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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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nun tot sind.“
    Veronika stierte ihn an. „Haben Sie irgendetwas von den Taten mitbekommen? Das müssen Sie doch! Immerhin haben Sie Stefanies Leiche hier gefunden. Ist Ihnen etwas Merkwürdiges aufgefallen? Konnten Sie jemanden sehen, der aus diesem Zimmer kam?“
    „Ich habe nichts von dem Mord mitbekommen. Womöglich wurde er bereits verübt, bevor Valerie und ich in der Küche waren.“
    „Wieso waren Sie noch einmal dort?“
    „Wir waren auf der Suche nach dem Brautpaar.“
    Luzius legte seiner Frau die Hände auf die Schultern und massierte sie. Sein Blick haftete unentwegt auf Stefanies Leichnam. „Der Mörder ist auf jeden Fall ein Mann. Ich traue keiner Frau zu, mit einem Messer eine andere Frau zu erstechen.“
    „Solche Überlegungen sollten wir der Polizei überlassen“, merkte Matthias an. „Die Beamten werden über genug Erfahrung verfügen, um den oder die Täter zu identifizieren.“
    „Hoffen wir es“, murmelte Luzius. „Aber wenn sie das nicht können, dann werde ich selbst jeden einzelnen Gast zerrupfen. Das schwöre ich bei Gott.“

15
    Samstag, 8. Juni 2013
    „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag“, sprach Anna in ihr Mobiltelefon, als die Verbindung zur Notrufzentrale der Polizei stand. „Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie zurzeit relativ entspannt in Ihrem Büro sitzen?“ Sie lächelte, als sie eine herbe Erwiderung erhielt. Dann sagte sie: „Nun mal langsam. Ich blockiere Ihre Leitung keineswegs. Denn ich muss Ihnen mitteilen, dass ich die Geiselnehmerin bin, von der Sie sicherlich schon erfahren haben. Wenn Sie mir nicht glauben, dann gebe ich Ihnen jetzt einige Details: Ich befinde mich in einem Bus der Linie 5 und stehe derzeit auf der Kurze-Geismar-Straße . In diesem Bus befinden sich dreiundvierzig Fahrgäste sowie der Busfahrer Volker Graustein. Möchten Sie auch wissen, was die einzelnen Passagiere an Kleidung tragen?“ Wieder umspielte ein Lächeln ihre Lippen. „Sie glauben mir auch so? Sehr gut. Damit sind wir schon einen großen Schritt vorangekommen. Da ich aber kein Fan von langen Gesprächen bin, komme ich direkt zum Punkt: Ich trage einen Hüftgürtel, der genug Sprengstoff enthält, um nicht nur den Bus, sondern auch die nähere Umgebung in die Luft zu jagen. Ich würde glatt auf einen Umkreis von dreißig Metern tippen. Daher sollte sich niemand näher an diesen Bus heranwagen. Haben Sie das verstanden?“ Sie wartete auf die Bestätigung. „Gut. Als Nächstes gebe ich Ihnen die Möglichkeit, alle Geschäfte, Wohnungen und öffentlichen Gebäude, die sich um den Bus herum befinden, zu evakuieren. Dazu nutzen Sie entweder das Telefon oder ein Megafon hier vor Ort. Zudem können Sie alle Straßen und Fußgängerwege im angemessenen Umfang sperren. Soweit klar?“ Anna blickte auf Volker, der sie ausdruckslos ansah. „Fein. Nun zu meinen Forderungen: Ich möchte, dass die Hauptkommissare Feldt und Korn in dieser Straße erscheinen. Und zwar in nördlicher Richtung. Wenn ich aus der Frontscheibe des Busses schaue, dann möchte ich die beiden am Ende der Straße hinter der baldigen Absperrung sehen. Okay?“ Anna zog ihre Nase hoch. „Haben Sie das notiert? Gut. Dann geben Sie mir jetzt die Handynummer von einem der beiden Kommissare. Von mir aus können Sie mir auch die Nummer eines mobilen Einsatztelefons geben. Aber ich möchte einen direkten Kontakt zu Feldt oder Korn haben.“ Sie betrachtete den Auslöser in ihrer Hand. „Ja, ich bin bereit für die Nummer. Schießen Sie los. Zahlen konnte ich mir schon immer gut merken.“ Nachdem sie die Telefonnummer erhalten hatte, lehnte sie sich gegen eine Haltestange vor der ersten Sitzreihe. „So weit so gut. Die weiteren Einzelheiten werde ich mit den Ermittlern persönlich besprechen. Ach, eine Sache noch: Ich möchte hier natürlich nicht versauern. Deshalb haben die beiden zehn Minuten Zeit, um hier zu erscheinen. Sollten sie das nicht schaffen, werde ich jede weitere Minute eine Geisel töten. Auf Wiederhören.“ Anna beendete das Gespräch, steckte das Handy zurück in ihre Hosentasche und zog wieder die Waffe.
    „Das war ganz schön dumm von Ihnen“, sagte Volker.
    „Tatsächlich? Und wieso?“
    „Die Polizei wird mithilfe Ihrer Handynummer Ihren Namen herausfinden.“
    „Wie es aussieht, habe ich Sie ein wenig überschätzt, was?“
    „Warum?“
    „Ihnen dürfte aufgefallen sein, dass ich keine Maske oder so etwas trage. Hätten Sie dann nicht auf die Idee kommen müssen, dass ich

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