Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Titel: Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
des Schicksals war, dass es der Wahrheit entsprach. Das eigene Leben ließ sich manchmal auf einige wenige Klischees reduzieren: Leben und Tod, Schuld und Sühne, Liebe, Rache, Einsamkeit.
    Tammi war bis an die vordere Kante des Sofas gerutscht. Sie streckte die Hand aus, griff nach der Zigarettenschachtel und schüttelte eine Zigarette heraus. Das Feuerzeug klickte, als sie sie anzündete und tief einatmete.
    »Man macht es eben nur so gut man kann, oder?«
    Sie stieß den Rauch aus. »Darüber hat niemand zu richten.«
    Sie hob das Foto hoch.
    »Hübscher Kerl. Vielleicht kennt Laila ihn.«
    Sie stand auf, öffnete eine Tür und rief den Namen den Flur hinunter. Kurz darauf erschien eine zweite Frau. Etwas jünger vielleicht, in Jeans und einem enganliegenden, ärmellosen T-Shirt, unter dem der Push-up-BH die Brüste vorteilhaft platzierte. Auch bei ihr war der Beruf nicht an der Oberfläche erkennbar, allerdings entdeckte Dicte ein ausgeprägtes Körperbewusstsein, eine größere Sorgfalt für Details: künstliche Nägel mit schönen Mustern; sonnengebräunte makellose Haut; daskleine Tattoo eines Seepferdchens auf der Schulter; bauchfreies Outfit mit einem goldenen Ring im Nabel.
    »Kennen Sie den hier?«, fragte Dicte auch sie.
    Tammi schob das Foto so hin, dass Laila es sehen konnte. Dicte beobachtete sie aufmerksam und bemerkte die kleinsten Reaktionen. Ein Glitzern in den Augen, ein Zucken der Mundwinkel, die veränderte Art, Luft zu holen.
    Laila schüttelte den Kopf.
    »Habe ich noch nie gesehen.«
    Fünf Minuten später stand sie wieder draußen auf der Straße. Die Zeit war um, und es hatte keinen Zweck, weiterzubohren. Sie hatte versucht, Laila auszufragen, war aber nicht auf Entgegenkommen gestoßen.
    Sie setzte sich in den Wagen. Der Traum der letzten Nacht tauchte wieder auf. Der brennende Baum. Symbolisierte er die Hölle, durch die Peter Boutrup hatte gehen müssen?
    Schweißgebadet war sie aufgewacht und mit dem untrüglichen Gefühl, dass sich etwas Unheilvolles, Böses näherte. Sie hatte es im Feuer gesehen, in dem Holz, das in Flammen aufgegangen war.
    Plötzlich wusste sie ganz sicher, dass es diesen Baum in Wirklichkeit gab. Er stand an einem Ort, der für ihren Sohn von großer Bedeutung gewesen war, und wartete als eine Art Wächter über etwas, das vor langer Zeit geschehen war.
    Sie machte sich auf den Nachhauseweg mit dem Entschluss, die Suche nach ihm von einer anderen Seite anzugreifen. Der Gedanke ließ sie nicht los, dass sie mit dem Baum auch die Wahrheit finden würde.

KAPITEL 40
    »My weiß was. Da gibt es etwas, was sie mir aber nicht erzählen will.«
    »Ist das die Möglichkeit!«
    Miriam gähnte und drehte ihm den Rücken zu. Ihr Körper strahlte eine Wärme aus, die ihn erregte. Er presste sich an sie.
    »Heute keine Arbeit, heut hab ich frei«, murmelte sie in ihr Kopfkissen. »Einfach nur ausruhen.«
    Glücklicherweise war er in ihren Augen keine Arbeit. Das war er nie gewesen. Ihre Freundschaft war immer erotischer Natur gewesen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Und das hatte sich auch trotz der Jahre in Horsens gehalten, wie er feststellen konnte, obwohl er damit niemals gerechnet hätte. Miriam hatte sich mit großer Bereitwilligkeit und echter Freude auf ihn eingelassen – auch wenn so einiges an ihr unecht war: von den Brüsten über die Wimpern bis zu ihren schwarzen Haaren. Er versank in ihrem Körper und ihren Kurven, froh darüber, so für eine Weile die schweren Gedanken vertreiben zu können.
    My und Kaj schliefen auf einer Matratze im Wohnzimmer, das hatte sie ohne Theater akzeptiert. Aber bei My konnte man sich nie sicher sein. Er hatte das ungute Gefühl, das mit ihr irgendetwas nicht stimmte.
    »Sie hat gesagt, dass Cato etwas besitzt, was er verkaufen will. Etwas, wofür er sehr viel Geld bekommen könnte. Aber sie hat es nicht weiter ausgeführt.«
    Miriam drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Verführerisch und einladend nahm sie seine Hand und schob sie in ihren Schoß.
    »Hmm.«
    Ihr Körper spannte sich an, als er über ihren Oberschenkel streichelte. Ihre Haut war zart wie Samt.
    »Davon weiß ich nichts, aber Cato hatte immer Geheimnisse, so viel ist sicher. Bei ihm gab es immer eine doppelte Buchführung. Ah, das ist herrlich, mach weiter!«
    Seine Finger fanden ihren Weg zwischen ihre Beine und versanken in ihrer feuchten Höhle der Lust. Diese fing er ein, wie er einen verschreckten Vogel fangen würde, mit zarter Hand, damit

Weitere Kostenlose Bücher