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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tod kam zu plötzlich zu ihm. Außerdem war
die Sore verdammt heiß. Deshalb wollte er sie sowieso für zwei Jahre auf Eis
legen. Naja, irgendwo dort — und auf Eis, hahaha — liegt sie nun noch. Soviel
steht fest. Sind immerhin 300 000 Piepen. Und die wollten wir haben. Das ist
die Geschichte.“
    „Pffffff!“ machte Klößchen.
Sein Gesicht glühte vor Aufregung.
    Karl rollte mit den Augen und
blickte alle vier Wände an; denn natürlich war jetzt klar, warum die beiden
Ganoven gerade dort gesucht hatten.
    „Verstehe!“ nickte Tarzan.
„Aber wie kommt ihr darauf, daß Labutzka die Beute hier in seinem Haus
eingemauert hat?“
    „So machte er’s immer. Er war
gelernter Maurer.“
    „Donnerwetter!“ murmelte Karl.
„Dann dürfte sicher sein: Die Beute ist noch hier.“
    „Bestimmt!“ Deininger fiel in
seinen weinerlichen Ton zurück. „Und ihr prellt mich um meinen Anteil. Fünf
Jahre habe ich deswegen Tüten geklebt und...“
    „Du hast wohl einen weichen
Keks“, sagte Tarzan. „Und stellst Forderungen, wie! Das wäre ja noch schöner,
wenn ein Verbrecher Anrecht auf seine Beute hätte — nur weil er gesessen hat.“
Drohend sah er den Ganoven an.

    Der senkte rasch den Kopf und
schwieg.
    „Ihr glaubt also“, sagte
Tarzan, „daß Labutzka die Beute vor seinem Tod im Haus hier versteckt hat,
vermutlich in eine Wand eingemauert. Aber wenn nach ihm jemand in diesem Haus
gewohnt hat, könnte der doch...“
    „Hat ja niemand“, sagte
Deininger. „Daß Labutzka der König der Einbrecher war, weiß die Polente bis
heute nicht. Als er starb, fiel das Haus an eine alte Tante, seine einzige
Verwandte. Sie ließ es drei Jahre leerstehen. Vor einem halben Jahr verkaufte sie
es an einen Immobilienmakler. Kurz darauf segnete auch sie das Zeitliche. Naja,
die alte Schachtel war schon über neunzig.“
    „So spricht man nicht von einer
Toten“, wies Tarzan ihn zurecht. Er wandte sich an Karl: „Dann seid ihr die
ersten nach Labutzka; und die Beute muß noch hier sein. Tatsächlich! Toll!“
    „Ob es wohl für deine
Ergreifung eine Belohnung gibt?“ fragte Klößchen den Gauner.
    „Wie? Für mich? Nee, bestimmt
nicht! Wir sind nicht mal zur Fahndung ausgeschrieben. Wir kommen ja gerade
erst aus dem Knast, Horst und ich.“
    Das Fenster des Badezimmers war
vergittert. Auf diesem Weg konnte Deininger nicht entkommen.
    Sie befahlen ihm, sich ruhig zu
verhalten, und schlossen ihn ein.
    Um nicht gehört zu werden,
zogen sie sich zur Treppe zurück, wo sie im Schein der Taschenlampe berieten.
    „Wir müssen die Polizei
verständigen, Karl, aber erst deinen Vater. Damit er hier ist, bevor die
Polizei eintrifft.“ Tarzan grinste. „Die sollte uns hier nicht vorfinden, sonst
kommt doch noch raus, daß wir die Penne verlassen haben, und auf welchem Weg.
Trotz unserem Einsatz hier könnte das einen Schulverweis nach sich ziehen. Also
werden Willi und ich dann gleich abhauen. Schade! Wäre gern dabei, wenn hier
die Wände abgeklopft und die Tapeten heruntergerissen werden. Aber 300 000 Mark
sind das wert.“
    „Meine Mutter fällt in
Ohnmacht, wenn sie das hört.“
    „Sag’s erst deinem Vater.“
    Karl rief ihn an.
    Seine Eltern, vom Umzug
ermüdet, lagen schon im Bett.
    Schlaftrunken meldete sich der
Professor.
    „Vati“, sagte Karl, „ich
bin’s.“
    „Wer? Karl? Du... Wieso...
rufst du an? Hast du neuerdings Telefon in deinem Zimmer?“
    „Ich... ich bin nicht in der
Wohnung, Vati. Ich... eh... bin in der Villa. Mit... Bitte, komm’ möglichst
schnell her. Ja! Wir - Tarzan und Klößchen sind auch hier - haben einen
Einbrecher festgenommen. Aber, bitte, verständige die Polizei erst von hier
aus! Tarzan und Klößchen möchten gar nicht in Erscheinung treten. Weil sie sich
unerlaubt aus dem Internat entfernt haben. Deshalb! Und deshalb werde ich der
Polizei auch sagen, mir hätten Freunde geholfen, die ungenannt bleiben wollen.
Kommst du, bitte, schnell!“
    Professor Vierstein sagte — was
sonst nicht seine Art ist: „Ich glaube, mich laust der Affe. Und euch sollte
man... Ja, ich komme sofort.“
    Er war noch fassungslos, als er
eintraf. Wie üblich, stand sein Haar borstig vom Kopf ab. In der Eile hatte er
das Hemd nicht richtig in die Hose gesteckt.
    Staunend ließ er sich von den
drei Freunden berichten.
    Er warf einen Blick ins
Badezimmer auf Deininger, der immer noch auf dem Klodeckel hockte und betrübt
die gekachelten Wände anstarrte.
    Als er den Professor bemerkte,
erhob er sich und

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