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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hängt. Bitte, haben Sie Verständnis
dafür.“
    Überrascht sah der Juwelier die
Jungen und Gaby an. Dann sagte er zu Tarzan. „Du bist ja ein Teufelskerl. Erst
bringst du mir meine Brieftasche zurück, jetzt findest du eine Spur, die
vielleicht zu den Wertsachen führt, die mir damals geraubt wurden. Und das
kleine Fräulein trägt die Kette mit dem G, wie ich sehe. Bei einer so hübschen
Trägerin wirkt jedes Schmuckstück gleich doppelt schön.“

    Gaby lächelte, strahlte ihn mit
ihren Blauaugen an und schien kein bißchen verlegen zu sein.
    Adelmann sagte, er sei eben von
einer kurzen Reise zurückgekommen. Deshalb hätte die Polizei ihn jetzt erst
verständigen können.
    „Sollte der Schmuck aufgrund
eures Hinweises gefunden werden“, erklärte er den vier Freunden, „steht euch
die Prämie zu, die ich damals ausgesetzt habe. Immerhin 15 000 Mark. Ich
wünsche euch, daß ihr sie kriegt.“
    „Das wäre toll“, meinte Tarzan.
„Dann könnten wir tatsächlich zu viert während der Sommerferien ins Zeltlager
fahren. Und noch eine Menge bliebe übrig für jeden von uns.“
    Für ihn stand fest, daß er das
Geld seiner Mutter geben würde. Sie hatte es nicht leicht. Ihr helfen zu
können, wäre ihm die größte Freude gewesen.
    Aber unser Hinweis, dachte er,
führt ja doch nur in eine Sackgasse. Weder Kaupa noch Deininger wissen, wo die
Beute versteckt sein könnte.
    Herr Adelmann verabschiedete
sich, stieg in seinen Jaguar, winkte und fuhr ab.
    „Netter Mann“, sagte Klößchen.
„Und so großzügig. Schade nur, daß es mit der Belohnung nichts wird. Ich
glaube, der Schrotthändler hat sein Geheimnis mitgenommen. Ins Grab, meine
ich.“
    Tarzan kratzte sich am Kinn.
Sein Blick war über die Köpfe der Freunde in unendliche Ferne gerichtet. Man
sah ihm an, daß er überlegte.
    „Ehe wir hier rumhängen und
Däumchen drehen“, sagte er, „sollten wir uns nützlich machen.“
    „Puh!“ meinte Klößchen. „Sowas
ist doch immer mit anstrengender Arbeit verbunden.“
    „Aber auch mit tollen
Erlebnissen und dem noch tolleren Gefühl, was erreicht zu haben.“
    „Du meinst…“
    „Ich meine“, unterbrach Tarzan
ihn, „daß zwei Fragen offen sind: Wo ist Horst Kaupa? Und wo ist Labutzkas
Sore?“
    „Die Polizei kümmert sich um
beides“, meinte Gaby.
    „Klar. Aber nirgendwo steht,
daß wir das nicht auch dürfen.“
    „Wie denn?“
    „Ich erzählte euch doch, daß
ich Horst Kaupa in diesem Lokal, das sich WEINKELLER nennt, belauscht habe. Als
er mit dieser Dolores Pläne schmiedete. Davon weiß die Polizei noch nichts. Um
diese Nasenlänge sind wir den Ordnungshütern voraus.“
    „Hoffentlich wird aus dieser
Nasenlänge nicht ein Schlag auf die Nase“, unkte Klößchen.
    „Die griesgrämige Wirtin heißt
Elli“, sagte Tarzan. „Der werden wir einige höfliche Fragen stellen. Aber,
bitte, Willi, halt’ dich etwas zurück. Ich weiß ja, wie die Begeisterung mit
dir durchgeht.“
    Verdutzt blickte Klößchen von
einem zum andern.
    Gaby lachte. „Er nimmt dich auf
den Arm. Das merkst du doch hoffentlich.“
    „Klar, ich merke alles. Sogar,
daß ich jetzt einen fürchterlichen Hunger habe. Schließlich mußte ich aufs
Frühstück verzichten, weil dieser Unmensch in seinem Tatendrang nicht zu
bremsen ist.“
    Sie stiegen auf die Räder und
fuhren los. Sie kamen bei Gabys Haus vorbei und machten kurz Halt, damit Gaby
ihren vierbeinigen Begleiter holen konnte.
    Oskar war zwar schon „gassi“
gewesen, hatte aber noch keinen größeren Auslauf gehabt. Schweifwedelnd
begrüßte er seinen speziellen Freund Tarzan, dann wurde er von Gaby an die
Leine genommen; und sie fuhren weiter.
    Es war ein sonniger Tag mit
hochsommerlicher Temperatur. Aber in die enge Bräugasse mit ihren hohen Häusern
fiel um diese Zeit kein Sonnenstrahl.
    Sie wirkte feucht, die Mauern
der Häuser rochen moosig und muffig.
    Vor dem WEINKELLER stellten sie
ihre Räder ab. Gaby faßte Oskar ganz kurz an der Leine.
    Aus einer Kneipe, die einige
Häuser entfernt lag, drang plärrende Musik. Zwei Betrunkene, von denen einer
schon lallte, stritten sich. Im WEINKELLER war es ruhig.
    Es schien kein Gast drin zu
sein, wie Tarzan mit einem flüchtigen Blick durchs Fenster feststellte.
    Sie traten ein, Tarzan ging
voran.
    Der Raum war kühl und leer —
fast. Ganz im Hintergrund entdeckte Tarzan einen sehr dicken Mann, der mit
rotem Gesicht vor einem Schoppen Wein saß.
    Elli, die Wirtin, kam gerade
durch eine Tür, die neben der

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