auf. »Tara ist nicht so«, schrie er, ganz ohne zu stottern.
    Jo drehte sich zu ihm um.
    »Sie w-wollte aussteigen, das alles hinter sich lassen«, fügte er etwas ruhiger hinzu.
    »Die Zufriedenheit im Beruf hat gefehlt, was? War nicht mehr derselbe Kick wie am Anfang?«
    Er schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch. »Sie wurde von einer Gruppe Männer vergewaltigt. Sind Sie jetzt zufrieden?« Nach einem Moment ließ er sich wieder schwer auf den Stuhl fallen.
    Jo setzte sich ihm gegenüber. »In Marokko?«
    Jeff nickte.
    Jo dachte an die DVD vom Morgen. Das Mädchen im Pool konnte Tara gewesen sein. Genug malträtiert sah sie jedenfalls aus. »Von wem?«
    Er stützte den Kopf in die Hände. »Das waren keine Menschen. Die hätten sie umbringen können.«
    »Waren es irgendwelche Geschäftsmänner? Oder Film stars? Die Sorte, die Kinder anhimmeln, die sie nach ahmen, von denen Frauen träumen? Wer waren sie?«
    »Fußballer.«
    Jo zog die Augenbrauen hoch. »Die Namen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Schwachsinn. Imogen war auch dort, nicht wahr? Wer waren die Männer, und warum hat Ihre Frau nichts unternommen, um es zu verhindern?«
    »Das G-Geschäft lief nicht mehr. Die ganzen irischen Mädchen haben aufgehört. Das g-große Geld blieb aus. Sie musste die Kunden bei Laune halten, bis sie neue Mädchen auftreiben konnte.«
    »Wo ist Presley?«
    »Ich weiß es nicht. Ich dachte, Imogen hätte ihn entführt, damit Tara den Mund hielt, und Tara dachte das auch, aber meine Frau schwor, sie wäre es nicht gewesen. Imogen konnte keine eigenen Kinder haben, sie hatte sich eine Chlamydien-Infektion geholt, als sie jung war, und danach war es vorbei. Das hat sie noch verbitterter und g-gemeiner gemacht, wenn das überhaupt ging, das M-Miststück. Sie hat jedem in ihrer Umgebung das Leben ausgesaugt. Ein Vampir war sie – nichts anderes.«
    Jo seufzte und rieb sich die Augen. Sie glaubte ihm, dass er nicht wusste, wo Presley war. Die Gardaí von Dalkey hatten nach seiner Festnahme das Haus durchsucht, aber nicht den geringsten Hinweis darauf gefunden, dass der kleine Junge dorthin verschleppt worden war.
    »Also, die schlechte Nachricht, aus Ihrer Sicht, ist, dass es als schwere Straftat gilt, wenn man nicht sofort ärztliche Hilfe für eine Schwerverletzte herbeiruft«, teilte sie ihm mit. »Ihre einzige Hoffnung auf Milde vonseiten des Gerichts ist jetzt, dass Sie unsere Ermittlungen uneingeschränkt unterstützen. Wenn Ihr teurer Anwalt hier wäre, würde er Ihnen dasselbe raten. Haben Sie den Film von Taras Vergewaltigung?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Bei uns wurde eingebrochen. Er gehört zu den Dingen, die gestohlen wurden.«
    »Ich will die Namen der Fußballspieler, die an der Vergewaltigung beteiligt waren.«
    Jeff machte ein panisches Gesicht.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich kenne die Namen nicht. Es war ein Clubausflug. Sie gehörten alle zu Mel wood Athletic, das ist alles, was ich weiß. Ich schwöre Ihnen …«
    »Worum ging es überhaupt bei dem letzten Streit mit Ihrer Frau?«
    »D-dasselbe wie immer. Dass ich unser Geld ausgebe.«
    »Für Tara?«, fragte Jo, wartete aber seine Antwort nicht ab. Die Zeit drängte.
    Reg empfing sie auf der anderen Seite der Tür.
    »Gut gemacht.«
    Doch Jo war jetzt ernsthaft besorgt. »Wie zum Henker bekomme ich um diese Zeit eine Fahndungsausschreibung für alle Häfen und Flughäfen?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn Imogen Cox die Mädchen ausgingen, hat sie möglicherweise angefangen, sich neue im Ausland zu beschaffen. Sollte dieser Fall zu einem Menschenhändlerring führen, könnte Presley inzwischen überall auf der Welt sein.«

30
    Fitz war im

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