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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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mehr daraus erwacht. Und werd’ ihn irgendwie los. Ich will nicht riskieren, dass er mir wieder den Helikopter vollkotzt. Hast du eine Ahnung, was es kostet, so ein Ding reinigen zu lassen?«

37
    Jo überlief es kalt. »Was soll das heißen, sie haben Sexton festgenommen?«, fragte sie.
    Dan lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Ein Haufen Gäste hat bezeugt, dass Sexton mit Tara in der Bar des Triton herumgeknutscht hat. Danach haben sie sich zusammen ein Zimmer genommen. Offenbar ging es Tara bestens, die reinste Partyqueen, bevor sie mit ihm wegging. Etwa eine halbe Stunde später hat Sexton vom Zimmer aus den Notruf gewählt und behauptet, sie hätte eine Überdosis genommen. Sie waren beide so gut wie nackt, als das Rettungsteam kam.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Jo. »Sexton würde nie mit einem Callgirl schlafen. Genau das ist sein Problem.«
    Dan sah sie überrascht an und öffnete den Mund zu einer Erwiderung, klappte ihn aber rasch wieder zu. »Du hast gesagt, dass du Tara gestern den ganzen Tag über nicht mehr erreichen konntest«, sagte er schließlich. »Wusstest du, dass Sexton bei ihr war?«
    »Nein«, antwortete Jo widerstrebend und dachte daran, wie sie auch immer wieder vergeblich versucht hatte, Sexton anzurufen. »Aber ich vertraue ihm vollkommen.«
    Dan verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber er verhält sich merkwürdig in letzter Zeit, das musst du zugeben. Vor allem ist er fast nie da, und wenn doch, dann verschwindet er gleich darauf schon wieder. Ein Drogenproblem würde vieles erklären.«
    »Quatsch, natürlich hat er kein Drogenproblem. Wir reden hier von Sexton, Herrgott noch mal. Er lebt für seinen Beruf.«
    »Er steht ziemlich unter Stress«, bemerkte Dan.
    Jo verdrehte die Augen. »Wer nicht?«
    »Du scheinst ja gut über sein Liebesleben Bescheid zu wissen. Gibt es vielleicht noch einen anderen Grund, weshalb du nicht unvoreingenommen sein kannst, wenn es um ihn geht?«
    Jo warf die Hände in die Luft. »Oh Gott, nicht das schon wieder. Jetzt soll ich’s auch noch mit Sexton treiben, zusätzlich zum Justizminister, ja? Mann, ich amüsier mich wirklich prächtig, seit du weg bist.«
    Dan stand langsam auf, ging zur Tür und machte sie zu. Ihre laut gewordenen Stimmen hatten für ein unfreiwilli ges Publikum draußen gesorgt. Seine Augen waren hart wie Stein, als er sich wieder zu ihr umdrehte. »Was ich meine, ist, dass du möglicherweise in den vergangenen Monaten zu eng mit ihm zusammengearbeitet hast, um das Offensichtliche zu erkennen.«
    Jo schüttelte den Kopf. »Versuch jetzt nicht zurückzurudern. Ich weiß, was du meinst. Wenn du wissen willst, ob ich mit jemandem ins Bett gehe, warum fragst du mich nicht geradeheraus wie ein Mann?«
    Dan kam näher und legte ihr die Hände um die Taille. »Gehst du mit jemandem ins Bett?«
    »Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß«, sagte sie, entzog sich ihm und riss ihre Jacke von der Stuhllehne. Dabei erhaschte sie einen Blick auf Taras Mini, der immer noch beschlagnahmt im Hof unten stand.
    »Hör zu, Jo, du unterstehst nach wie vor mir bei dieser Untersuchung, und ich fordere dich auf, so schnell wie möglich eine Fallkonferenz abzuhalten.«
    »Mache ich, sobald ich mit Sexton gesprochen habe.«
    »Vergiss es, du darfst ihn nicht besuchen. Er sitzt in Untersuchungshaft.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Jo und drängte sich an ihm vorbei zur Tür.
    Sie ging über den Parkplatz auf Taras Wagen zu und schloss die hintere Tür auf, die der Motorradfahrer am Abend von Presleys Verschwinden geöffnet hatte. Wenn die Ermittlungen gleich anständig durchgeführt worden wären, wäre das Auto längst von der Spurensicherung unter die Lupe genommen worden, aber so eilig, wie man es gehabt hatte, den Fall zu den Akten zu legen, war es wahrscheinlich noch nicht einmal gründlich durchsucht worden. Sie stieg ein und sah, dass nichts auf dem Boden oder den Sitzen lag. Mit einer Hand fuhr sie in die Ritzen der Sitzpolster, tastete alles ab, wo man etwas hineinzwängen konnte, fand aber nur ein bisschen Kleingeld und ein Spielzeugauto. Danach stieg sie wieder aus und ging zum Heck, wo sie die Doppeltür aufzog. Sie hob einen Buggy aus dem Kofferraum, strich über den Teppichbelag und stieß auf nichts weiter als den Wagenheber.
    Gerade wollte sie den Kinderwagen wieder hineintun, als ihr aufging, dass der Wagenheber sich in einem eigens dafür vorgesehenen Fach befinden sollte. Sie fummelte an ein paar

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