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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wie ein Burgtor. Aber der hintere Eingang läßt sich leicht
aufbrechen; und das haben sie ja schon einmal geschafft.“
    Sie gingen zur Hintertür.
Probeweise drückte Tarzan auf die Klinke.
    Die Tür schwang auf, ihm
entgegen. Nachtluft wehte herein, und mit ihr kam der Duft der blühenden
Sträucher.
    „Sie... sie... ist ja offen“,
stotterte Klößchen. „Wieso? Ich weiß doch genau, Karl, daß dein Vater,
abgeschlossen hat, bevor wir gingen.“
    „Pst!“ zischte Tarzan. Er
leuchtete das Schloß an. „Aufgebrochen. Diesmal mit roher Gewalt. Mit dem
Nachschlüssel ging’s nicht. Weil dein Vater die Tür zusätzlich mit einem
Steckschloß gesichert hatte.“
    „Was... heißt denn das?“
stammelte Klößchen.
    „Das heißt“, flüsterte Tarzan,
„daß die Einbrecher längst hier sind. Sie waren schon im Haus, bevor wir kamen.
Bestimmt sind sie im Obergeschoß und haben jedes Wort mitgehört.“

9. Nächtlicher Kampf
     
    Die Erkenntnis wirkte wie ein
Schock.
    Klößchen mußte die Zähne fest
aufeinander beißen, damit sie nicht klapperten.
    Karl fuhr der Schreck in die
Knochen. Er spürte einen kalten Schauder auf dem Rücken.
    Selbst Tarzan fühlte sich unbehaglich.
Der Vorteil, den er sich durch eine Überrumplung versprochen hatte, war vertan.
    „Ich glaube nicht, daß sie
bewaffnet sind“, flüsterte er. „Sonst hätten sie uns längst bedroht. Kommt zur
Treppe! Wir müssen ihnen den Fluchtweg abschneiden.“
    Er tastete sich voran. Die
Lampe hielt er bereit. Sie einzuschalten, erschien ihm riskant.
    Hinter sich hörte er Karl und
Klößchen. Knackend spannte Karl den Hahn seiner Pistole.
    „Schieß’ mir nicht aus Versehen
ins Kreuz!“ flüsterte Tarzan.
    Etwa zur Hälfte hatte er jetzt
den langen Flur durchquert. Die Treppe lag neben dem Eingang. Dort knackte in
diesem Moment eine Diele.
    Tarzan verharrte.
    Karl, der nichts gehört hatte,
stieß gegen ihn.
    Leise wurde die Haustür
geöffnet. Dennoch — die Angeln quietschten ein wenig.
    „Sie sind unten. Sie wollen
abhauen.“
    Tarzan zögerte keine Sekunde,
sondern knipste die Lampe an und sauste los, den Flur entlang zum Eingang.
Sofort richtete er die Lampe auf die Tür.
    Horst, den er an seinen langen
Haaren erkannte, stürmte soeben hinaus.
    Erwin war hinter ihm — ein
ungeschickter Kerl mit speckigem Kopf.
    „Stehenbleiben! Oder ich
schieße!“ schrie Tarzan.
    Niemand blieb stehen. Erwin
stolperte an der Türschwelle, stieß hart mit der Schulter gegen den Türrahmen
und gab einen quäkenden Schmerzlaut von sich.
    Tarzan hatte den Hahn seiner
Pistole gespannt. Er zielte nicht, denn es war ja ohnehin nur ein Schreckschuß.
Noch im Laufen richtete er die Pistole nach vorn.
    Krachend entlud sich der Schuß.
    Es klang so gewaltig, als
stürze das Haus ein.

    Erwin — jetzt im Freien —
schrie auf.
    „Warte!“ jammerte er. „Ich...
bin getroffen. Verletzt! So warte doch, Horst!“
    Aber Horst war zwischen den
Büschen verschwunden.
    Der „todwunde“ Erwin, der
garantiert nicht wußte, wo die fürchterliche Haubitze ihn getroffen hatte,
machte Anstalten, seinen vollschlanken Leib ebenfalls in die Büsche zu werfen,
um sich zu verkrümeln.
    Das konnte gelingen. Denn hier
draußen war es finster wie im Haus und die Taschenlampe zwischen den Büschen
nichts wert.
    Tarzan handelte blitzschnell.
    Im Laufen schleuderte er die
Pistole. Wuchtig traf sie den Einbrecher zwischen den Schultern.
    Kopfüber fiel er in die Büsche,
aber zappelnde Beine ragten hervor.
    Daran packten sie ihn und
zerrten ihn auf den Vorplatz. Tarzan schnappte sich ein Bein, während Karl und
Klößchen das andere langzogen.
    „Hilfe! Laßt mich los!“ schrie
der Kerl.
    Mit einer Ohrfeige stoppte
Tarzan das Gejammer.
    „Halt den Mund! Still! sage
ich!“ Horchend richtete er sich auf. „Haltet ihn fest! Ich suche den andern.
Halt den hier mit deiner Pistole in Schach, Karl.“
    „Klar!“ Karl trat einen Schritt
zurück und zielte auf Erwin.
    Tarzan rannte den Plattenweg
entlang zur Garage.
    Als er die Straße erreichte,
blickte er sich um. Auch zum Park hinüber. Aber der andere Ganove war
verschwunden.
    Vermutlich hatte er sich in den
Park hinüber gerettet und war davon gelaufen, so schnell er konnte.
    Als Tarzan zu den dreien
zurückkam, bot sich ein seltsamer Anblick.
    Der Einbrecher lag auf dem
Bauch. Klößchen hatte sich auf seinen Rücken gesetzt und hielt ihn nieder mit
seinem Gewicht. Karl stand vor dem Ganoven und richtete die Pistolenmündung

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