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Rachsucht

Titel: Rachsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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der ich das Kabel durchtrennte.
    Die dritte Wanze war wie erwartet im Bad über dem Medizinschränkchen angebracht. Ich zog das Kabel aus der Wand und schnitt es durch. Wann hatten Rudenskis Handlanger
mein Haus verkabelt? Als ich in Las Vegas war? Ich ging zurück ins Schlafzimmer und nahm Van Heusen die Trense aus dem Mund.
    »Was ist mit Taylor passiert?«, fragte ich. »Hat Ed Eugene sie an den Haaren weggeschleift?«
    »Die beiden haben sich gestritten, dann sind sie verschwunden.« Er zerrte an seinen Fesseln. »Binden Sie mich los.«
    »Er ist nicht ins Schlafzimmer gekommen? Hat noch nicht mal die Tür geöffnet?«
    »Nein. Binden Sie mich auf der Stelle los.«
    »Wie hat sie denn das verhindert?«
    »Sie hat gesagt, Sie sitzen mit mir in der Badewanne. Und jetzt lassen Sie mich frei.«
    Fast hätte ich gelacht. Taylor war nicht so dumm, wie ich gedacht hatte.
    »Und wie hat sie erklärt, dass sie selbst im Schlafzimmer war?«, fragte ich.
    »Sie hat den Quilt mitgenommen und behauptet, sie wollte ihn sich heimlich holen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Haben Sie ein Glück, Mann.«
    Er atmete hechelnd. Ich schaltete eine Lampe ein, zog mir einen Stuhl heran und setzte mich. Dann ließ ich die Schere spielerisch auf- und zuschnappen.
    »Jetzt unterhalten wir uns erst mal in Ruhe.«
    Wieder warf er sich hin und her. »Wenn Sie mich nicht sofort losbinden, ist das Geiselnahme.«
    Ich seufzte. »Sie haben ja so recht. Rufen wir ein Einsatzteam zur Hilfe. Ich sehe schon vor mir, wie sich die Leute vom Helikopter abseilen, das Fenster eintreten und Meldung erstatten. ›Quantico, wir haben ein Problem. Dale war ein böses Pferd.‹«

    Er schloss die Augen und verzog das Gesicht.
    »Das war ein sehr informativer Abend.« Ich griff nach dem Faseroptikkabel und fing an, es in kleine Stücke zu zerschneiden. »Ich erfahre nicht nur, dass mein Haus mit Überwachungskameras verseucht ist, sondern muss obendrein feststellen, dass ein Bundesagent in meinem Bett ein kleines Rodeo veranstaltet. Dieser Agent hat mich befragt und angedeutet, mein Lebensgefährte sei in kriminelle Machenschaften verwickelt. Nun finde ich ebendiesen Agenten im Adamskostüm. Zu allem Überfluss hat er seine Waffe abgelegt, und zwar so, dass Dritte Zugriff darauf haben.«
    »Sie können doch nicht …«
    Ich lehnte mich vor und wieherte. Seine Lippen zitterten.
    »Darüber hinaus zeigt sich, dass die Rodeoshow des Agenten von einer Überwachungskamera an das Computersystem eines weiteren Verdächtigen übertragen wurde.« Ich schnitt noch ein Stück Kabel ab.
    »Großer Gott. An wen?«, fragte er. »Wer hat die Wanzen versteckt?«
    Ich beugte mich zu ihm. »Hören Sie auf, Jesse zu bedrohen.«
    »Aber er ist für die Ermittlungen von Interesse.«
    »Sie wissen ganz genau, dass die Vorwürfe gegen ihn aus der Luft gegriffen sind.«
    »Ich kann nicht einfach …«
    »Was ist eigentlich mit Ihnen los? Sie legen sich ungebeten in mein Bett, treiben es mit einer verheirateten Frau und entschuldigen sich noch nicht mal.« Ich platzierte meine Hand neben ihm auf dem Bett, sodass die Schere mit der Spitze auf seine Achselhöhle wies. »Wie kommen Sie dazu, mein Haus für Ihre Eskapaden zu benutzen?«

    »Taylor hat gesagt, zu ihr können wir nicht, weil ihr Mann das merken würde.«
    »Schon mal was von Motels gehört?«
    »Ich bin auf einer Geschäftsreise. Eine Motelrechnung kann ich unmöglich als Spesen …«
    Ich atmete laut aus und ließ den Kopf sinken. »Halten Sie sich einfach zurück. Hören Sie auf, Jesse mit der Beschlagnahmung seines Vermögens zu drohen. Schützen Sie ihn endlich vor den Gangstern, die es auf ihn abgesehen haben.«
    Er starrte an die Decke. Seine Nasenlöcher bebten. Vermutlich wollte er sich seine Niederlage nicht eingestehen und überlegte schon, wie er mich austricksen konnte, sobald er mein Bett verlassen hatte.
    »Van Heusen?«
    »Ja, in Ordnung. Wir ermitteln nicht weiter gegen Blackburn.«
    »Sie pfeifen Ihre Leute zurück.«
    »Ja.«
    »Und zwar wirklich. Keine Tricks, keine Versuche, die Sache ins Gegenteil zu verkehren, sobald Sie hier raus sind.«
    »Warum sollte ich so was tun?«
    »Weil Sie machtgeil sind und gerne Leute schikanieren. Aber diesmal nicht. Sie stehen nicht nur in meiner Schuld, Sie brauchen mich.«
    »Nach heute Abend sind wir quitt. Ich will Sie nie wiedersehen.«
    »Falsch. Ich kann Ihnen nämlich sagen, wie Sie an Material gegen I-Heist kommen. Und ich kann die Verbindung zu Mako

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