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Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Titel: Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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Clyde darüber beratschlagen könnte. Vielleicht wüssten sie weiter. Aber Finn erinnert sich nicht einmal an seinen eigenen Namen und Zoe sitzt bereits wie eine Gefangene in der Zelle auf der Krankenstation. Wenn ich ihr von den Plänen der Legionsführer berichten würde, wäre es nur eine weitere Folter für sie, da sie weder in der Lage ist, sich selbst zu befreien, geschweige denn andere zu schützen.
    Trotzdem sehne ich mich nach der Nähe meiner Freunde, und da es nicht möglich ist, sie von Angesicht zu Angesicht zu sehen, beschließe ich, in den Kontrollraum zu gehen, um sie wenigstens über Monitor sehen zu können.
     
    Der Kontrollraum befindet sich nur wenige Schritte von meinem Zimmer entfernt, am Ende des Flurs. Ich will gerade eintreten, doch stoppe im letzten Moment, als ich leises, aber aufgebrachtes Stimmengewirr höre. Es sind zwei männliche Stimmen und ich erkenne beide sofort: A489 und A566.
    „ Was ist aus deinen Prioritäten geworden? Du warst nahe dran, einer der Besten von uns zu werden!“, wirft A489 A566 vor.
    „ Ich bin einer der Besten, wenn nicht der Beste“, entgegnet A566 selbstbewusst.
    „ Das glaubst aber auch nur du“, ruft der Ältere höhnisch aus, bevor er wieder ernst wird. „Du hast dich verändert, seitdem sie da ist. Warum?“
    Sprechen sie etwa über mich?
    „ Früher standest du auf meiner Seite. Wir waren uns einig darüber, was mit den Verstoßenen geschehen sollte, und heute stimmst du grundsätzlich für das, was diese Verräterin möchte.“
    „ Sie ist neu und ich helfe ihr nur, sich zurechtzufinden“, erklärt A566 unbeeindruckt. Ich höre aus seiner Stimme das freche Grinsen heraus.
    „ Du bist unzuverlässig, das ist alles“, ruft A489 verärgert aus. „Was willst du von ihr? Lass es mich wenigstens verstehen!“
    Was A566 ihm antwortet, kann ich nicht verstehen, da er es zu flüstern scheint. Doch es können nur wenige Worte gewesen sein, denn bereits im nächsten Moment ruft A489 wütend aus: „Du bist wahnsinnig! Krieg dich wieder ein oder du kannst in Zukunft deine Probleme alleine regeln.“
    Ich kann mich gerade noch gegen die Wand pressen, um nicht direkt vor der Tür erwischt zu werden, als A489 an mir vorbeistürzt. Ich atme erleichtert aus, weil er mich nicht bemerkt hat. Jedoch zögere ich trotzdem, in den Kontrollraum zu treten. A566 hat meinetwegen bereits Ärger. Er riskiert viel für mich, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass er nicht ehrlich zu mir ist. Ich warte förmlich auf die Falle, in die er mich zu locken versucht.
    Langsam trete ich in den Raum. „Hey“, grüße ich ihn freundlich. Doch er fährt erschrocken herum, so als hätte ich ihn bei etwas Verbotenem erwischt. Auf dem Monitor vor ihm flackert das Bild einer Überwachungskamera auf. Es zeigt das Innere eines Zimmers, doch ich stehe zu weit entfernt, um sagen zu können, wessen Zimmer es ist.
    Es dauert nicht einmal eine Sekunde, bis A566 seine Fassung zurückhat und sich gewohnt lässig gibt. „Gut, dass du kommst. Ich habe dich bereits erwartet.“
    Seine Aussage überrascht mich. „Warum?“
    Er zwinkert mir schelmisch zu. „Ich nehme an, du brauchst meine Hilfe. Wo soll es heute hingehen? Auf die Krankenstation? In die Sicherheitszone oder lieber direkt außerhalb der Legion?“
    Ist das sein Ernst? An seiner Haltung merke ich, dass er tatsächlich aufbruchbereit ist. Für ihn scheint das alles nur ein großes Abenteuer zu sein. Eine Flucht aus dem Alltag, die er sich selbst von den Warnungen von A489 nicht verbieten lässt. Sein Angebot ist verlockend. In der Tat sehne ich mich wahnsinnig danach, Finn zu sehen. Aber A350 hat es ohnehin schon auf mich abgesehen. Sie würde es rausfinden und ich weiß nicht, ob sie mich ein weiteres Mal vor den anderen decken würde. Zudem würde auch A566 in Schwierigkeiten geraten und das möchte ich nicht. Ich schulde ihm auch so schon mehr als genug. Deshalb schüttele ich den Kopf. „Nein, heute nicht, aber danke für das Angebot.“
    Er wirkt ehrlich enttäuscht. „Ich helfe dir gerne. Das macht mir nichts aus. Komm schon, ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut.“
    Sein Einsatz rührt mich und ich schenke ihm ein zaghaftes Lächeln. „Du hast meinetwegen schon genug Probleme“, versuche ich ihm auszuweichen.
    „ Hast du etwa das Gespräch zwischen mir und A489 belauscht?“, fragt er entrüstet, doch dann beginnt er zu grinsen: „Böses Mädchen!“
    „ Ich habe nicht gelauscht. Es war Zufall. Ich wollte

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