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Rachsucht

Titel: Rachsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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ausstieg.
    Van Heusen sah von Rudenski zu mir. Ich hatte immer noch das Beil in der Hand.
    »Van Heusen, hören Sie nicht auf ihn. Er hat Franklin Brand getötet«, sagte ich.
    Rudenski ging auf ihn zu. »Die ist völlig durchgeknallt. Sie hat mich mit dem Hackbeil aus meinem eigenen Haus gejagt. Das ist eine Wahnsinnige.«
    Van Heusen hob die Hand. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Alle beide.«
    Rudenski ignorierte ihn. »Von Anfang an hatten sie und ihr sauberer Verlobter mich auf dem Kieker. Die beiden sind wie Schmeißfliegen.«
    Van Heusen griff nach dem Holster unter seinem Jackett. »Stehen bleiben, habe ich gesagt.«
    Rudenski verharrte neben meinem Auto.
    Van Heusens Blick wanderte von einem zum anderen. Die Waffe hatte er immer noch nicht gezogen.
    »Legen Sie die Hände auf den Kühlergrill, Rudenski. Miss Delaney, lassen Sie das Hackbeil fallen und kommen Sie her.«
    »Van Heusen, er lügt«, sagte ich.
    »Tun Sie einfach, was ich sage.«
    Rudenski stemmte die Hände gegen den Grill des Explorers und inspizierte den Motorraum unter der offenen Haube wie ein Mechaniker. Van Heusen hielt den Blick auf mich gerichtet.
    Ich legte das Hackbeil auf den Boden. Meine Erleichterung war verflogen.
    »Die Leiche ist im Keller«, sagte ich.

    »Jetzt reicht’s mir aber«, beschwerte sich Rudenski. »Diese Frau bricht bei mir ein, verfolgt mich mit einem Fleischerbeil, und Sie hören sich diesen Schwachsinn auch noch an?«
    »Franklin Brand ist tot. Er ist in Müllsäcke verpackt und mit Isolierband verschnürt.«
    Rudenski schüttelte den Kopf. »Das ist keine Leiche, sondern eine Schaufensterpuppe. Sie können sich das gern ansehen.«
    »Tun Sie das nicht, Van Heusen. Ich weiß, wie ein Toter riecht.«
    »Die Puppe ist für meine Souvenirsammlung«, tönte Rudenski. »Für einen Taucheranzug, den ich neu erstanden habe.«
    Er wandte sich um und deutete auf mich. Van Heusen zog die Waffe.
    »Beide Hände aufs Auto.« Er trat auf Rudenski zu.
    Der atmete tief durch, als müsste er sich beruhigen. »Sie will mir das unbedingt anhängen«, sagte er dann. »Die Frau ist einfach nicht bei Sinnen.«
    Van Heusen warf mir einen durchdringenden Blick zu. Er wirkte verwirrt und überfordert.
    Dann deutete er mit der Waffe auf mich. »Setzen Sie sich in die Einfahrt und verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf.«
    Der Boden schien unter mir nachzugeben.
    In diesem Augenblick trabte der Chihuahua durch die Tür und hüpfte Aufmerksamkeit heischend auf Van Heusen zu. Zwischen seinen Zähnen glitzerte ein Diamantring. Er hatte Franklin Brands Finger im Maul.

33. Kapitel
    Van Heusen starrte den kleinen Hund und die Trophäe in seinem Maul entsetzt an.
    »Das ist doch nicht …«
    Caesar stellte sich auf die Hinterbeine und stemmte die Pfoten gegen Van Heusens Schienbein. Der wich zurück und kam dabei meinem Auto immer näher.
    Und Rudenski stürzte sich auf ihn.
    Bevor Van Heusen reagieren konnte, hatte er ihn seitwärts über den Motorblock geschleudert. Der FBI-Agent schrie überrascht auf. Rudenski ließ die Motorhaube auf ihn herabsausen und erwischte ihn gleich noch ein zweites Mal. Dann gelang es Van Heusen, seinen Kopf zu befreien. Rudenski schlug die Motorhaube ein drittes Mal zu und klemmte Van Heusens Arm ein, mit dem er sich abgestützt hatte. Knochen splitterten, das Schloss rastete ein. Van Heusen schrie auf, und seine Beine gaben unter ihm nach. Der Hund hüpfte aufgeregt um ihn herum.
    Rudenski hatte Van Heusens Waffenhand erwischt. Er saß in der Falle. Sein Arm war gebrochen, die Pistole lag irgendwo im Motorraum.
    Rudenski atmete schwer. Nach einem Blick auf den hilflosen Van Heusen wandte er sich mir zu. Das Hackbeil lag zwischen uns auf dem Boden. Wir starrten einander an und hechteten gleichzeitig los.

    Die Klinge funkelte verlockend. Ich streckte die Hand danach aus.
    Aber Rudenski war schneller. Er kickte das Hackbeil mit dem Fuß außer Reichweite und hob es auf. Dann wandte er sich mir zu.
    Van Heusen hing blass über dem Auto und wirkte, als würde er vor Schmerzen jeden Augenblick ohnmächtig werden. Rudenski stand zwischen uns, sodass ich keine Chance hatte, Van Heusen zu helfen oder vom Wageninneren aus die Verriegelung zu lösen. Rudenski trat einen Schritt zurück und betrachtete uns nachdenklich. Offenbar überlegte er, wen er zuerst erledigen sollte.
    Van Heusen griff mit der freien Hand in sein Jackett und holte sein Handy heraus. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er mich an.
    »Laufen Sie«,

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