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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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zu den Gewohnheiten des Imperiums, erbeutete Raumboote einzusetzen. Dieses war, wie er bereits früher bemerkt hatte, ursprünglich ein siebensitziges Vergnügungsboot gewesen, wie es von Geschäftsleuten und Funktionären gern für Reisen innerhalb der Atmosphäre oder planetarischer Systeme verwendet wurde, und obwohl das Imperium wahrscheinlich einige Umbauten daran vorgenommen hatte, war die Größe des Passagierraumes vermutlich unverändert geblieben. Weil an Bord für den Hohenpriester Platz gewesen war, glaubte Fortune mit einiger Sicherheit annehmen zu können, daß das Boot nicht mehr als sechs Imperiumsagenten enthalten hatte – den Kommandanten, einen Piloten und vier andere. Wie viele also waren ausgestiegen? Wahrscheinlich vier, möglicherweise fünf. Ohne Zweifel waren sie alle bewaffnet.
    Diesmal schienen die Chancen für einen Sieg der anderen Seite größer zu sein. Der Gladiator in Fortune jubelte, denn die Situation versprach einen Ausgleich für das wenig ritterliche Ereignis von morgen früh, als er den Gegner sozusagen aus dem Hinterhalt abgeschossen hatte.
    »Was ist unter uns?«
    »Die Werkstatt.«
    »Und nebenan?«
    »Meine Schlafkammer. Aber von dort geht es nicht weiter. Wenn wir hinauswollen, müssen wir durch diese Tür auf den Balkon.«
    Fortune hatte seinen Bogen an Bord zurückgelassen, weil es mühselig war, mit dem Ding auf dem Rücken am Armaturenbrett zu sitzen. So waren auch die Pfeile im Köcher auf seinem Rücken nutzlos, aber der Köcher selbst war keine geringere technische Meisterleistung als das Laserschwert.
     
    *
     
    Sambara war sich nicht gleich bewußt, daß seine Qual ein Ende hatte. Er stand beschmutzt, erschöpft und wütend auf der Straße und wußte nicht, ob die Pause nur eine neue Serie von Erniedrigungen einleitete. Es gab keine Möglichkeit, seinen Peiniger zu bekämpfen oder abzuschütteln, das hatte er erkannt, als er auf der Flucht plötzlich zu Boden geworfen worden war. Die einzige Haltung, die eines Mannes von seiner Statur würdig war, bestand in der möglichst beherrschten Hinnahme dieser beleidigenden Angriffe.
    Stoisch bereitete sich der Hohenpriester auf neue Leiden vor.
    Er achtete nicht auf den Staubwirbel, der sich unweit von ihm vom Boden erhob und eine zufällig erscheinende Bahn über die Straße und in eine Seitengasse nahm, wo er prompt in sich zusammensank; noch bemerkte er die alltägliche Erscheinung des Schmutzgeiers, der sich von derselben Stelle aufschwang und über die Dächer davonflog.
    Wenn man die telepathische Hälfte einer symbiotischen Lebensgemeinschaft ist und einen dringenden Hilfeschrei seines Partners empfängt, vergeudet man keine Zeit mit Spielen und Schabernack.
    Der Vielzweckköcher gab sein letztes Geheimnis preis: vier Miniaturgranaten, die Fortune zwischen sich und Luise aufteilte. »Sehen Sie zu, daß Sie die Dinger wenigstens zehn Meter weit werfen«, instruierte er sie. »Sonst wirft der Luftdruck Sie um.«
    »Ich verstehe«, wisperte sie.
    Sie zogen sich in Luises Schlafkammer zurück. Fortune zielte mit dem Schwert und laserte ein Loch diagonal aufwärts durch die Wand. Dann löste er behutsam ein paar Lehmziegel aus der Mauer, setzte das Schwert an und führte es zu beiden Seiten der Öffnung senkrecht herunter. Dicht über dem Boden durchschnitt er das Mauerwerk horizontal, und die improvisierte Türöffnung war fertig. Die Mauer sah solide aus, konnte jedoch mit Leichtigkeit demontiert werden.
    Luise begann sie abzutragen, während Fortune in den Arbeitsraum zurückkehrte. Es wurde Zeit, dachte er, den Imperiumsagenten etwas zu tun zu geben. Er richtete die Schwertspitze auf den Boden und laserte eine eiförmige Öffnung hinein. Ein lautes Krachen und Poltern kam aus dem unteren Raum, als der Deckenausschnitt auf die Arbeitstische der Spielzeugmacher fiel. Fortune nutzte die Ablenkung, sprang zur Tür und warf einen raschen Blick in die Runde. Drei Imperiumsleute waren zu sehen, der nächste keine zehn Schritte entfernt. Fortune zog hastig seinen Kopf zurück, als die Kreatur eine Ultraschallpistole hochriß und den Türpfosten neben ihm in Kopfhöhe pulverisierte.
    Fortune zielte auf die Zwischenmauer und schwenkte den tödlichen Laserstrahl auf seinen Gegner. Er konnte nicht durch die Wand sehen, aber er hörte einen schweren Fall.
    Er sprang wieder zur Tür, um einen der anderen zu erwischen, aber sie hatten Deckung gesucht. Nun jagte er den Balkon entlang und stürzte in den nächsten Raum, als der

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