Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Freunde, und er wollte gerne so nett wie möglich aussehen. Aber darüber mochte er nicht sprechen.
»Ach, wir gehen gleich zu Fräulein Hanna, die wird schon etwas für dich haben«, sagte Robert. »Seht euch nur die beiden Hunde und Miranda an. Sie benehmen sich wie die Irren!«
Miranda war auf eine Mauer gesprungen, hockte dort und hielt einen Zweig in der Pfote. Und jedesmal, wenn einer der Hunde versuchte, nach ihrem verführerisch herunterbaumelnden Schwanz zu schnappen, ließ sie den Zweig durch die Luft sausen. Lump, der sich bis jetzt noch immer den Kopf darüber zerbrach, was das wohl für ein seltsames Tier sein mochte, entschied sich nun dafür, sie für eine Art Katze zu halten.
Fräulein Pfeffer schnitt im Vorgarten Blumen, als die Kinder hereinstürmten. Sie freute sich sehr, Barny wiederzusehen.
›Was für strahlendblaue Augen er hat‹, dachte sie, als sie ihm entgegenging. ›Was für ein hübscher Junge er ist.‹
»Fräulein Pfeffer«, sagte Robert, als die Begrüßung vorüber war, »Barny hat noch nicht gefrühstückt. Haben Sie etwas für ihn?«
»Aber natürlich«, rief sie und nahm alle mit ins Haus. Angelockt durch den Lärm der vielen fröhlichen Stimmen, kam Fräulein Hanna aus der Küche gelaufen und blieb wie ange wurzelt stehen, als sie Miranda entdeckte. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, rannte zurück und schlug die Tür hinter sich zu. Barny war sehr verwundert, und die anderen dachten: ›Wie konnten wir nur vergessen, daß sie sich vor Affen zu Tode fürchtet!‹
»Verflixt!« rief Robert. »Daß wir daran nicht gedacht haben!
Fräulein Hanna«, rief er, »Sie können wieder herauskommen, wir gehen mit Barny und Miranda in den Garten.«
Und so wurde der arme Barny wieder hinausgezogen. Die Kinder brachten ihm einen Korbsessel und liefen dann zurück ins Haus, um Fräulein Hanna zu beruhigen und etwas Eßbares für Barny zu holen.
Lümmel und Lump blieben bei ihm, und Lump hielt es für seine Pflicht, sich nach Kräften um den Besuch zu kümmern.
Und der hatte vollauf zu tun, seine Freundschaftsbezeugungen abzuwehren.
Glücklicherweise wandte Lump seine Aufmerksamkeit bald Miranda zu. Er begann vor ihr herumzutanzen, sauste dann ins Haus, holte eine Matte aus der Diele und zerrte sie unter gro ßen Schwierigkeiten hinaus. Ein paarmal trat er mit den Vorderpfoten darauf und wäre beinahe gefallen. Endlich konnte er sie vor Miranda auf den Rasen legen, die setzte sich sofort daneben.
Lümmel beobachtete Lumps Anstrengungen voller Eifersucht. Auch er verschwand eine Weile und kam zurück, ein großes Badetuch neben sich herschleifend. Das würde Miranda besser gefallen, bestimmt! Sie nahm es, wickelte sich hinein, und nichts war mehr von ihr zu sehen.
»Wuff«, sagte Lümmel zufrieden und jagte wieder davon.
Dieses Mal brachte er eine Haarbürste, und Miranda begann mit Feuereifer, ihr Fell damit zu bearbeiten. Barny lachte Trä nen, während Lump schon wieder unterwegs war, um die zweite Matte zu holen.
Als Fräulein Pfeffer und die Kinder mit dem Frühstück kamen, sah der Rasen seltsam aus. Überall lagen Matten, Handtücher, Bürsten und sogar ein von Lümmel mit großer Mühe herbeigeschleppter Besen herum.
»Du lieber Himmel«, rief Fräulein Pfeffer und zwinkerte erschrocken hinter ihren dicken Brillengläsern, »was haben diese Hunde nun wieder angerichtet. Die kleine Miranda muß wohl großen Eindruck auf sie machen.«
Dina sammelte alles ein und brachte es, immer noch lachend, ins Haus zurück. Diese beiden, vor ihnen war doch nichts sicher!
Und dann saßen sie alle beieinander, und Barny erzählte. Für die drei war es immer wieder aufregend, von dem Zirkusleben zu hören, obgleich sie eigentlich auch schon ein wenig daran gewöhnt waren.
»Daß ich zuletzt eine Gruppe von Affen zu betreuen hatte, schrieb ich euch, ja?« sagte Barny und biß mit großem Appetit in sein Schinkenbrötchen. »Ihr hättet Miranda sehen sollen, wie sie sich von allen bewundern ließ. Vorher habe ich mit einem Elefanten gearbeitet, das war ein Kerl!«
»Wie hieß er denn?« fragte Dina.
»Herr Klein«, sagte Barny und grinste. »Er war riesig, aber ganz zahm. Er konnte durch eine Reihe von Tassen und Schüsseln gehen, ohne auch nur eine einzige zu berühren.«
»Und was hast du sonst noch gemacht?« wollte Stubs wissen.
»Ich war bei einem Mann angestellt, der zwei Karussells hatte. Lange bin ich dort nicht geblieben, denn es war schmutzige Arbeit, weil ich die
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