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Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Titel: Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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fast alle einheimischen. Und ein kurzhalsiger Lockvogel? Wo gibt’s denn so was?«
    »Nirgends«, grinste Barny, »dein Professor ist ein Betrüger, liebe Dina. Was hat er gesagt? Der grüne Vogel mit dem roten Kopf sei ein Latens Hillimus? Den wirst du in keinem Vogelbuch der Welt finden. Wenn das Glotzauge ein Vogelexperte ist, dann bin ich ein kurzhalsiger Schattenschmetterer. Schade, daß ich ihn nicht gefragt habe, warum der Quatschus Silimus ein Dreibein ist.«
    Dina verschluckte sich beinahe vor Lachen. »Sag mal«, fragte sie endlich, »glaubst du im Ernst, daß er kein Professor ist?
    Er wirkte doch so höflich und gebildet.«
    »Wirken solche Leute immer, wenn sie wollen. Ich wette, sein Freund ist ebensowenig ein Botaniker wie er ein Ornithologe. Verbrecher sind es und treiben sich hier unter anständiger Leute Namen herum. Mein Vater kennt den wirklichen Professor nämlich. Wenn er bei uns wäre, könnte er dieses Gespann sofort als Schwindler entlarven.
    Na, auf alle Fälle werde ich ihn anrufen, und er kann Erkundigungen einziehen. Dann wissen wir genau Bescheid.«
    »Los«, sagte Dina eifrig, »wir müssen den anderen alles erzählen, los. Wenn ich daran denke, daß der Professor auf deinen grauen Schattenschmetterer hereingefallen ist! Wie kommst du eigentlich auf derartigen Blödsinn?«
    »Ganz einfach, mit ein bißchen Phantasie«, lachte Barny.
    »Wir müssen uns übrigens beeilen, ich möchte noch nach Dilcarmock. Vielleicht können wir Lümmel mitnehmen, wir  müssen nur darauf achten, daß er Seiner Lordschaft, dem edlen Briefabholer, nicht unter die Augen kommt.«
    Die eine Hälfte des Weges fuhren sie mit dem Bus, die andere liefen sie. Lümmel war selig. Zwei Spaziergänge an einem Tag! Welch ein Glück!
    Vor der Post gab es einen kurzen Aufenthalt, denn Barny telefonierte.
    »Ich bin’s, Vater. Kannst du mich verstehen?«
    »Sehr gut. Wie geht es euch?«
    »Prima, aber da ist eine komische Sache. Es handelt sich um die beiden Männer, von denen uns die alte Frau Jones erzählt hat. Du erinnerst dich? Der eine soll Professor Hallinan und der andere Sir Richard Ballinor sein. Sie wohnen jetzt hier im Gasthaus, und ich glaube, es sind Betrüger. Der Professor kann keinen Vogel von einem Kalb unterscheiden. Wie sehen sie aus, die richtigen, meine ich, du kennst sie doch.«
    »Der eine ist groß und trägt ein Monokel, und Sir Richard ist klein und hat einen Spitzbart.«
    »Die Beschreibung paßt genau auf unsere beiden«, sagte Barny erstaunt. »Trotzdem, es sind bestimmt Betrüger. Kannst du vielleicht feststellen, ob Sir Richard und der Professor zu Hause sind? Wenn ja, dann müssen wir auf diese Kerle hier aufpassen. Ich glaube auf keinen Fall, daß sie echt sind.«
    Der Vater lachte. »Also gut, ich kümmere mich darum. Die beiden sind in meinem Club. Ich werde es schnell erfahren und dich sofort benachrichtigen.«
    »Vielen Dank, aber telefoniere lieber nicht, schicke lieber ein Telegramm. Ein Wort genügt, entweder: falsch oder echt.«
    »Gut, nur bringt euch bitte nicht in Schwierigkeiten. Und halte mich auf dem laufenden, damit ich euch helfen kann, wenn es nötig ist. Du bekommst das Telegramm heute abend, die Post kann es telefonisch durchgeben. Und bitte keine Dumm heiten! Sind diese Leute tatsächlich Schwindler, könnten sie unter Umständen unangenehm werden, wenn sie merken, daß man ihnen auf die Schliche kommt.«

    »Schon gut, Vater. Vielen Dank und auf Wiedersehen«, sagte Barny und legte den Hörer zurück.

    »Heute abend wissen wir, was los ist«, wandte er sich an die anderen, »und ich wette, wir haben recht!«
    Wieder gingen sie die eine Hälfte des Weges und fuhren die letzte mit dem Bus. Sie waren sehr müde, und sogar Lümmel fand, daß man auch das Spazierengehen übertreiben kann. Nur Miranda war munter wie immer, kein Wunder, sie saß ja meistens auf Barnys Schulter und wurde nun zu allem Überfluß von den Fahrgästen verwöhnt.
    »Sie wird bestimmt krank, wenn sie noch mehr Süßigkeiten ißt«, warnte Robert.
    Es war kurz vor acht Uhr, als das Telefon klingelte, und Frau Jones hereingehastet kam. »Für dich, Barny«, rief sie.
    Wie der Blitz war er am Apparat und hielt vor Aufregung den Atem an. »Ein Telegramm für Sie«, sagte jemand am anderen Ende. »Nur ein Wort: ›Falsch‹«
    Falsch, er hatte also recht behalten. Und was trieben Herrn Jones »reiche und berühmte« Freunde hier? Es würde sich herausstellen, Freitag nacht! Er rannte zu den anderen,

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