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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfachen Stoffjacke sprang hinter dem Bühnenbild hervor und fing Davids Hieb mit einem Katana auf. Metall krachte gegen Metall. Seine langen weißen Haare waren zu einem Zopf geflochten, der während des Schlages nach hinten flog. Ein Funken sprang von dem japanischen Schwert fort. Der Elfenprinz schlug erneut zu.
    Hinter sich hörte er Rian erschrocken aufschreien. »Da sind noch mehr!«
    Ich weiß. Es sind zwölf. Und sie verstehen etwas von der Kampfkunst. Sie sind Krieger. Aber davon lasse ich mich nicht beeindrucken. Auch ich habe kämpfen gelernt!
    Wutentbrannt hieb und stach David um sich, immer bemüht, Cagliostro zu treffen. Doch die dunklen Krieger schützten den Mann im italienischen Anzug, der die weiße Halbmaske vor dem Gesicht trug und den Kampf scheinbar unbeteiligt betrachtete.
    »Gib auf, David. Du kannst nicht gewinnen. Du, Rian und Nadja gehören mir.«
    »Lass Nadja und Rian da raus!«
    »Ganz sicher nicht. Wir haben noch eine Rechnung offen, besonders sie und ich. Zuerst aber rechne ich mit dir ab, mein Prinz.« Er wandte sich an seine Krieger. »Nehmt ihm endlich das Schwert ab!«
    Alle zwölf stürzten sich nun auf David und Rian. Das goldene Netz der Elfe zerriss unter dem Ansturm der Angreifer. David stöhnte auf, als die Griffe mehrerer Schwerter in seinen Leib gerammt wurden.
    »Du feiger Bastard!«, stieß er hervor. »Kämpfe wenigstens selbst gegen mich!«
    »Feige? Nein, David, du findest mich nicht feige. Du möchtest mir dienen, hier, in diesem wundervollen Theater. Du wirst mein Sklave sein, so, wie ich der Sklave Bandorchus war. Meine Marionette. Ich werde dich an unsichtbaren Fäden tanzen lassen. Jeden Tag sollst du den Zug meiner Finger an deinen Gliedern spüren, ohne dich dagegen auflehnen zu können.« Die Augen des Magiers leuchteten böse. »Und du wirst mir deine Elfenkraft schenken. Freiwillig. Deine und die deiner Schwester.«
    »Niemals!« David keuchte.
    Der Conte zog ein Pendel hervor, an dessen Ende ein blutroter Stein hing. »Ganz gewiss. Mein Wille wird dein Wille.«
    David spürte, wie vier der zwölf ihm eiserne Ketten anlegten. Sie platzierten die groben Fesseln sorgsam über seiner Kleidung an den Handgelenken, damit das Eisen die Haut nicht verbrannte. In David wurden Erinnerungen wach, auf die er gerne verzichtet hätte. Wieder sah er sich in dem dunklen Verlies in Venedig, in das Cagliostro ihn eingesperrt hatte.
Hätte Nadja mich nicht befreit, wäre ich dort elend verrottet und verreckt
.
    »Nadja! Talamh!« Ein letztes Mal bäumte der Elfenprinz sich auf und kassierte eine Reihe weiterer Schläge. Blut lief über seine Lippen. »Dafür wirst du bezahlen, Conte!«
    »Nein, Kronprinz der Sidhe Crain. Heute ist Zahltag. Für dich! Und es wird nicht mehr lange dauern, bis du deinen Tribut an mich freiwillig entrichtest. Ganz gleich, wie hoch ich ihn mir auch wünsche.«
    Cagliostro trat näher. Der rot funkelnde Stein füllte Davids gesamtes Blickfeld. Obwohl David den Kopf abwenden wollte, vermochte er es nicht. Gebannt starrte er auf das goldene Pendel. Der Stein huschte unter der schlanken Hand Cagliostros wie eine Flamme von rechts nach links, von links nach rechts.
    »Füge dich!«, schrie Cagliostro auf, und wieder spürte David einen heftigen Schlag, als würde ein unsichtbarer Feind sich gegen seine Brust werfen. Er stieß pfeifend die Luft aus. Alles um ihn her wurde dunkel. Es gab nur das glitzernde rote Licht, das kalte, sirrende Auge aus Stein in der alles beherrschenden Finsternis.
    »Gut so«, flüsterte Cagliostro. Seine Stimme klang nun ruhig, versöhnt und friedlich.
    David hörte Rian etwas rufen. Ihre Worte waren weit fort. Sosehr er sich bemühte, verstand er doch den Sinn des Gesagten nicht.
    Was will er mit dem Pendel?
, dachte David träge.
Er hat nicht die Macht ... hat nicht ... Macht ...
    Links. Rechts. Links. Rechts. Das Pendel schwang unermüdlich. Links. Rechts. Links. Rechts. Davids Kopf folgte der Bewegung.
    Macht, ja, er hat große Macht. Er will teilen ... Seine Macht ... Er will ...
    »Hör mir gut zu, Dafydd, Sohn Fanmórs.« Cagliostros Stimme drang in ihn ein, erfüllte ihn mit wohliger Wärme.
    David war, als strecke sich seine junge Seele dieser Stimme sehnsüchtig entgegen.
    »Zuhören ...«, murmelte er. »Zuhören und verstehen ... Aber wir sind ... sind Fein... sind ...«
    »Vergiss deine Gedanken. Sie sind nicht wichtig. Lass dich fallen. Du bist überfordert, weil du das Pendel siehst und meine Stimme hörst. Nur

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