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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sich in die Decke, und Miranda kuschelte sich dicht an ihn, glücklich darüber, endlich im Bett zu liegen. Sie war vollkommen übermüdet von dem langen, anstrengenden Tag.
    Die Matratze war ziemlich hart und unbequem, aber Barny fühlte sich großartig. Er zog die Decke bis über die Ohren und war im nächsten Augenblick eingeschlafen.
    Hoffentlich würde er am nächsten Morgen früh genug aufwachen, damit er nicht entdeckt wurde. Das könnte sonst unangenehm für ihn werden!
    Nicht weit vom Schloß, in Fräulein Hannas Haus, lag Dina wach, dachte an Barny und daran, ob er wohl morgen kommen würde. Sie ahnte nicht, daß er in einem Zimmer des Glockenburger Schlosses in einem alten Prunkbett lag und schlief.

XIII. Miranda spielt Verstecken
    Glücklicherweise wachte Barny am nächsten Morgen rechtzeitig auf, denn die Sonne schien ihm mitten ins Gesicht. Er fuhr hoch, und es dauerte eine Weile, bis er sich daran erinnerte, wo er war. Ach, natürlich, in dem alten Haus, das eine Art Museum vorstellte. Es schien ihm geraten, sich zu beeilen und so schnell wie möglich zu verschwinden. Er weckte Miranda, die noch immer in tiefem Schlaf in die Tischdecke gekuschelt lag, ihr kleines Gesicht in beiden Pfoten verborgen. Barny gab ihr  einen zärtlichen Klaps, und sie öffnete die Augen und schnatterte leise.
    Dann setzte sie sich auf seine Schulter und legte ihr kleines Affengesicht an seine Wange, und er streichelte sie liebevoll.
    »Du bist der beste Freund, den man sich denken kann«, sagte er. »Nicht wahr? Weißt du, wen wir heute besuchen?«
    Miranda schnatterte aufgeregt, und Barny nickte ernsthaft.
    »Du hast ganz recht, wir besuchen Dina, Robert, Stubs und Lümmel. Und nun ist es Zeit, daß wir gehen, aber am Efeu klettern wir diesmal nicht herunter. Da könnte uns jemand beobachten. Vielleicht finden wir eine Hintertür, und dann machen wir uns ganz still und heimlich aus dem Staub.«
    Er legte die Tischdecke wieder an ihren Platz und strich sie glatt. Sie sah etwas zerknittert aus, doch daran konnte er nichts ändern. Er zog seine Schuhe an, rollte die zerlöcherten Socken zusammen und stopfte sie in die Tasche. Dann befühlte er seinen Mantel. Er war ganz trocken, und so zog er auch den an.
    Ein Spiegel hing an der Wand, und er sah hinein.
    »Was sagst du zu dieser Vogelscheuche, Miranda? Du wirst es kaum erraten, aber das bin ich. Ob man sich hier irgendwo waschen kann? Oder gibt es in diesen alten Häusern gar kein Badezimmer? Wahrscheinlich nicht.«
    Er holte einen Kamm hervor und kämmte sich. Dann strich er das Laken in dem Säulenbett glatt und ging hinaus auf die Galerie. Er ging sehr leise, obwohl es schien, als wäre noch niemand gekommen. Miranda war sehr ausgelassen, sprang von einem Tisch auf einen Stuhl, von dem Stuhl auf eine Kommode und schnatterte vergnügt. Wie immer in einer fremden Umgebung erregte alles ihre Neugierde.
    Barny hingegen interessierte sich nicht so sehr für die alten Sachen ringsum. Er verstand wenig davon und fand nur, daß ein paar Stühle mit hohen Lehnen ziemlich unbequem aussahen. Und dann wunderte er sich über die vielen Ritterrüstungen  an den Wänden. Staunend stand er davor.
    »Ganz hübsch klein sind die, was, Miranda? Ich würde da nicht hineinpassen. Die Leute früher sind also nicht so groß gewesen wie wir. Verdammt kleine Kerle müssen das gewesen sein.
    Und stelle dir vor, wie unpraktisch, in diesen Dingern herumzulaufen. Was für ein Gerassel und Geklirr muß das gegeben haben. Nichts für uns, nicht wahr? Damit hätte man sich nicht heimlich aus einem Museum schleichen können.«
    Nach längerem Suchen fand er eine Hintertür. Glücklicherweise steckte der Schlüssel. Leise rief er: »Komm, Miranda, wir wollen gehen.«
    Doch kein Schnattern antwortete ihm. Barny sah sich vergeblich nach ihr um. Er stand in einer großen Küche, deren Einrichtung aus dem siebzehnten Jahrhundert stammen mochte. Wo, um alles in der Welt, steckte Miranda?
    Die unternahm im Augenblick auf eigene Faust eine Entdeckungsreise. Sie hatte nicht begriffen, daß Barny das Haus verlassen wollte, und sie dachte, er hätte, genau wie sie, die Absicht, sich alles anzusehen.
    »Miranda«, rief er leise, »Miranda! Verflixt, wo ist sie nur?«
    Er hörte ein schwaches Geräusch, lief schnell in die Richtung, aus der es kam, und gelangte an den Fuß des viereckigen Turmes.
    Er sah eine schmale Wendeltreppe, die in die Höhe führte.
    Wohin? Sollte Miranda da hinaufgelaufen sein? Er stand und

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