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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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deutete eine Verbeugung an, linkisch und im Gesicht ganz gelb
vom schlechten Gewissen.
    Der Professor verschloß die
Tür.
    „Euch dreien sollte man die
Ohren lang ziehen. Euer Plan hätte auch schiefgehen können.“
    „Ist er ja leider zur Hälfte“,
sagte Tarzan. „Denn Kaupa ist immer noch in Freiheit. Aber sicherlich nicht
mehr lange. Deininger wird verraten, wo er wohnt; und dann kann die Polizei ja
gleich zugreifen.“
    Sie verabschiedeten sich, bevor
der Professor die Polizei anrief, radelten durch die Nacht zum Internat zurück,
ließen ihre Räder im Versteck, stiegen über die Strickleiter in den zweiten
Stock des Hauptgebäudes und lagen noch vor 1.00 Uhr im Bett.
    „Wenn dieser Kaupa entkommt“,
sagte Klößchen, „wird er sich an uns rächen.“
    „Soll er. Von mir aus. Mit dem
werden wir fertig. Jetzt bin ich aber hundemüde. Gute Nacht! He, du kaust ja.
Was futterst du denn schon wieder?“
    „Dreimal darfst du raten“,
sagte Klößchen.

10. Erste Spur im WEINKELLER
     
    Am Sonntagmorgen verschliefen
beide, was bei Tarzan selten vorkam.
    Immerhin stand er um 8 Uhr
unter der eisigen Dusche. Um halb neun holte er sich ein Glas Milch und ein
Butterbrot aus dem Speisesaal, wo sonntags keine festen Frühstückszeiten
vorgeschrieben waren.
    Auch Klößchen stieg endlich aus
den Federn, schlaftrunken und dösig.
    Tarzan trieb ihn an. Willi
verzichtete aufs Frühstück, nahm aber eine Tafel Schokolade mit, als sie ihre
Räder aus dem Versteck holten.
    Neugier brannte in Tarzan. In
Klößchen kokelte sie nur matt vor sich hin. Er werde schon früh genug erfahren,
meinte er, was heute nacht noch alles passiert war.
    „Deine Ruhe kann einen nervös
machen“, meinte Tarzan und erhöhte das Tempo.
    Als sie bei den Viersteins —
bei der alten Adresse — eintrafen, fuhr gerade ein kleiner Möbelwagen ab. Es
war ja auch nur noch ein Rest gewesen, der heute in die Villa gebracht werden
mußte.
    Karl und Gaby warteten vor dem
Haus.
    „Ich habe schon alles
erfahren“, rief sie — mit blitzenden Augen. „Ist ja toll! Und aufregend!
Einfach Klasse! Aber wie es dann weiterging heute nacht — davon wißt ihr noch
nichts.“
    Karl lachte. „Zunächst mal: Was
beim Umzug noch zu tun ist, schaffen meine Eltern allein. Ist ja nur noch ein
Klacks. Uns haben sie freigegeben. Ich glaube, als eine Art Belohnung. Daß wir
Deininger gefaßt haben, imponiert ihnen sehr.“
    „Und was sonst?“ fragte Tarzan.
    „Ansonsten kalter Kaffee.“
    „Was heißt das?“
    „Ich meine wegen Kaupa. Und
wegen der Beute. Außerdem…“
    „Bitte, erzähl’ der Reihe
nach.“
    „Klar. Also, die Polizei kam.
Ich habe berichtet, aber eure Namen aus dem Spiel gelassen. Natürlich wollten
sie die wissen. Aber mein Vater hat ihnen dann erklärt, weshalb ihr im
Hintergrund bleiben wollt. Das haben sie zwar nicht grundsätzlich akzeptiert.
Aber zunächstmal war Ruhe. Es gab ja, weiß Gott, auch Wichtigeres zu tun.“
    „Hat Deininger seinen Komplicen
verraten?“
    „Hat er. Aber der ist bis jetzt
in seiner Bude nicht aufgetaucht. Mein Vater hat vorhin mit der Polizei
telefoniert. Die meint, Kaupa kennt Deininger gut genug, um zu wissen, was er
von dem zu erwarten hat. Deswegen ist er untergetaucht. Vorläufig wird der sich
nicht blicken lassen.“
    Tarzan nickte. „Und die Beute?“
    Karl hob die Schultern. „Bis
heute morgen haben Spezialisten der Polizei die Wände und Böden abgeklopft.
Jeden Fußbreit, sagen sie, haben sie untersucht. Auch den Keller. Auch den
Speicher. Nichts. In der Villa ist nichts versteckt.“
    „Ein komisches Geheimnis“,
meinte Klößchen. „Ihr Geheimnis besteht wahrscheinlich darin, daß sie kein
Geheimnis hat.“
    In diesem Moment hielt ein
Zwölf-Zylinder-Jaguar am Bordstein, derselbe, der vor Herrn Adelmanns
Juweliergeschäft geparkt hatte.
    „Du, wir kriegen Besuch“, sagte
Klößchen.
    Und tatsächlich — Herr Adelmann
stieg aus.
    Er erkannte Tarzan und Klößchen
sofort.
    Freundlich erkundigte er sich,
ob hier eine Familie Vierstein wohne.
    „Ich bin Karl Vierstein“,
stellte Karl sich vor. „Meine Eltern sind im Augenblick nicht da. Wenn Sie...“
    „Du bist das“, rief Herr
Adelmann erstaunt. „Du hast diesen Deininger festgenommen. Großartig!“
    Karl grinste verlegen. „Um
ehrlich zu sein, Herr Adelmann, ich war zwar dabei, aber festgenommen wurde der
Kerl von meinem Freund Tarzan. Klößchen hat auch geholfen. Nur möchten beide
nicht, daß man das an die große Glocke

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